Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

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11.12.2012 Aufrufe

144 Heidemarie Seblatnig Abb. 5 Montag, 18. Oktober 2010, 6-8 Uhr früh Abbildungsnachweis: Abb. 1: Bildarchiv Dr. Breuer, Wien Abb. 2: Heidemarie Seblatnig/Peter Ferschin Abb. 3 und 4: Mag. Christian Chinna, Wien, August 2010 Abb. 5: Bildarchiv gloria.tv

Die moderne Handkommunion – ein Beitrag zur Vertiefung oder Zerstörung der eucharistischen Frömmigkeit in der katholischen Kirche Von Siegfried Lochner 145 Der renommierte deutsche Literat und Träger des Büchnerpreises, Martin Mosebach, der in katholischen Kreisen vor allem durch sein außerordentlich empfehlens- und lesenswertes Büchlein »Häresie der Formlosigkeit« von sich reden machte, traf in einem im Vatican Magazin 5/2010 publizierten Interview folgende Bewertung über die ersten fünf Jahre des Pontifikats Benedikt XVI: »Benedikt XVI. hat sich die schwerstmögliche Aufgabe gestellt: Er will die schlimmen Folgen der innerkirchlichen 68er Revolution auf nicht-revolutionäre Weise heilen. Dieser Papst ist eben kein päpstlicher Diktator, er setzt auf die Kraft des besseren Arguments, und er hofft, daß die Natur der Kirche das ihr nicht Gemäße von selbst überwinden wird, wenn ihr dazu gewisse kleine Hilfestellungen gegeben werden.« Für Mosebach steht es außer Zweifel, daß die 68er Kulturrevolution Chinas nicht getrennt von ähnlich fatalen Kulturbrüchen in der westlichen Welt gesehen werden kann. Zweifelsohne stellt die in diese Jahre fallende faktische Beseitigung und widerrechtliche Unterdrückung des römischen Meßritus in seiner auf Gregor den Großen zurückgehenden Form den schwersten Eingriff in die abendländische Kulturgeschichte dar. Schließlich war dieser Ritus und der ihm zugrunde liegende Glaube an die durch ihn bewirkte Erneuerung des Erlösungsopfers Christi am Kreuz und die daraus resultierende wahre, wirkliche und wesenhafte Gegenwart Christi als Mensch und Gott, mit Leib und Seele unter den Gestalten von Brot und Wein über mehr als anderthalb Jahrtausende eine schier unerschöpfliche Quelle der Inspiration für das Kulturschaffen Europas. Denken wir an die himmelstrebenden Kathedralen der Gotik, die Festsäle des Barock, die Malerei, die Musik, die Lyrik und aller anderen Kunstwerke, die zur Verherrlichung dieses unaussprechlichen Geheimnisses entstanden sind. Es ist auffällig, wie mit dem weitestgehenden Versiegen dieser Quelle des Kultes auch die Kultur mehr und mehr austrocknet und in Pseudomysterien eines Hermann Nitsch bestenfalls noch den Geruch einer leeren Flasche der Erinnerung an Verlorenes erahnen läßt. Vor diesem Hintergrund ist auch das Bemühen des Heiligen Vaters verständlich, eine »neue liturgische Bewegung« zu initiieren, die letztlich zu einer Reform der weithin fehlgeschlagenen nachkonziliaren Liturgiereform der ausgehenden 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts führen soll. Studiert man sein 2002 in 6. Auflage

144 Heidemarie Seblatnig<br />

Abb. 5<br />

Montag, 18. Oktober 2010, 6-8 Uhr früh<br />

Abbildungsnachweis:<br />

Abb. 1: Bildarchiv Dr. Breuer, Wien<br />

Abb. 2: Heidemarie Seblatnig/Peter Ferschin<br />

Abb. 3 und 4: Mag. Christian Chinna, Wien, August 2010<br />

Abb. 5: Bildarchiv gloria.tv

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