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Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

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Dionysius Carthusianus<br />

Expositio missae, De sacramento altaris et missae celebratione dialogus<br />

dt., Carthusianus Verlag, ISBN 978-3-941862-03-6,<br />

ca. 312 Seiten, Hardcover mit Fadenheftung,<br />

29,90 EUR, erscheint Anfang Juni 2011.<br />

153<br />

Die beiden liturgischen Hauptschriften des Dionysius Carthusianus werden erstmalig<br />

in deutscher Übersetzung vorgelegt; die Ausgabe ist mit einer umfangreichen Einleitung<br />

zu Autor und Werken sowie mit reichhaltig erläuternden Anmerkungen zu den<br />

Texten versehen.<br />

Die Publikation dieser zwei Schriften (um 1450) des Kartäuserautoren will einen<br />

Beitrag leisten einerseits zur Wiederentdeckung bzw. Neuentdeckung eines bedeutenden<br />

Theologen des Spätmittelalters, andererseits zum Thema ›Messerklärung‹ und<br />

›Eucharistietraktat‹. Die beiden Texte entstammen zwar vortridentinischer Zeit, doch<br />

hätten sie auch von einem gebildeten Katholiken der 1. Hälfte des 20.Jh. mit Gewinn<br />

gelesen werden können, und auch heute, inbesondere nach dem Motu proprio ›Summorum<br />

Pontificum‹ (7.7. 2007) sowie angesichts nicht mehr zu überhörender Forderungen<br />

nach einer ›Reform der Reform‹, erweisen sie sich in gesamtkirchlicher Perspektive<br />

als so aktuell wie vor der durch das Zweite Vatikanum initiierten Liturgiereform und<br />

der Einführung des Novus Ordo.<br />

Der Autor, eig. Dionysius van Leeuwen (1402/1403 Rijkel im ehemaligen Herzogtum<br />

Geldern, heute Provinz Limburg – 1471 Roermond), bekannt als Dionysius<br />

Carthusianus »Dionysius der Kartäuser«, hat die meiste Zeit seines Ordenslebens in<br />

der Kartause ›Unserer lieben Frau zu Bethlehem‹ in Roermond verbracht. Durch sein<br />

umfangreiches Werk erlangte er hohes Ansehen, was sich schon in der relativ frühen,<br />

in Köln veranstalteten Gesamtausgabe seiner Werke in der ersten Hälfte des 16.Jhs.<br />

zeigt. Auch erhielt er verschiedene Ehrenbezeichnungen, die auf die Spannbreite seiner<br />

Persönlichkeit hindeuten: Schon früh wird ihm der Titel Doctor ecstaticus beigelegt, der<br />

auf seine mystischen Erfahrungen verweist. Das später verwendete Prädikat ›Der letzte<br />

Scholastiker‹ trägt in pointierter Formulierung dem Faktum Rechnung, dass Dionysius<br />

ein herausragender Vertreter der scholastischen Theologie (thomasischer Prägung)<br />

am Ausgang des Mittelalters war. Martin Grabmann urteilt über den Kartäuser: »der<br />

fruchtbarste und belesenste theologische Schriftsteller des ausgehenden deutschen Mittelalters,<br />

in welchem scholastische Gelehrsamkeit und mystische Innigkeit (»Doctor<br />

exstaticus«) in einer ungemein anziehenden Form sich verbinden« (Die Geschichte der<br />

katholischen Theologie seit dem Ausgang der Väterzeit, Freiburg 1933, 121). Dionysius

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