11.12.2012 Aufrufe

Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Heutige Sakramentenpastoral im Lichte kirchlicher Normen 177<br />

der Hosentasche gezogen. Bei einem Gottesdienst im Trierer Dom konnte ich bei einer<br />

offenbar jugendlichen Firmgruppe sehen, wie fast jede zweite Hostie in die Hosentaschen<br />

gesteckt wurde. Ein Mitbruder erzählte mir, er habe, als er seine Pfarrei übernahm,<br />

unter fast allen Kirchenbänken angeklebte Hostien entdeckt. Dies sind auch die<br />

Gründe, warum man in manchen Diözesen der Weltkirche überlegt, die Handkommunion<br />

wieder abzuschaffen.<br />

Zu 3.: Den Indifferentismus oder den blanken Unglauben gegenüber dem Eucharistiesakrament<br />

kann niemand ehrlicherweise leugnen. Er kommt gewiss nicht nur von der<br />

Handkommunion, ist aber eine Realität. Der Umgang mit der Herzmitte der Kirche<br />

müsste neu bedacht werden. Der Zeremonienmeister Seiner Heiligkeit hatte jedenfalls<br />

erklärt, im Hinblick größerer Ehrfurcht werde der Papst in seinen Messen die ordentliche<br />

Form der Kommunionspendung praktizieren, nämlich kniende Mundkommunion.<br />

Man wird gewiss einwenden, dass die Handkommuion eher den Mahlcharakter und die<br />

Hingabe Christi symbolhaft darstellt. Das mag alles sein, man kann in der Eucharistie<br />

viele Symbole erkennen und kann sie deuten, hoffentlich richtig. Aber es muss doch klar<br />

gesagt werden, dass all die vielen verwendeten Symbole die wirkliche Realität bisweilen<br />

verdunkeln. Die Realität ist die wirkliche Gegenwart Christi, und das ist kein Symbol.<br />

6.6. Wie ist es in den Pfarreien wirklich bestellt mit dem Eucharistieglauben?<br />

Von einer Pfarrei im Hunsrück wurde vor ein paar Jahren in der Tageszeitung Trierischer<br />

Volksfreund zum ewigen Gebet mit umfangreichen Angeboten eingeladen: eine Gebetszeit<br />

mit den Kindern gegen den Hunger in der Welt, eine Gebetsstunde für Jugendlichen zur<br />

Solidarität mit den Armen in der Welt, dann wurde die Spendung der Krankensalbung angeboten<br />

für ältere Menschen. Am Ende der Einladung zum ewigen Gebet fand man den Satz:<br />

»Das heilige Brot wird auch ausgestellt!« Der Erfinder des ewigen Gebetes in unserer Diözese<br />

hatte doch offensichtlich die Tugend der Religio vor Augen und wollte in der aus Gerechtigkeit<br />

geschuldeten Gottesverehrung den menschgewordenen Gott jeden Tag in einer anderen<br />

Pfarrei im Laufe des Jahres anbeten lassen. Wenn die geschuldete Anbetung des »heiligen<br />

Brotes« nicht mehr erkannt wird, sollte man vielleicht solcherlei Ausstellungen vermeiden.<br />

Es sei noch von einer anderen Sache zu berichten, die ich erst vor wenigen Wochen<br />

erlebt habe. Man war eingeladen zu einer netten Wortgottesdienstfeier mit anschließender<br />

eucharistischer Aussetzung einschließlich Segen. Eine ganze Reihe von Priestern<br />

war gekommen, die an der Feier im Chor teilnahmen. Die Feier war sehr ansprechend<br />

und gut vorbereitet. Ganz besonders fand ich, dass man die Fürbitten bis zum Ende<br />

aufhob, um sie während der Aussetzung vorzutragen. In diesem Punkt nun fand ich<br />

aber dann doch die Feier daneben. Dem Herrn im Sakrament wurden die Bitten gar<br />

nicht vorgetragen: Eine Dame und ein Herr trugen mit ganz angenehmer Stimme die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!