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Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

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206 Dokumente, Briefe, Informationen<br />

dann eine wichtige Rolle spielen, die aber<br />

sehr schwer zu verwirklichen ist. Ich meine,<br />

daß wir in den kommenden Jahren vor allem<br />

Festigkeit, Geduld und Barmherzigkeit miteinander<br />

verbinden müssen, um einen Beitrag<br />

zu dieser so wünschenswerten Bewegung mit<br />

dem Ziel einer Erneuerung der Kirche leisten<br />

zu können. Was wir konkret beitragen können,<br />

ist sicherlich einerseits die Liebe zur traditionellen<br />

Liturgie und andererseits die gesunde<br />

Lehre, die von der Kirche nicht nur<br />

gutgeheißen wird, sondern durch die Jahrhunderte<br />

hindurch verpflichtend geboten ist.<br />

Ich denke vor allem an die scholastische Lehre,<br />

an die Lehre des heiligen Thomas.<br />

P.B.: Ihr Werk hat auf allen fünf Kontinenten<br />

Niederlassungen. Welche Orte oder Länder<br />

sind die Hoffnungsträger für den Dienst Ihrer<br />

Priester?<br />

Mgr. F.: Das hängt davon ab, was man unter<br />

Hoffnungsträger für den priesterlichen<br />

Dienst versteht. Wenn man darunter leichten<br />

Erfolg, eine relativ bedeutende Entwicklung,<br />

Berufungen, zahlreiche Konversionen versteht,<br />

dann sind die USA mit an der Spitze.<br />

Wenn jedoch eine mehr in die Tiefe gehende<br />

und deshalb weniger spektakuläre Arbeit<br />

das Kriterium ist, dann kann man sagen, daß<br />

das Apostolat unserer Priester praktisch überall<br />

ein Grund zur Hoffnung ist. Wenn man alle<br />

diese Schulen sieht, die Jugend überall, die<br />

kinderreichen Familien und selbst die Sorge<br />

für die Senioren, dann verdienen sicherlich<br />

mehrere Länder Europas eine Auszeichnung.<br />

Die Arbeit in den Missionsländern ist immer<br />

so etwas wie Pionierarbeit... Unser Apostolat<br />

in Afrika ist in bedeutendem Wachstum begriffen.<br />

Asien hat außerordentlich viele Bekehrungen.<br />

In allen unseren Missionen fehlen<br />

Priester am meisten. Wir bräuchten viel mehr<br />

Priester, um den Nachfragen der Gläubigen in<br />

Afrika und Asien nachkommen zu können.<br />

P.B.: Welcher Platz wird der Gregorianik eingeräumt<br />

in den Meßorten, die von der Priesterbruderschaft<br />

St. Pius X. betreut werden?<br />

Meinen Sie, vom seelsorgerischen Standpunkt<br />

aus, dass man den Einfluß der Gregorianik<br />

ausweiten sollte, und: wie sollte man<br />

das tun?<br />

Mgr. F.: Die Liturgie ist Quelle und Zentrum<br />

unserer Tätigkeit, ist doch das katholische<br />

Priestertum das erste Ziel der Bruderschaft,<br />

und das katholische Priestertum ist ganz eng<br />

verbunden mit dem Heiligen Meßopfer. Von<br />

daher ist es klar, daß wir dem liturgischen<br />

Gesang einen bedeutenden Platz einräumen.<br />

Dieser liturgische Gesang war während mehr<br />

als einem Jahrtausend im wesentlichen die<br />

Gregorianik. In der modernen Liturgie ist er<br />

praktisch verschwunden, selbst wenn er da<br />

und dort noch auf ein wenig Interesse stößt.<br />

Bei uns ist der gregorianische Gesang ganz<br />

einfach die Basis der gesungenen Messe, des<br />

Hochamtes. In unseren Seminarien sind die<br />

Seminaristen verpflichtet, die wesentlichen<br />

Teile des Gesanges zu erlernen und sie auch,<br />

so weit wie irgend möglich, an die Gläubigen<br />

weiterzugeben.<br />

Wie nun kann man den Einfluß dieses Gesanges<br />

ausweiten, der von der Kirche immer<br />

als ein Sakramentale angesehen wurde? Das<br />

hängt sehr von den Umständen ab. Zunächst<br />

muß man einen kompetenten Scholaleiter finden,<br />

dann muß man eine Schola ausbilden,<br />

die dann den Gläubigen helfen kann, immer<br />

mehr zur Verschönerung der heiligen katholischen<br />

und römischen Liturgie beizutragen. Ich<br />

glaube nicht, daß es da Wundermittel gibt. Die<br />

Gnade hebt die Natur nicht auf, wie man sagt.<br />

Wenn es eine übernatürliche Seite, eine Seite<br />

der Gnade im gregorianischen Choral gibt, so<br />

bleibt dieser doch den normalen Regeln der<br />

Musik unterworfen und erfordert also die notwendigen<br />

menschlichen und künstlerischen<br />

Fähigkeiten. Wir müssen daran arbeiten, eine<br />

gewisse Zahl unserer Gläubigen für die Begleitung<br />

an der Orgel und für den gregorianischen<br />

Gesang auszubilden; das versuchen wir<br />

zum Beispiel in unseren Schulen.<br />

Den Einfluß des gregorianischen Gesangs zu<br />

erweitern bedeutet auch, die Liebe zu dieser<br />

wunderschönen Musik zu wecken; da man je-

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