Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV
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zwischen 9 Uhr und mittags. Vier Orte haben<br />
nicht wöchentlich, aber regelmäßig eine<br />
Sonntagsmesse. An etwa 15 weiteren Orten<br />
wird lediglich eine Wochentagsmesse gelesen,<br />
regelmäßig wöchentlich oder seltener.<br />
Praktisch die Hälfte dieser Meßorte wird von<br />
der Priesterbruderschaft St. Petrus betreut,<br />
welche sowohl in der Deutsch-Schweiz als<br />
auch in der französischsprachigen Schweiz<br />
aktiv ist.<br />
In der Diözese Chur existieren 13 Meßorte,<br />
an fünf dieser Orte gibt es wöchentlich eine<br />
Sonntagsmesse (2 im Kanton Zürich, 2 im<br />
Kanton Schwyz und 1 in Graubünden).<br />
Die Priesterbruderschaft St Pius X. unterhält 31<br />
Meßorte mit 24 wöchentlichen Sonntagsmessen;<br />
zwei dieser Orte liegen in der Diözese<br />
Chur, so dass es in dieser so durchgeschüttelten<br />
Diözese insgesamt 15 Orte gibt, an denen<br />
die traditionelle Messe gefeiert wird. Das ist<br />
nicht schlecht, aber es ist zu wenig, um im Diözesankonzert<br />
mitspielen zu können.<br />
»Nicht schlecht, aber zu wenig« ist auch der<br />
Kommentar der Internetseite »Paix Liturgique«,<br />
wenn sie die Lage der traditionellen Messe in<br />
der Schweiz zusammenfaßt.<br />
Die Erklärung für diese Lage liegt in der Haltung<br />
der Schweizerischen Bischofskonferenz.<br />
Wie überall, so haben auch die Bischöfe in<br />
der Schweiz versucht, das päpstliche Motu<br />
Proprio in ihrem Sinne zu »entschärfen«, indem<br />
sie »Direktiven« für die praktische Durchführung<br />
erließen. Auf der 277. Versammlung<br />
der Schweizerischen Bischofskonferenz, welche<br />
unmittelbar vor dem Inkrafttreten des<br />
Motu Proprio, vom 10. – 12. September 2007<br />
stattfand, war vor allem beschlossen worden,<br />
dass eine Erlaubnis des Ortsbischofs für die<br />
Feier des traditionellen Ritus erforderlich sein<br />
sollte. Artikel 5 des Motu Proprio sagt, in Verbindung<br />
mit Artikel 7 ganz eindeutig, dass lediglich<br />
die Genehmigung des Ortspfarrers erforderlich<br />
ist und dass der Ortsbischof nur in<br />
dem Fall intervenieren kann, wenn der Pfarrer<br />
Dokumente, Briefe, Informationen 211<br />
diese verweigert – und dass der Bischof ausdrücklich<br />
gebeten wird, dieser Bitte nachzukommen.<br />
Diese Direktiven sind den Gläubigen in der<br />
Schweiz kaum bekannt, um so besser aber<br />
den diözesanen Netzwerken. Die Bischöfe<br />
(hier muß man Mgr. Huonder ausnehmen, der<br />
zum ersten Mal an einer Tagung der schweizerischen<br />
Bischöfe teilnahm) haben ganz eindeutig<br />
den Geist des päpstlichen Textes verfälscht<br />
und sich auf die Positionen des Motu<br />
Proprio Ecclesia Dei von 1988 zurückgezogen.<br />
So ist es keineswegs erstaunlich, dass<br />
61 % der Katholiken in der Schweiz erklären,<br />
noch nie etwas vom Motu Proprio Summorum<br />
Pontificum gehört zu haben.<br />
Es liegt also alles daran, Öffentlichkeitsarbeit<br />
zu leisten.<br />
Gregorianik in Afrika<br />
Die französische Zeitschrift »L‘Homme Nouveau«<br />
druckt in ihrer Ausgabe vom 26. März<br />
2011 ein Zeugnis des Kameruners Apollinaire<br />
Mengoumou ab, der über Wert und Bedeutung<br />
des gregorianischen Gesangs für Afrika<br />
spricht:<br />
»Ich bin in Kamerun geboren, in einem<br />
Dorf, dessen Pfarrei vor genau fünfzig Jahren<br />
errichtet worden ist. In der Grundschule der<br />
Pfarrei bin ich in den gregorianischen Gesang<br />
eingeführt worden, wie alle Kinder meines Alters.<br />
Die Methode war einfach: jene, die lesen<br />
und schreiben konnten, schrieben die lateinischen<br />
Texte ab. Wenn man die Melodie öfter<br />
wiederholt und dabei auf den Text schaut,<br />
prägen sich auch die Worte ins Gedächtnis<br />
ein, und von diesem Moment an braucht man<br />
keinen Text mehr, man singt auswendig. Auf<br />
diese Weise haben wir das Ordinarium und<br />
das Proprium aller Sonntage des liturgischen<br />
Jahres in unserer Schulzeit auswendig singen<br />
gelernt und behalten.<br />
Afrika im allgemeinen und Kamerun im besonderen<br />
haben die Gregorianik gut in ihre