[ Kanupolo – Spiel mit riesigem Spaßfaktor ] [ Elegantes Verfahren ...
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Performance, Spektakel<br />
und Metamorphosen<br />
Highlight der Langen Nacht Farbenspiele von Licht und Laser, spektakuläre<br />
Schauexperimente, Theater und Performance: Im Rahmen des Kultursommers<br />
2005 öffnete der Fachbereich Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften der<br />
Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Kooperation <strong>mit</strong> dem Max-Planck-<br />
Institut für Polymerforschung die Türen bis tief in die Nacht und gewährte<br />
faszinierende Einblicke unter dem Motto „Kultur schafft Wissen <strong>–</strong> was die Welt<br />
im Innersten zusammenhält“.<br />
Obwohl seit alters eng <strong>mit</strong>einander verbunden,<br />
laufen heute Wissenschaft und Kunst oft getrennt.<br />
Mit dieser Veranstaltung sollte daher eine<br />
Brücke zwischen diesen Disziplinen geschlagen<br />
werden: in der Kunst spiegelt sich die Wissenschaft<br />
und in der Wissenschaft die Kunst.<br />
Zum Auftakt der Langen Nacht der Chemie gab es<br />
Performance, Spektakel und Metamorphosen: Ein<br />
roter Faden zieht sich durch eine weiße Papierlandschaft.<br />
Gleißendes Sonnenlicht verursacht<br />
spiegelnde Lichtreflexe auf weißen Kegeln und<br />
Papierfaltungen. 1.200 Einzelmodule, ursprünglich<br />
für den Garten des Museums für Angewandte<br />
Kunst in Frankfurt am Main konzipiert, bedecken<br />
den Grashügel im Hof des Gebäudes der Neuen<br />
Chemie.<br />
In der Mitte des roten Tunnels<br />
begegnen sich die Künstlerinnen<br />
und für einen Moment<br />
verschmelzen sie <strong>mit</strong>einander<br />
zu einer Form.<br />
Im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften<br />
wurde die Papierinstallation von Studentinnen<br />
der Papier/Textil Klasse von Prof. Elfi Knoche-<br />
Wendel der Akademie für Bildende Künste der<br />
Universität Mainz neu installiert. Licht und Schatten<br />
bespielen die Flächen der Papierelemente. Immer<br />
wieder eröffnen sich dem Betrachter neue<br />
Bilder und Wahrnehmungen. Er wird eingeladen,<br />
sich durch Standortwechsel auf das Perspektivenspiel<br />
der Papierplastiken einzulassen.<br />
In einem 50 Meter langen Schlauch bewegen sich<br />
mal langsam und in einer Position verharrend,<br />
mal schneller zwei Körper aufeinander zu. Das<br />
dabei entstehende Formenspiel ist vielfältig und<br />
lässt verschiedensten Assoziationen freien Raum.<br />
Die zweidimensional daliegende rote Linie wird<br />
durch die Performancekünstlerinnen Ines Dunemann<br />
und Clara Wicke gefüllt, bewegt, gedehnt,<br />
verformt und gemeinsam erscheinen sie als<br />
skulpturale Einheit. In der Mitte des roten Tunnels<br />
begegnen sich die Künstlerinnen und für einen<br />
Moment verschmelzen sie <strong>mit</strong>einander zu einer<br />
7<br />
Campus aktuell<br />
Form. Dann trennen sie sich wieder, schälen sich<br />
aus dem purpurroten Schlauch heraus und schreiten<br />
schließlich den Stoff hinter sich herziehend<br />
wie Königinnen aus dem Papiergarten.<br />
Durch die Schlauchperformance von Clara Wicke<br />
und Ines Dunemann wurde die Verbindung zwischen<br />
den Papierskulpuren und dem Gesamtprojekt<br />
„Europa Metamorphosen“ von Wilfried<br />
Fiebig und Helen Körte geschaffen. Unter der Leitung<br />
der zwei Theatermacher und der Professorin<br />
Knoche-Wendel wurde ein Kulturprojekt initiiert,<br />
in dem Schauspieler des Ensemble 9. November,<br />
Musiker, Sänger, ein Komponist, ein Choreograph,<br />
Studierende der Hochschule für Gestaltung in<br />
Offenbach und die Künstler der Mainzer Universität<br />
teilhatten.<br />
Königinnen aus dem Papiergarten: Die Künstlerinnen Clara Wicke (r.) und Ines Dunemann<br />
Thema war die Entstehung und der Wandel Europas<br />
von der antiken Mythologie bis hin zum gemeinsamen<br />
Industriekulturkontinent. In ihren<br />
Aufführungen nahmen die Künstler den Dialog<br />
<strong>mit</strong> den Werken der angewandten Kunst auf. Sie<br />
schufen da<strong>mit</strong> ein Gesamtkunstwerk, das über<br />
die Grenzen der angewandten Kunst weit hinausging.<br />
■<br />
[JOGU] 194/2005<br />
Foto: Thomas Hartmann