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PROGRAMM JAHRESTAGUNG 2012 30. Nov. – 2. Dez ... - ÖGDV

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Poster Allergologie und Immunologie<br />

P 2<br />

Kann das Notfallset in dieser Form Leben retten?<br />

Danijela Bokanovic 1<br />

Thomas Leonhartsberger 1<br />

Antonia Griesbacher 2<br />

Werner Aberer 1<br />

Gunter J. Sturm 1<br />

1 Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Abteilung für Umweltdermatologie<br />

und Venerologie Medizinische Universität Graz, Auenbruggerplatz 8, 8036 Graz<br />

2 Zentrum für medizinische Grundlagenforschung Abteilung für Biostatistik Medizinische<br />

Universität Graz, Stiftingtalstraße 24, 8010 Graz<br />

Einleitung: Die Insektengiftallergie ist eine potentiell lebensbedrohliche Allergie. Aus<br />

diesem Grund muessen Betroffene mit einem Notfallset (NFS) versorgt werden. Viele<br />

Patienten fuehren dieses jedoch nicht immer mit sich und ueber Fehlanwendungen<br />

wurde schon oft berichtet. Unser Ziel war es zu untersuchen, ob Patienten ausreichend<br />

geschult werden und moegliche Schwachpunkte des NFS-Trainings zu identifizieren.<br />

Methodik: 64 Insektengiftallergiker wurden mittels eines strukturierten Fragebogens<br />

interviewt. Zusaetzlich wurden sie gebeten, die Anwendung des Notfallsets zu demonstrieren:<br />

Einerseits die Einnahme der Tabletten, andererseits die intramuskulaere Selbstinjektion<br />

von Adrenalin mittels zweier Training-Simulatoren (Epipen®, Jext®).<br />

Ergebnisse: Fuenf von 64 Patienten (7,8%) hatten ihr Notfallset noch nicht in der Apotheke<br />

abgeholt. 55 (85,9%) berichteten, die Tabletten immer mit sich zu fuehren, aber<br />

nur 31 (48,4%) trugen den Epipen® mit sich. Dementsprechend konnten zum Zeitpunkt<br />

des Interviews auch nur 30 (46,9%) das komplette NFS vorweisen. 11 (17,2%) hatten<br />

bisher noch ueberhaupt keine Einweisung in den richtigen Gebrauch erhalten. Unabhaengig<br />

davon aber haetten nur 76,6% die richtige Anzahl an Tabletten im Falle eines<br />

Stichs eingenommen. 3,1% haetten sogar zu viele und 12,5% zu wenige Tabletten genommen.<br />

Bei der Vorfuehrung der Selbstinjektion mit dem Epipen®-Trainer waeren nur<br />

57,8% der Injektionen erfolgreich gewesen. 25 (39,1%) Patienten entfernten nicht die<br />

Sicherheitskappe vor der Injektion, 18 (28,1%) hielten den Trainer in der verkehrten Position<br />

und 39 (60,9%) drueckten mit dem Daumen auf das Ende des Injektors. Im Falle<br />

eines echten Stichs waeren diese Patienten gefaehrdet gewesen, sich das Adrenalin<br />

unbeabsichtigt in den Daumen zu injizieren. Ein interessanter Aspekt ist, dass der Federmechanismus<br />

des Jext®-Trainers haeufiger zum sofortigen Zurueckziehen des Injektors<br />

fuehrte verglichen mit dem nicht-animierten Epipen®-Trainer (59,4% vs. 42,2%).<br />

Schlussfolgerung: Fehlanwendungen des NFS sind haeufig und gefaehrden Patienten,<br />

da sie zu schweren Nebenwirkungen oder wirkungslosen Notfallbehandlungen fuehren<br />

koennen. Die Entwicklung strukturierter Trainingsverfahren koennte hilfreich sein, um<br />

das Wissen und die Sicherheit von Patienten zu verbessern. Moegliche Angriffspunkte<br />

sind eine Verbesserung der Konversationsstruktur und von Informationsmaterialien<br />

sowie idealerweise das Nachstellen von Stichsituationen waehrend des Trainings.<br />

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