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Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

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Expositio missae<br />

159<br />

göttlichen Liebe im vernünftigen Strebevermögen bzw. Willen glühen, wenn der niedere<br />

Teil der Seele nicht vom Ansturm der Leidenschaften und vom Schmutz der Sünden<br />

gereinigt ist. Wer sich also danach sehnt, die Gottheit Christi zu betrachten und zu<br />

lieben, der untersuche ihn in seiner menschlichen Natur gründlich: Er erwäge aufmerksam<br />

die zuvor genannten Tugenden seines Lebens, ahme sie wirkungsvoll nach und<br />

liebe ihn im Einklang mit diesen Erwägungen in glühender Liebe. Denn dann wird an<br />

ihm jene Verheißung Christi in Erfüllung gehen: Wer mich liebt, wird von meinem Vater<br />

geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren (Joh 14,21).<br />

Erklärung des Gloria<br />

10. Artikel<br />

Über den Hymnus der Engel<br />

›GLORIA IN EXCELSIS DEO – EHRE SEI GOTT IN DER HÖHE‹.<br />

Preist den Herrn, verherrlicht ihn so sehr, wie ihr nur könnt: denn er ist erhabener als jedes<br />

Lob (Sir 43,33). Nach der Einsicht in das eigene Elend empfindet die Kirche von<br />

Neuem Sehnsucht danach, sich der Betrachtung und dem Lob des Allerhöchsten zu<br />

widmen. Denn je mehr sich jemand selbst erniedrigt, desto höher steht Gott in seiner<br />

Vorstellung. Aber es ist auch niemand für das Lob und die Verherrlichung Gottes geeignet,<br />

der nicht sein eigenes Unvollkommensein auslotet und sein Vertrauen auf die<br />

Barmherzigkeit Gottes durch eine gute Lebensweise begründet. Zum Sünder nämlich<br />

hat Gott gesagt: Warum zählst Du meine gerechten Satzungen auf? (Ps 50(49),16) Daher<br />

singt die Kirche nach dem ›Kyrie eleison‹ den Hymnus der Engel und spricht gemeinsam<br />

mit den Engeln (vgl. Lk 2,14): Gloria in excelsis Deo, et in terra pax hominibus<br />

bonae voluntatis – Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Friede den<br />

Menschen guten Willens.<br />

Das Folgende aber: Laudamus te – Wir loben Dich bis zum Ende, soll der hl. Hilarius<br />

hinzugefügt haben oder Papst Symmachus, wie Albertus (Super Luc. 2,14 [Borgnet<br />

22, 212a]) angibt. Aber wie Nikolas von Gorran in seinem Lukaskommentar erörtert<br />

hat 8 und wie sich der Geschichte der römischen Päpste teilweise entnehmen lässt,<br />

hat der hl. Hilarius {um 315 – 367/68} diesen Abschnitt hinzugefügt; Papst Symmachus<br />

{498-514} hat aber festgesetzt, dass dieser Hymnus in der Messe gesungen wird 9 .<br />

Jedoch sagt Albertus im Buch Über die Mysterien (De sacrificio missae I, 3,1.7 [Borgnet<br />

8 Französischer Dominikaner des 13.Jh., bekannt als Prediger und Verfasser von biblischen Postillen,<br />

vgl. BBKL 6,884ff.<br />

9 Vgl. Liber Pontificalis 53,11 [DUCHESNE I, 263].

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