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PROGRAMM JAHRESTAGUNG 2012 30. Nov. – 2. Dez ... - ÖGDV

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Poster Infektionen der Haut<br />

(5 μg), Azithromycin (15 μg) und Tetracyclin (30 μg) mittels Agardiffusionstest auf GC-<br />

Agar mit 1% Isovitalex. In einem weiteren noch nicht abgeschlossenen Schritt werden<br />

die Resistenzmuster aller Gonokokkenisolate mittels Agardilution (Ciprofloxacin, Penicillin<br />

G, Azithromycin, Spectinomycin, Tetracyclin) bzw. Etest (Cefixim, Ceftriaxon) getestet,<br />

um einen etwaigen Trend in Richtung verminderte Empfindlichkeit der Isolate<br />

gegenueber Cephalosporinen der 3. Generation und anderer Antibiotika zu bestimmen.<br />

Die Interpretation der Hemmhofdurchmesser bzw. MIC`s erfolgte auf Grund der<br />

aktuellen CLSI und EUCAST Richtilinien. Gentamicin wird in die Resistenztestung mittels<br />

Agardilution inkludiert, um die Eignung als moegliches, zukuenftiges Alternativtherapeutikum<br />

zu pruefen.<br />

Ergebnisse: Der Grossteil der Gonokokkenisolate (1456) stammte aus Wien, 111 Isolate<br />

aus den Bundeslaendern. 87% der Gonokokkenstaemme waren genitale Isolate (Urethra,<br />

Cervix), darueber hinaus wurden hauptsaechlich Staemme aus Pharynx und<br />

Rectum isoliert. Die Proben wurden mehrheitlich von Maennern isoliert (2010: 60%,<br />

2011: 53%). ueber 60% der Isolate stammten von Patienten zwischen 21 und 40 Jahren,<br />

der aelteste Patient war 84, der juengste Patient 13 Jahre alt. 78% der Patienten gaben<br />

heterosexuelle, 7% (2010) bzw. 5% (2011) gaben homosexuelle Kontakte an. Die haeufigste<br />

Koinfektion stellte jene mit Chlamydia trachomatis (2010: 13%, 2011: 17%) dar.<br />

Waren 2010 noch alle Isolate empfindlich gegenueber Cephalosporinen der 3. Generation,<br />

konnte 2011 der erste Cefixim resistente Gonokokkenstamm isoliert werden.<br />

Darueber hinaus ist insbesondere bei Cefixim ein Anstieg der MIC zu beobachten. Der<br />

Anteil der Azithromycin resistenten Staemmen (Agar Dilution Breakpoint Technik) stieg<br />

von 1% (2010) auf 1,5% (2011) an. Oesterreichweit wiesen 2010 58% der isolierten Staemme<br />

eine Resistenz gegenueber Quinolonen auf, 2011 stieg der Anteil auf ueber 60%.<br />

Zusammenfassung: Cephalosporine der 3. Generation stellen nach wie vor das Antibiotikum<br />

der Wahl für die Therapie der Gonorrhoe dar. Azithromycin ist ein geeignetes<br />

Alternativtherapeutikum, vor allem bei Koinfektion mit Chlamydia trachomatis. Auf<br />

Grund des MIC-Anstieges bei Cephalosporinen und der Zunahme der Azithromycin<br />

resistenten Gonokokkenstaemme ist die Durchfuehrung einer Antibiotikaresistenzpruefung<br />

jedenfalls dringend anzuraten. Quinolone sollten nur bei nachgewiesener<br />

Empfindlichkeit zum Einsatz kommen. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Trend zur verminderten<br />

Sensibilitaet gegenueber Cephalosporinen und Azithromycin fortsetzen<br />

wird. In jedem Fall ist ein Monitoring der Resistenzsituation in Oesterreich von essentieller<br />

Bedeutung für die erfolgreiche Therapie der Gonorrhoe der Zukunft. Vielen Dank<br />

für die Zusammenarbeit: Werner Aberer, Walter Aichinger, Petra Apfalter, Friederike<br />

Asboth, Josef Auböck, Gabriele Brinninger, Stefan Doppler, Angelika Eigentler, Gebhard<br />

Feierl, Klaus Fillafer, Christa Freibauer, Wolfgang Fuchs, Milo Halabi, Helmut Hintner,<br />

Reinhard Hoepfl, Gerhard Leitner, Almute Loidl, Hans Mack, Johannes Moest, Georg<br />

Mustafa, Wolf Pachinger, Franz Stefan Pucher, Angelika Reiner-Concin, Matthias<br />

Schmuth, Rene Silye, Wolfgang Stiglbauer, Herwig Tomantschger, und an alle weiteren<br />

Studienteilnehmer.<br />

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