FACHINFORMATION KINDERSCHUTZ IN FRECHEN - Stadt Frechen

Prozessdokumentation in den Fällen des § 1666 bgb
Unter dem Aspekt einer professionellen Fallbearbeitung und der rechtlichen Überprüfbarkeit des Handelns ist eine detaillierte
Falldokumentation erforderlich. Eine strukturierte Prozessdokumentation dient der reflektierenden Selbstkontrolle und der
Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen im Zusammenhang mit einer rechtlichen Absicherung.
Bei einer eingeschätzten Gefährdung des Kindeswohls, bzw. wenn eine solche nicht ausgeschlossen werden kann, sind die festgestellten
Probleme und Fragestellungen von der Fachkraft gegenüber den Sorgeberechtigten deutlich zu formulieren.
Mit den Sorgeberechtigten sind darauf aufbauend klare und realisierbare Vereinbarungen zur Veränderung der Situation vorzunehmen.
Dies erfolgt mittels eines sogenannten „Kontrollvertrages“ mit präzise benannten Aufgaben, Terminen und entsprechenden Folgen bei
Nichteinhaltung bis hin zu einem Hilfeplan mit Zielen und Aufgaben (vorausgesetzt eine Inobhutnahme oder gerichtliche Intervention wird
ausgeschlossen).
anforderungen an eine Falldokumentation:
- In der Dokumentation ist der Verlauf der Fallbearbeitung zeitnah und regelmäßig in Vermerken niederzulegen.
- Der Vertretung muss die Dokumentation Anknüpfungspunkte für eine weitere Fallbearbeitung und fachlich nachvollziehbare
Begründung bieten. Der Aktenvermerk dient dazu, einen Gesamtüberblick auf den Fall und Einblick in anstehende Arbeitsschritte und
Vereinbarungen zu verschaffen.
- Die Dokumentation muss informieren, ob und welche anderen Fachkräfte zu welchem Zeitpunkt einbezogen oder beteiligt worden sind.
Die Beratungsergebnisse sind ebenfalls festzuhalten.
- Auch über fachlich und inhaltlich andere Bewertungen zum Fall einbezogener Fachkräfte soll die Dokumentation Auskunft geben.
- Die erarbeiteten Arbeitshilfen (Meldebogen, Prüfbogen zur Einschätzung des Gefährdungsrisikos) sind schriftlich zu nutzen und zum
Vorgang zu nehmen.
11