11.12.2012 Aufrufe

Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

194 Nikolaus Gorges<br />

12.2. Zeitgemäße Seelsorge verlangt Mission und Neuevangelisierung<br />

In einem Beitrag in der Zeitung »Die Tagespost« vom 6. Oktober 2009 äußert der Generalsekretär<br />

des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen:<br />

»Ich bin überzeugt, dass der Auftrag missionarischen Wirkens ein Grundauftrag von<br />

Christen bleibt, der zu verschiedenen Zeiten in je unterschiedliche Kontexte übersetzt<br />

werden muss. Zudem würde ich für einige Regionen Europas nicht von Neuevangelisierung,<br />

sondern von Erstevangelisierung sprechen. Das trifft besonders auf die ostdeutschen<br />

Gebiete zu, in denen drei Viertel der Menschen nicht konfessionell gebunden<br />

sind; es gilt aber auch für andere Teile Europas, wo es keinerlei Wissen um die<br />

Inhalte unseres Glaubens gibt. ...<br />

In welche Situation hinein taufen wir? Wie geht es nach der Taufe weiter? ... Wir<br />

bilden uns permanent weiter – im EDV-Bereich, in Wirtschaftsfragen – in Glaubensfragen<br />

aber bleiben wir oft in den Kinderschuhen stecken ...«<br />

Die geltenden Seelsorgsstrukturen sind wohl nicht mehr zeitgemäß. Die Seelsorge<br />

wird irgendwie so praktiziert wie vor 50 oder 100 Jahren. Die Pfarreinrichtung wird<br />

wahrgenommen als eine Art Dienstleistungsunternehmen.. Angeboten werden Messfeiern,<br />

Sakramente, Predigten, Vorbereitungsgruppen auf Erstkommunion und Firmung,<br />

Beerdigungen, Pfarrfeste usw. Dabei behandeln wir alle gleich: Ungläubige und<br />

Gläubige. Diejenigen, die wirklich glauben, kommen zu kurz, die anderen werden mit<br />

Dingen ausgestattet, mit denen sie nichts anfangen können. Alle werden irgendwie<br />

versorgt.<br />

Wir kommen nur weiter, wenn wir die Menschengruppen unterscheiden.<br />

1. Wir müssen jene betrachten, die nur noch an die Möglichkeit eines außerirdischen<br />

Wesens glauben. Hier müssen wir von vorne anfangen und können nicht mehr an<br />

das Werk der Hll. Bonifatius und Petrus Canisius anknüpfen. In dieser Gruppe,<br />

wenn wir sie überhaupt erreichen können, müssen wir bei Adam und Eva anfangen.<br />

Von dieser Gruppe kann niemand Sakramente empfangen.<br />

2. In die zweite Gruppe gehören wohl jene, die sich und ihre Kinder zum Sakramentenempfang<br />

anmelden, aber kaum eine Kenntnis von unserer Religion haben. Durch<br />

diese Anmeldung finden sie einen Kontakt zu uns. Hier müssen wir mit einer Art<br />

Neuevangelisierung oder einem Katechumenat ansetzen. Es ist nicht sinnvoll, von<br />

vorne herein ein festes Datum für die Sakramentenspendung auszumachen. Erst<br />

nach genügender Kenntnis unserer Religion und der Wirkweise der Sakramente<br />

können diese auch gespendet werden, vorher natürlich nicht.<br />

3. In die dritte Gruppe gehören die wirklichen Gläubigen, die es auch ernst meinen.<br />

Wir finden diese Perlen unserer Gemeinden vor allem in den Werktagsmessen, in<br />

Andachten oder bei Vorträgen, wo sie ihr Glaubenswissen weiterbilden. Wir sollten<br />

diese dritte Gruppe in vielen pastoralen Bemühungen von den ersten beiden Grup-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!