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Kleines Marienlexikon - Una Voce Deutschland eV

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218 Dokumente, Briefe, Informationen<br />

enthält zudem Illustrationen, die das in den<br />

Essays, insbesondere das zur Rosenkranz-Kirche<br />

Ausgeführte veranschaulichen<br />

Die Essays von Autoren und Autorinnen<br />

unterschiedlicher Provenienz haben den Charakter<br />

von Stellungnahmen, die einzelne Aspekte<br />

zum Thema Ikonoklasmus und sakrale<br />

Kunst aufgreifen und beleuchten. Die unterschiedlichen<br />

Blickwinkel und Herangehensweisen<br />

sowie der je andere Sprachduktus<br />

sind das gerade reizvolle an dem Band. Die<br />

Autoren beanspruchen freilich nicht, ihr Thema<br />

mit aller gebotenen Differenziertheit und<br />

systematischer Tiefe zu behandeln. Das muss<br />

bei der Bewertung berücksichtigt werden. Für<br />

den Leser sind die Essays Hinweise, eine Art<br />

Fakten- und Ideensammlung, die zu weiterer<br />

Überlegung und Nachforschung anregen. Sie<br />

helfen zudem in der gegenwärtigen Gemengelage<br />

der Kirche, den Durchblick zu bewahren,<br />

indem sie wichtige Zusammenhänge erschließen.<br />

Der Essay-Charakter der Beiträge geht freilich<br />

auf Kosten der Vollständigkeit, der Differenzierung<br />

und gedanklichen Durchdringung.<br />

Ob daher alle getroffenen Aussagen<br />

– etwa in dem Essay über Luther – einer genaueren<br />

Überprüfung standhalten werden,<br />

kann mit guten Gründen bezweifelt werden.<br />

Die eine oder andere Konklusion ist schlicht<br />

voreilig. Bisweilen stößt der Leser auch auf<br />

manch eine unausgegorene Aussage: »Durch<br />

architektonische Veränderungen des Innenraums<br />

der Rosenkranz-Kirche in Wien-Hetzendorf<br />

sollte die seit 500 Jahren tradierte<br />

Liturgie in der röm.-kath. Kirche zerstört<br />

werden.« (Seblatnig, S. 49). Bei aller offensichtlichen<br />

Problematik des Reform-, Umgestaltungs-<br />

und Veränderungsdranges der<br />

vergangenen Jahrzehnte kann den Akteuren<br />

nicht von vornherein und ohne weiteres die<br />

Absicht der Zerstörung unterstellt werden.<br />

Die Frage nach dem, was vor, während und<br />

im Gefolge des II. Vat. in der katholischen<br />

Kirche ›geschehen‹ ist, vor allem aber die Frage<br />

nach den Gründen, wird vermutlich weit<br />

schwieriger zu beantworten sein, als es für<br />

manche den Anschein hat. Mit dieser Auf-<br />

gabe werden sich auch noch nachfolgende<br />

Jahrgänge und Generationen zu beschäftigen<br />

haben. So berechtigt Wut und Enttäuschung<br />

in Anbetracht der allen vor Augen stehenden<br />

Resultate der Reformen bisweilen sind – bei<br />

Bewertungen ist Vorsicht geboten.<br />

Wie kann es in der künstlerischen Ausdrucksform<br />

unseres katholischen Glaubens<br />

weitergehen? Welche sind die tieferen Gründe<br />

für den Bildverlust in der Kirche? Für die<br />

Beantwortung dieser Fragen bietet der Band<br />

wichtige Bausteine und Impulse. Es ist zu<br />

wünschen, dass auf diesem Gebiet weiterhin<br />

überzeugende Gedankenarbeit geleistet wird.<br />

Denn nur so lassen sich die hermetischen Positionen<br />

zur sakralen Kunst beispielsweise in<br />

den Bau-, Liturgie- und Kunstreferaten der Diözesen<br />

im deutschsprachigen Raum wirksam<br />

und nachhaltig dekonstruieren.<br />

Christian Gnilka – Stefan Heid – Rainer Riesner<br />

Blutzeuge – Tod und Grab des Petrus in<br />

Rom<br />

Regensburg 2100 (Schnell & Steiner). 197 S.<br />

Der Text des Buches beinhaltet vier Referate,<br />

die bei der Tagung des Römischen Instituts<br />

der Görres-Gesellschaft am Campo Santo Teutonico<br />

im Frühjahr 2010 dem Thema »Petrus in<br />

Rom« gewidmet waren. Das Thema ist nicht<br />

nur für die Katholische Kirche, sondern auch<br />

für die gesamte Christenheit wichtig. Wenn<br />

sich die römische Tradition über den Apostel<br />

Petrus als Phantasie oder sogar als Betrug erweisen<br />

würde, geriete nicht nur die altkirchliche<br />

Tradition, sondern auch die Glaubwürdigkeit<br />

des NT ins Wanken.<br />

Das erste Anliegen dieses Buches ist die<br />

Zuverlässigkeit der frühkirchlichen Petrustradition<br />

aufzuzeigen. Das zweite Anliegen besteht<br />

darin, die Versuche einer Entwertung<br />

der Quellen, die in der Frühzeit über Petrus<br />

berichten, zu widerlegen. Neuerdings hat O.<br />

Zwierlein den antiken christlichen Berichten<br />

über Petrus die Historizität abgesprochen (die<br />

kritische Rezension dessen Buches »Petrus in

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