PROGRAMM JAHRESTAGUNG 2012 30. Nov. – 2. Dez ... - ÖGDV
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Poster Arzneimittel: Wirkung und Nebenwirkung<br />
P 15<br />
Schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktion auf Vemurafenib<br />
Birgit Groff-Kellermann 1,2<br />
Franz Trautinger 1,2<br />
Christine Hafner 1,2<br />
1 Abteilung für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Landesklinikum St. Pölten,<br />
3100 St. Pölten<br />
2 Karl Landsteiner Institut für dermatologische Forschung, 3100 St. Pölten<br />
Einleitung: Wir berichten ueber einen 46-jaehrigen Patienten mit metastasierendem<br />
Melanom im Stadium IV, der nach Nachweis einer BRAF V600E Mutation mit Vemurafenib<br />
2x960mg taeglich behandelt wurde.<br />
Klinischer Verlauf und Therapie: Nach 20 Tagen Therapie mit Vemurafenib wurde der<br />
Patient in reduziertem Allgemeinzustand vorstellig. Er litt seit 2 Tagen unter Halsschmerzen<br />
und Fieber. Die weitere Medikamentenanamnese ergab die Einnahme von<br />
Dexamethason bei Zustand nach stereotaktischer Radiochirurgie einer asymptomatischen<br />
singulaeren cerebralen Metastase sowie die Einnahme von Paracetamol wegen<br />
Halsschmerzen. Im dermatologischen Status zeigte sich ein duesterrotes stammbetontes<br />
Erythem mit positivem Nikolski Zeichen und Blasenbildung an druckexponierten<br />
Stellen, welches 70% der Koerperoberflaeche einnahm. Ausserdem bestanden Erosionen<br />
im Bereich der Schleimhaeute und Konjunktiven. Eine Biopsie bestaetigte die klinische<br />
Diagnose einer toxischen epidermalen Nekrolyse (TEN). Saemtliche bisher<br />
eingenommenen Medikamente wurden unverzueglich pausiert und neben supportiven<br />
Massnahmen wurde eine Therapie mit hochdosierten Steroiden und intravenoesen<br />
Immunglobulinen begonnen. Nach anfaenglicher Verschlechterung kam es zu einer<br />
vollstaendigen Reepithelialisierung und der Patient konnte nach 3 Wochen aus der stationaeren<br />
Behandlung entlassen werden.<br />
Ergebnis: Exantheme unter Therapie mit B-RAF Inhibitoren finden sich bei mehr als<br />
50% der Patienten, jedoch sind schwere bulloese Arzneimittelreaktionen bisher nicht<br />
publiziert. Aufgrund des zeitlichen Zusammenhanges und da Dexamethason und Paracetamol<br />
vom Patienten zu einem spaeteren Zeitpunkt problemlos toleriert wurden,<br />
kann Vemurafenib als Ausloeser der TEN angenommen werden.<br />
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