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PROGRAMM JAHRESTAGUNG 2012 30. Nov. – 2. Dez ... - ÖGDV

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Poster Allergologie und Immunologie<br />

P 3<br />

'SDRIFE' bei einem Patienten mit Psoriasis: eine diagnostische Herausforderung<br />

Barbara Ernst 1<br />

1 Krankenhaus der Elisabethinen Linz, Dermatologische Abteilung,<br />

Fadingerstraße 1, A-4020 Linz<br />

Einleitung: 1984 haben Andersen et al. erste Krankheitsfaelle von Patienten mit scharf<br />

begrenzten Erythemen im Glutealbereich und in den grossen Beugen unter dem<br />

Namen Baboon (=Pavian)-Syndrom publiziert. (1) Haeusermann et al. haben angemerkt,<br />

dass unter dem Namen Baboon-Syndrom nicht alle Erscheinungsbilder erfasst<br />

sind und haben Systemic drug-related intertriginous and flexural exanthema (SDRIFE)<br />

mit fuenf Kriterien charakterisiert: 1. Eine systemische Therapie wurde zum ersten /<br />

wiederholten Mal eingenommen <strong>2.</strong> Scharf begrenzte Erytheme gluteal/perianal<br />

und/oder scharf begrenzte Erytheme inguinal/perianal 3. Zusaetzlich besteht mindestens<br />

eine andere Laesion im Bereich der Intertrigines oder Flexuren 4. Die Laesionen<br />

sind symmetrisch 5. Keine systemischen Symptome (2) Methodik: Case Report Fall: Wir<br />

berichten ueber einen 50 jaehrigen polnischen Staatsbuerger, der seit Jahren in Oesterreich<br />

lebt. Bei dem Patienten ist seit 20 Jahren eine Psoriasis bekannt. 2008 wurde<br />

er erstmals wegen einer Psoriasis stationaer aufgenommen, die unter Neotigason® und<br />

UVB Therapie abheilte. Zusaetzlich ist bei diesem Patienten seit Jahren ein Morbus<br />

Crohn des terminalen Ileums, Zoekums und Colon ascendens bekannt. Die damalige<br />

Behandlung erfolgte mit Salofalk® und Prednisolon®. Da es unter diesem Therapieregime<br />

zu einer rezidivierenden cholagenen Diarrhoe kam, wurde die Therapie auf Imurek®<br />

umgestellt. Da der Patient darunter ein Exanthem entwickelte, wurde es abgesetzt.<br />

Unter der dann begonnenen Einnahme von Puirinethol® kam es zum Auftreten von<br />

gastrointestinalen Unvertraeglichkeiten und einer Pankreatitis. Schliesslich wurde die<br />

Therapie modifiziert und nun Humira® und aufgrund der trotzdem bestehenden<br />

Diarrhoeschuebe zusaetzlich mit Quantalan® begonnen. Die Psoriasis hatte sich unter<br />

dieser Therapie gebessert. Der Patient entwickelte im Laufe der Zeit Hauteffloreszenzen,<br />

die scharf begrenzt perianal und periinguinal waren und die vorerst der Psoriasis zugeordnet<br />

wurden, aber auf die herkoemmliche Psoriasistherapie nicht ausreichend ansprachen.<br />

Waehrend dieser Zeit nahm der Patient zusaetzlich Cholestagel® und<br />

<strong>Nov</strong>algin® ein. Wegen des fluktuierenden Verlaufes und der Persistenz wurde differentialdiagnostisch<br />

an eine Psoriasis inversa/ Kontaktdermatitis/ fixes Arzneimittelexanthems<br />

gedacht. Histologisch ergab sich lediglich eine psoriasiforme Dermatitis ohne die<br />

klassischen Kriterien der echten Psoriasis. Ein Epicutantest mit der Standardreihe,<br />

Salbengrundlagen und Konservierungsmittel war negativ. Eine ECT Testung in loco mit<br />

Cholestagel® und <strong>Nov</strong>algin® fuehrte zu einem Flare up. Durch Weglassen von Cholestagel®,<br />

Quantalan® und <strong>Nov</strong>algin® war der Patient erscheinungsfrei. Nach neuerlicher<br />

Einnahme trat rasch ein Rezidiv auf, sodass schliesslich die Diagnose 'Systemic<br />

drug-related intertriginous and flexural exanthema' gestellt werden konnte. Der<br />

41

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