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Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

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188 Nikolaus Gorges<br />

»…Da das Lehramt der Kirche von Christus, dem Herrn, eingesetzt worden ist, um<br />

das Gewissen zu erleuchten, bedeutet die Berufung auf dieses Gewissen, gerade um die<br />

vom Lehramt verkündete Lehre zu bestreiten, eine Ablehnung der katholischen Auffassung<br />

sowohl vom Lehramt als auch vom sittlichen Gewissen. Wer von der unverletzlichen<br />

Würde des Gewissens ohne weitere Verdeutlichung redet, setzt sich der Gefahr<br />

schwerer Irrtümer aus. ... Man kann nicht sagen, ein Gläubiger habe sich sorgfältig um<br />

die Wahrheit bemüht, wenn er das nicht berücksichtigt, was das Lehramt sagt; wenn er<br />

es mit irgendeiner anderen Erkenntnisquelle auf eine Stufe stellt und sich zum Richter<br />

über es macht; wenn er im Zweifelsfall lieber der eigenen Meinung oder der von Theologen<br />

folgt und diese der sicheren Lehre des Lehramtes vorzieht. ... Wenn Papst Paul<br />

VI. den empfängnisverhütenden Akt als von seinem Wesen her unerlaubt bezeichnet<br />

hat, wollte er lehren, dass die sittliche Norm hier keine Ausnahme kennt; kein persönlicher<br />

oder sozialer Umstand hat je vermocht und wird es auch nie vermögen, einen<br />

solchen Akt zu einem in sich selbst geordneten zu machen. ... Wir berühren hier einen<br />

Zentralpunkt der christlichen Lehre von Gott und Mensch. Wohlgemerkt, was hier<br />

in Frage gestellt wird, wenn man diese Lehre ablehnt, ist der Gedanke der Heiligkeit<br />

Gottes selbst. ...«<br />

Während der Karren in der Ehepastoral in Fragen der Ehemoral ziemlich verfahren<br />

ist, merkt man endlich nach mehr als 40 Jahren, wie die deutschsprachigen Bischöfe<br />

den Notstand, den ihre Vorgänger mitverschuldet haben, erkennen. Erkenntnissen aber<br />

sollten auch Taten folgen.<br />

Bemerkenswert ist eine Predigt von Kardinal Schönborn, die er im Rahmen eines<br />

»Gemeinschaftstages« der europäischen Bischöfe im Abendmahlssaal in Jerusalem im<br />

März 2008 gehalten hatte: » ... Aber wir Bischöfe hatten keinen Mut. Aus Angst verschlossen<br />

wir uns hinter den Türen, nicht aus Angst vor den Juden (vgl. Joh 20,19),<br />

sondern wegen der Presse und wegen des Unverständnisses unserer Gläubigen. Weil wir<br />

keinen Mut hatten, veröffentlichten wir in Österreich die »Maria Troster Erklärung« sowie<br />

in <strong>Deutschland</strong> die »Königsteiner Erklärung«. Dies hat im Volk Gottes den Sinn für<br />

das Leben geschwächt und die Kirche entmutigt, sich für das Leben zu öffnen. Als dann<br />

die Welle der Abtreibungen kam, war die Kirche geschwächt, da sie den Mut des Widerstandes<br />

nicht gelernt hatte, ... Aus Angst waren wir hinter den verschlossenen Türen.<br />

Ich denke, auch wenn wir damals nicht Bischöfe waren, so müssen wir diese Sünde des<br />

europäischen Episkopates bereuen, eines Episkopates, der nicht den Mut hatte, Paul VI.<br />

kraftvoll zu unterstützen. Denn heute tragen wir alle in unseren Kirchen und in unseren<br />

Diözesen die Last der Konsequenzen dieser Sünde. ...« (Kirche heute, 10/2008).<br />

Hingewiesen sei auch auf einen Artikel in »Familia et Vita«, vom 19. Mai 2009 von<br />

Erzbischof Reinhard Marx: Die katholische Kirche und die Moral – Überlegungen zu<br />

den Dokumenten »Humanae vitae« , »Donum vitae« und »Evangelium vitae«. Der Erz-

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