Blogtour Wir zwei in fremden Welten - Vorstellung von Domingo

Anno Ventura Vierundachtzig, Tag 100
Ich sah ihn und wusste einfach, er ist etwas ganz
Besonderes unter diesen vielen Personen. Wenn
ich sein schwarzes Haar erblickte und ein Blick
in seine wunderschönen Augen erhaschte, hatte
ich das Gefühl in eine fremde Dimension katapultier t
zu werden.
Versteht mich nicht falsch, ich war nicht in ihn
verliebt. Es ist eher so, daß er mich unheimlich
faszinier t hat. Einfach mit seiner Ar t wie er die
Dinge gesehen hat. Das er geschafft hat, sich
seine Träume zu bewahren, ohne an der nackten
und kalten Realität zu zerbrechen.
Und immer wieder frage ich mich, ob unser System
richtig ist. Oder sollten wir aus der Strukturier t-
heit ausbrechen und aufbegehren?
Doch würde sich daran etwas ändern? Oder
wäre es nur ein verzweifelter Versuch des Ausbruchs
aus einem Leben, das so vorhersehbar und
geordnet erscheint. Doch er brachte mich zum
Nachdenken. Wenn er wieder mal unten in der
Produktion arbeitete, hatte das Ganze etwas
monotones und durchstrukturier tes. In diesem
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Momenten wirken sie alle gleich. Sie arbeiten
unermüdlich und ich frage mich immer wieder:
Wofür das alles? Haben sie Wünsche und Hoffnungen
oder ergeben sie sich ihrem Schicksal?
Doch dieser eine Junge stach heraus aus der
breiten Masse. Er konnte auf unglaublich sinnliche
Ar t und Weise Gitarre spielen und erst sein
Gesang dazu. Absolut göttlich. Wenn man zuhör
te, hatte man das Gefühl, man würde Zeit
und Raum vergessen und alles würde leichter und
intensiver werden. Es sind diese ganz besonderen
Momente, die mich zum träumen und innehalten
bringen und die mich glauben ließen, das
es noch so viel mehr gibt. Er brachte mich
zum Schmunzeln und verschiedene Emotionen
durchströmten mich, als er sich wieder im Verborgenen
mit diesem Mädchen traf. Es war tief
und echt, berührend und zeigte, dass es so viel
mehr gibt.
Doch dann sah ich auch all die Qual und das
Leid in seinen Augen und erkannte, dass er bereits
nahe am Abgrund stand. Ein Abgrund aus dem
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er hoffentlich wieder herauskommt. Denn so ein
Mensch wie er kann nicht untergehen. Er muss
weitersuchen und vielleicht erblickt er etwas
noch viel wer tvolleres, als ihm bisher klar war.
Denn es muss doch noch etwas anderes geben,
oder nicht? Ich wünsche es ihm so sehr.
- eine stille Beobachterin -
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