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Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

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Buchbesprechungen<br />

Erste Brücke zwischen den beiden Ritusformen<br />

MISSEL VESPÉRAL GRÉGORIEN<br />

Ein neues altes Buch als Antwort auf Summorum<br />

Pontificum<br />

Eher im Verborgenen und vom deutschen<br />

Sprachraum bis zur Stunde nicht zur Kenntnis<br />

genommen, ist im Februar 2010 ein Neudruck<br />

des Missel Vespéral Grégorien, des früheren<br />

Missel Vespéral noté oder im französischen<br />

Sprachgebrauch landläufig als »804« (= Nummer<br />

des früheren Verlegers Desclée & Co. in<br />

Tournai, Belgien) bezeichneten Standardwerks<br />

von 1956 erschienen, das häufig auch als ein<br />

kleinerer Liber Usualis bezeichnet wird.<br />

Als konkrete Antwort auf die Weisungen des<br />

Papstes in seinem Motu Proprio Summorum<br />

Pontificum firmiert diese Neuausgabe im Untertitel<br />

jedoch mit einem bisher ungewohnten<br />

Zusatz, wenn es dort heißt: »…für die Sonn-<br />

und Feiertage gemäß der außerordentlichen<br />

Form des römischen Ritus (mit einer Konkordanz<br />

für die ordentliche Form)«. Genau dies<br />

jedoch macht den neuen – nicht zuletzt auch<br />

kirchenpolitischen Wert – dieses Buches aus,<br />

das im Gegensatz zu den z. B. heute nur als<br />

Raubdruck erhältlichen neuen Exemplaren<br />

des alten Liber Usualis nicht nur in korrigierter<br />

und aktualisierter Form nach den Rubriken<br />

des seligen Papstes Johannes XXIII. von<br />

1960 die korrekte gültige Version der außerordentlichen<br />

Form wiedergibt, sondern urheberrechtlich<br />

mit offizieller Autorisierung der<br />

Abtei St Pierre von Solesmes vorliegt.<br />

Initiatoren und Herausgeber sind diesmal<br />

die Mönche der Benediktinerabtei Sainte Madeleine<br />

im provencalischen Le Barroux, zusammen<br />

mit der Consociatio Internationalis<br />

Musicae Sacrae, dem offiziellen Fachverband<br />

des Hl. Stuhls für die Musica Sacra, wie der<br />

Präfekt der römischen Kongregation für den<br />

Gottesdienst, Antonio Kardinal Canizares Llovera,<br />

in seinem bedeutenden Vorwort eigens<br />

Dokumente, Briefe, Informationen 215<br />

betont, das wegen seines autoritativen Ranges<br />

eine nachfolgende wörtliche Wiedergabe<br />

in deutscher Übersetzung verdient.<br />

Für die Finanzierung dieses kühnen Unternehmens<br />

hatten allerdings private Spender<br />

gesucht werden müssen, so der Dom Mocquereau<br />

Fund in Washington D. C., der 1974<br />

noch unter dem Namen Dom Mocquereau<br />

Foundation, der alten Stiftung von Justine B.<br />

Ward, damals im Alleingang – entgegen allen<br />

Prognosen – überhaupt erst die Publikation<br />

eines Graduale nach dem Novus Ordo ermöglicht<br />

hatte, des weiteren die keineswegs<br />

mit Reichtümern gesegnete Schola Saint-Grégoire<br />

in Le Mans sowie die zur Familie von<br />

Fontgombault zählende und noch junge Benediktinerabtei<br />

Notre-Dame de Triors im französischen<br />

Voralpenland unweit Valence, deren<br />

Abt Dom Hervé Courau als Abt-Präsident<br />

mit der Abtei Sainte Madeleine in Le Barroux<br />

in besonderer Weise verbunden ist.<br />

Die Konkordanz im Anhang des Buches beinhaltet<br />

alle 39 Gesänge der ordentlichen Ritusform<br />

aus dem neuen Graduale von 1974<br />

(Solesmes), die nicht in den älteren Ausgaben<br />

enthalten sind, sowie die entsprechenden<br />

Querverweise, so dass nun erstmals der Sänger<br />

mit einem Choralbuch für beide Ritusformen<br />

ausgerüstet ist. Dankenswert sind auch<br />

die einleitenden Einführungen in die Lesart<br />

der Neumen, den Gesangsrhythmus und die<br />

Psalmodie nach der klassischen und seit Generationen<br />

international erprobten Schule<br />

von Solesmes jenseits aller praxisfernen Besserwissereien<br />

oder zur Tradition erhobenen<br />

geliebten <strong>Una</strong>rten.<br />

Gewissermaßen parallel zu dem viel zu wenig<br />

bekannten Katholischen Pfarrgottesdienst<br />

der Benediktiner der luxemburgischen Abtei<br />

Clerf (Clervaux) aus den 30er Jahren bietet<br />

dieses Buch neben den vollständigen lateinischen<br />

Texten auch jeweils die französische<br />

Übersetzung, da es sich vornehmlich an die<br />

frankophonen Länder wendet. Ebenso sind<br />

die Rubriken, Regietexte und Einführungen in<br />

französischer Sprache abgefasst. Auch unterstreicht<br />

z. B. das eigens eingefügte Kapitel der<br />

Patronats- und Diözesanfeste neben einigen

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