PROGRAMM JAHRESTAGUNG 2012 30. Nov. – 2. Dez ... - ÖGDV
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Poster Arzneimittel: Wirkung und Nebenwirkung<br />
P 9<br />
Chronische rezidivierende Urtikaria - Omalizumab als Rettungsanker?<br />
Christine Scheurecker 1<br />
Brigitte Zahel 1<br />
Josef Auböck 1<br />
1 Abteilung für Dermatologie und Venerologie, Allgemeines Krankenhaus der Stadt<br />
Linz, Krankenhausstraße 9, 4021 Linz<br />
Einleitung: Die Therapie der chronisch rezidivierenden Urtikaria mit gelegentlich auch<br />
be-gleitenden Angiooedemen gestaltet sich haeufig schwierig und der Verlauf ist für<br />
Patient als auch behandelnden Arzt meist unzufriedenstellend.<br />
Anamnese: Ein 59-jaehriger Patient stellte sich erstmals im Sommer 2010 mit einer<br />
akuten Urtikaria an unserer Ambulanz vor. Primaer erhaelt der Patient hochdosiert Antihistaminka<br />
(Desloratadin 5 mg 3x taeglich) und einen Prednisolonstoss (initial 1mg/kg<br />
KG). Bereits kurz nach Absetzen der Prednisolontherapie und trotz Fortfuehren der<br />
hochdosierten Therapie mit Antihistaminika unterschiedlicher Klassen und Hersteller<br />
kam es immer wieder zu einer massiven Urtikaria mit stets fluechtigen Quaddeln und<br />
gelegentlich zu Angiooedemen.<br />
Verlauf und Befunde Im Rahmen der 'Fokussuche' wird eine Helicobacter pylori positive<br />
Gastritis diagnostiziert und eine Eradikationsbehandlung durchgefuehrt. Auch ein<br />
potentieller dentogener Herd wird sarniert. Auffallend war einzig ein erhoehtes Gesamt-IgE.<br />
Die uebrigen Laborwerte waren wiederholt weitgehend unauffaellig. Der autologe<br />
Serumtest war negativ. Das Fuehren eines Beschwerdekalenders und<br />
Ernaehrungstagebuchs brachte keine weiterfuehrenden Hinweise. Die antihypertensive<br />
Therapie mit Lisinopril (ACE-Hemmer) und Candesartan (Angiotensin II Blocker) wurde<br />
abgesetzt und umgestellt. Trotz Prednisolontherapie kam es zu keiner nennenswerten<br />
Besserung der Urtikaria. Allerdings stellt sich zunehmend ein Cushingsyndrom ein. Wir<br />
reduzierten die Prednisolondosis und verordneten nun zusaetzlich Dapson (100mg/d).<br />
Da nach weiteren 3 Monaten unvermindert taeglich urtikarielle Schuebe auftraten, ergaenzten<br />
wir die Therapie mit Cyclosporin A (5mg/kg Koerpergewicht). In der Folge<br />
musste Dapson wegen Met-Haemoglobin-Bildung und Cyclosporin A wegen renaler<br />
Nebenwirkungen (Kreatininanstieg, Hypertonie) wieder abgesetzt werden. Aufgrund<br />
der Therapieresistenz und des enormen Leidensdruckes des Patienten entschlossen<br />
wir uns schliesslich zu einem Therapieversuch mit dem monoklonalen anti-IgE Antikoerper<br />
Omalizumab. Der Patient erhielt 300mg Omalizumab s.c. nach folgendem<br />
Schema: Initialbehandlung am Tag 1 und Tag 7, gefolgt von 2 weiteren Gaben im Abstand<br />
von 4 Wochen. Bereits nach der <strong>2.</strong> Gabe bildeten sich Intensitaet und Frequenz<br />
der urtikariellen Schuebe deutlich zurueck. Die Prednisolontherapie konnte allmaehlich<br />
ausgeschlichen und die hochdosierte Antihistaminikatherapie bereits nach der<br />
4. Omalizumabverabreichung abgesetzt werden. Seit der 5. Omalizumabinjektion ist<br />
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