PROGRAMM JAHRESTAGUNG 2012 30. Nov. – 2. Dez ... - ÖGDV
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Poster Gemischtes<br />
P 19<br />
Keratosis follicularis spinulosa decalvans<br />
Robert Gruber 1<br />
Anna Schossig 2<br />
Christine Fauth 2<br />
Johannes Zschocke 2<br />
Matthias Schmuth 1<br />
1 Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, Anichstraße 35,<br />
A-6020 Innsbruck<br />
2 Department für Medizinische Genetik, Molekulare und Klinische Pharmakologie,<br />
Schoepfstraße 41, A-6020 Innsbruck<br />
Einleitung: Die Keratosis follicularis spinulosa decalvans (KFSD) ist eine sehr seltene<br />
Genodermatose, die durch generalisierte stachelfoermige, follikulaere Hyperkeratosen,<br />
eine vernarbende Alopezie am Kopf und Augenbeteiligung (Konjunktivitis, Keratitis,<br />
Fotophobie) gekennzeichnet ist. Für die meist X-chromosomale KFSD wurden Mutationen<br />
im Gen für MBTPS2 gefunden, einer Zink-Metalloprotease die die Signalproteine<br />
SREBPs spaltet, die wiederum als Transkriptionsfaktoren für Gene des Lipidstoffwechsels<br />
fungieren. Autosomal-dominante Erbgänge sind in 2 Familien ebenfalls beschrieben,<br />
bisher ist der Gendefekt dieser Form unbekannt.<br />
Methodik: Wir haben eine KFSD-Familie mit betroffener Mutter und Sohn charakterisiert<br />
und eine molekulargenetische Untersuchung des MBTPS2-Gens durchgefuehrt.<br />
Es ist in dieser Familie von einem autosomal dominanten Erbgang mit einer de-novo<br />
Mutation bei der Mutter auszugehen, eine genetische Beratung der Familie ist erfolgt.<br />
Ergebnis: Beide Patienten zeigen generalisierte follikulaere Hyperkeratosen und Xerosis<br />
cutis, die Mutter zusaetzlich eine vernarbende Alopezie am Kapillitium, eine ausgepraegte<br />
occipitale Follikulitis, atopische Dermatitis und Myopie mit Astigmatismus.<br />
Das Kind weist einen Milchschorf am Kapillitium und den Augenbrauen sowie spaerliches<br />
Haupthaar und fehlende Augenbrauen und Wimpern auf. Es besteht ein milderer<br />
Phaenotyp beim Sohn im Vergleich zu den klinischen Befunden seiner Mutter im entsprechenden<br />
Alter. Die Phaenotyp der Mutter hat sich bis zum Erwachsenenalter abgemildert.<br />
Laborchemisch finden sich bei beiden Patienten keine Auffaelligkeiten. Die<br />
histologische Untersuchung einer Hautbiopsie der Mutter zeigte kompakte follikulaere<br />
Hyperkeratosen mit perifollikulaerer Fibrose. Interessanterweise ergab die molekulargenetische<br />
Abklaerung in beiden Patienten keine Mutationen in MBTPS<strong>2.</strong> Derzeit wird<br />
eine Exom-Sequenzierung mit Kandidatengenanalyse durchgefuehrt.<br />
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