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Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

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164 Dionysius Carthusianus<br />

bet überragt, desto intensiver soll die Freude sein, die wir beim Lob des Allerhöchsten<br />

erfahren, als die Freude beim Bittgebet. Und deshalb steht geschrieben: Meine Lippen<br />

sollen jubeln, wenn ich Dir singe (Ps 71(70),23), und wieder: Mit jubelnden Lippen lobpreist<br />

mein Mund (Ps 63(62),6). Denn darin besteht die höchste Vollkommenheit und<br />

wahrhaft göttliche Übung des gegenwärtigen Lebens, Freude am göttlichen Lob zu haben,<br />

an der ewigen Glückseligkeit Gottes freudig Anteil zu nehmen und sich an seiner<br />

Vollkommenheit gei stig mitzufreuen: denn diese Regungen gehen aus einer glühenden<br />

Gottesliebe hervor. Für diese göttliche Liebe und dieses ganz uneigennützige Lob erhalten<br />

wir umso mehr Eignung, je mehr wir es ablehnen, außerhalb von Gott Trost zu<br />

suchen, indem wir den Leckereien des Bauches abgeneigt sind und leeres Geschwätz<br />

verabscheuen, und nur jenes Eine, das allein notwendig ist (vgl. Lk 10,42), wirksam suchen<br />

und, wenn wir es gefunden haben, festhalten, und vor aller Untätigkeit des Geistes,<br />

körperlicher Trägheit und seelischer Erschlaffung tiefes Schaudern empfinden.<br />

Weil dieser Hymnus ein Freudengesang ist, wird er bei Trauerämtern ausgelassen.<br />

Erklärung der Dreifaltigkeitspräfation<br />

17. Artikel<br />

Über das Verständnis der Präfation von der allerheiligsten Dreifaltigkeit:<br />

Qui cum unigenito Filio tuo – Der mit Deinem eingeborenen Sohn usw.<br />

Wer mich verherrlicht, den werde ich verherrlichen, spricht der Herr; die aber mich<br />

verachten, sollen ehrlos sein (1 Sam [1 Kön] 2,30). Es gibt drei Arten von Bekenntnis.<br />

Es gibt nämlich das Bekenntnis der eigenen Schuld, was ein Akt der Buße ist.<br />

Darüber sagt Jakobus: Bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr<br />

gerettet werdet (Jak 5,16). Dann gibt es das Bekenntnis des göttlichen Lobes, worüber<br />

Christus im Evangelium sagt: Preisend bekenne ich Dich Vater, Herr des Himmels und<br />

der Erde (Mt 11,25). Und diese Form von Bekenntnis ist ein Akt der Anbetung.<br />

Die dritte Art ist ein Bekenntnis dessen, was zu glauben ist, nach jenem Spruch des<br />

Apostels: Mit dem Herzen glaubt man zur Rechtfertigung, mit dem Mund geschieht das<br />

Bekenntnis zum Heil (Röm 10,10). Und diese Form von Bekenntnis ist ein Akt des<br />

Glaubens. Der Akt des Glaubens ist verdienstlich, insoweit er unter das Gebot fällt;<br />

und je mehr der Gegenstand, auf den sich der Glaube bezieht, die Vernunft übersteigt<br />

und unbegreiflich ist, umso verdienstlicher ist sein Bekenntnis. Da also der<br />

Glaubensartikel über die allerseligste Trinität nicht nur der erste aller Glaubensartikel<br />

ist, sondern auch schwieriger und unbegreiflicher als alle anderen, deshalb ist das<br />

Bekenntnis der Trinität, sowohl das innere, das man Betrachtung nennen kann, als

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