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134 Michael Fiedrowicz Bischöfe bisher den rechten Glauben bekundeten. Es waren keine wortreichen, weitschweifigen, unübersichtlichen Texte, in denen sich alles Mögliche unterbringen ließ, aus denen sich später alles Mögliche herauslesen ließ, sondern präzise und prägnante Lehrbekenntnisse, in denen es keine Silbe zuviel und keine Silbe zuwenig gab, »viele Wahrheiten in wenigen Worten«.
Von der Zerstörung der Liturgie zur Vernichtung unseres Glaubens »Die Revolution frißt ihre Kinder« Heidemarie Seblatnig 135 Mit Entsetzen berichteten im September 2010 katholische Gläubige, die in der Kapelle des Geriatriezentrums Baumgarten in Wien jeden Sonntag die Messe besuchten, von den Vorgängen rund um die brutale Zerstörung der Kapelle und dem kaltschnäuzigen Hinauswurf des betagten Priesters, der sein Leben lang die Messe dort gefeiert hatte. Handelte es sich um eine Kapelle mit Hochaltar, ohne Volksaltar? Nein. Wurde die Messe im überlieferten Ritus gefeiert, von einem Priester, der den Novus Ordo ablehnt? Nein. Der Priester, Pater Ivan Tomazic (91), feierte seit 55 Jahren die Messe nur im Novus Ordo. Auch die Gläubigen waren Anhänger des Novus Ordo. Sie gehören zu jener Richtung von Katholiken, deren Vordenker im Jahr 1957 unter hohem kirchlichen Schutz durch die Entfernung des Hochaltars und die Installierung eines Volksaltars in der Rosenkranzkirche in Wien-Hetzendorf eine neue Liturgie einführen wollten und es auch in der Folge durch die Missinterpretation des V 2, gegen zum Teil heftigen Widerstand der Gläubigen, durchsetzten. Die durch die Zerstörung des Sakralraumes und der überlieferten Liturgie in Wien- Hetzendorf angegebene Marschrichtung und das damit verbundene Ziel einer neuen Kirche als interkonfessionelle Einrichtung war 1957 u.U. noch nicht klar ersichtlich (obwohl anzunehmen ist, dass die verantwortlichen Hintermänner ganz genau wussten, wohin es gehen sollte, wie sich an den Ereignissen während des V 2 deutlich ablesen lässt), wird aber heute, 2011, nicht nur nicht mehr bestritten, sondern als erwünschte Entwicklung präsentiert. Mittlerweile haben wir ja auch als »leuchtendes« Vorbild das interreligiöse Treffen von Assisi hinter und vor uns. Begonnen hat diese Entwicklung in Wien unter Kardinal König (Erzbischof von Wien von 1956 – 1986). 2011 ist man schon ein erhebliches Stück weiter und nahe am Ziel, die Methoden haben sich nicht geändert. Die Entscheidung erfolgt autoritär in unserer demokratisch erneuerten Kirche, und der Abriss geht ebenso wie in Hetzendorf in einer Nacht-und- Nebel-Aktion vonstatten. Im Neubau, der an die Stelle der katholischen Kapelle treten wird, ist ein interkonfessioneller Andachtsraum vorgesehen. »In allen neuen Pflegewohnhäusern werden interkonfessionelle Andachtsräume mit einer Sakristei zur Verfügung stehen« (zitiert aus einem Schreiben der Direktion des GZ Baumgarten vom 10.8.2010, der Erhalt oder Neubau von katholischen Kapellen mit Tabernakel ist nicht mehr vorgesehen.
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