Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV
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Heutige Sakramentenpastoral im Lichte kirchlicher Normen 193<br />
12. Schlussbetrachtung: Was könnte man ändern?<br />
12.1. Sakramentenpastoral, Strukturreform und das Emmausevangelium<br />
Das Emmausevangelium (Lk. 24, 13-35) gehört zu den meistzitierten Evangelien-Perikopen,<br />
wenn es um die Schwierigkeiten in der Pastoral geht.<br />
Die beiden Christusjünger Lukas und Kleophas sind seit zwei Tagen »Ehemalige«.<br />
Ihnen reicht es, sie haben offenbar beschlossen nach Hause zu gehen und sind dabei,<br />
es auch zu tun. Spurlos ist Christus aber nicht an ihnen vorbeigegangen, sie sind niedergeschlagen,<br />
sie wissen nicht mehr weiter. Nun aber kommt der Herr selbst und gibt<br />
ihnen wieder Hoffnung und Zuversicht. Damit soll gezeigt werden, wie in der Trostlosigkeit<br />
und dem Misserfolg, gleichsam für uns unsichtbar, die Zuversicht des Ostergeheimnisses<br />
schon da ist, wir es aber nicht sehen können. Viele sind trotz der Krise ganz<br />
zuversichtlich, in ihrem Optimismus aber vermeiden sie notwendige Veränderungen,<br />
weil sie nicht realistisch sind.<br />
Wenn man aber fragt, wie der Herr ihre Trostlosigkeit in Hoffnung und Zuversicht<br />
verwandelte, so ist es die Verkündigung der christlichen Botschaft und Wahrheit gewesen,<br />
mit der der Herr Veränderung erwirkt hat. Er hatte genau jene Wahrheiten zum<br />
Thema gemacht, die allein Veränderung bewirken konnten. Er hat die Dinge beim<br />
Namen genannt. Er hat es auf den Punkt gebracht.<br />
Vielfach übersehen wird aber ein anderer Abschnitt in diesem Evangelium, der uns<br />
vielleicht wirklich weiterbringen könnte. Jesus fragt die beiden Jünger, was denn geschehen<br />
sei, er lässt sie erzählen. Jesus, den sie für einen großen Prophet gehalten hätten, sei<br />
von den Hohenpriestern den Heiden ausgeliefert worden, die hätten ihn dann umgebracht<br />
und gekreuzigt. »Wir hatten ja gehofft, aber ...« Zwar hätten einige ihrer Frauen<br />
sie in Staunen versetzt. Diese seien zum Grabe gegangen, hätten aber seinen Leichnam<br />
nicht gefunden. Die Frauen gäben an, Engel seien ihnen erschienen, die behaupteten, er<br />
sei auferstanden. Einige von den Jüngern seien zum Grabe gegangen, um das alle zu untersuchen.<br />
Sie hätten auch alles so gefunden, wie die Frauen zuvor berichtet hätten.<br />
Dann aber kommt ein entscheidender Satz: »Ihn selber aber fanden sie nicht.«<br />
Wenn wir uns so viele Bemühungen anschauen, gerade in der Strukturreform, so erscheint<br />
diese in der Hauptsache eine Gebietsreform zu sein, eine Reform, um möglichst<br />
viel an Struktur zu erhalten. In dieser Strukturreform müsste vielleicht doch vor allem<br />
der Herr wiedergefunden werden, Er, der erlösende Gott in den Sakramenten. Erst,<br />
meine ich, müsste es eine Strukturreform der Pastoral, besonders der Sakramentenpastoral<br />
geben, dann erst kann man über pastorale Räume nachdenken. Was wir brauchen<br />
sind klare Pastoralkonzepte für unsere Hauptaufgabe: der Verkündigung und der Vermittlung<br />
des ewigen Heiles der Menschen, alles andere ist Nebensache und sollte nicht<br />
die Hauptsache sein oder werden.