[ Kanupolo – Spiel mit riesigem Spaßfaktor ] [ Elegantes Verfahren ...
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Foto: Peter Pulkowski<br />
Campus aktuell<br />
Einsteins<br />
Erben<br />
Wissenschaft hautnah Die bahnbrechenden<br />
Gedanken von Albert Einstein<br />
endlich einmal nachvollziehen können?<br />
Den originalgroßen NASA-Marsrover<br />
erkunden? Eine Zeitreise <strong>mit</strong> dem eigenen<br />
Körper im Age Explorer erleben?<br />
Oder: Im Fahrsimulator den Einfluss<br />
von Drogen auf die Fahrweise testen?<br />
„Wissenschaft zum Anfassen und Mitmachen“<br />
rund um den Gutenbergplatz<br />
und Tritonplatz präsentierte die Johannes<br />
Gutenberg-Universität Mainz bereits<br />
zum vierten Mal.<br />
Tausende Besucher strömten <strong>–</strong> trotz zeitweise<br />
sintflutartiger Regenfälle <strong>–</strong> durch die Zelte, begeistert<br />
von den anschaulichen Experimenten,<br />
die auf 800 Quadratmetern geboten wurden. Besonders<br />
das Einsteinzelt erlebte einen wahren<br />
Besucherandrang von Groß und Klein. Der Star<br />
unter den Wissenschaftlern des 20. Jahrhunderts<br />
<strong>–</strong> Albert Einstein <strong>–</strong> erklärte das Universum <strong>–</strong> aber<br />
nur wenige folgten seiner Gedankenwelt. Gemeinsam<br />
<strong>mit</strong> den Mainzer Physikern konnten die<br />
Besucher den „Mythos Einstein“ erkunden und<br />
die bahnbrechenden Gedanken nachvollziehen:<br />
Spannende Experimente und faszinierende Computersimulationen<br />
ver<strong>mit</strong>telten die grundlegenden<br />
Gedanken von Einsteins Theorien und zeigten,<br />
zu welchen technischen Innovationen sie<br />
geführt haben. Manch ein Physiklehrer<br />
wird sich solche Versuchsaufbauten<br />
für seinen Unterricht<br />
gewünscht haben.<br />
Aber auch Einsteins „Erben“ konnten die Besucher<br />
kennen lernen: Die Mainzer Physiker gehören<br />
international zur Forschungselite und gaben<br />
im Einstein-Zelt einen Einblick in ihre aktuellen<br />
Forschungsprojekte.<br />
In Zelt 1 war das Gedränge ebenso groß: Der detailgetreue<br />
Nachbau des NASA-Mars-Rover ließ<br />
die Besucher staunen. Fast zwei Jahre sind die<br />
beiden Rover Spirit und Opportunity bereits auf<br />
dem roten Planten im Einsatz <strong>–</strong> ein Zeitraum, <strong>mit</strong><br />
dem kein an der Mission beteiligter Forscher gerechnet<br />
hat. Nun senden die beiden Rover <strong>mit</strong><br />
den in Mainz entwickelten Spektrometern täglich<br />
Messdaten, die bereits zu spektakulären Ergebnissen<br />
geführt haben. So ist der Nachweis des<br />
eisenhaltigen Minerals Goethit ein eindeutiger<br />
Beweis, das Wasser auf dem Mars vorhanden<br />
war. Der Vater des Mössbauer-Spektrometers, der<br />
Mainzer Marsforscher Göstar Klingelhöfer, war<br />
dann auch zwei Tage von interessierten Besuchern<br />
umlagert.<br />
Marsforscher war<br />
zwei Tage umlagert.<br />
Geduldiges Anstehen war in Zelt 2 angesagt:Wer<br />
einmal in die Haut eines alten Menschen schlüpfen<br />
wollte, musste Zeit <strong>mit</strong>bringen. „Körper-<br />
Reise“ in die Zukunft nannten die Wissenschaftler<br />
vom Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin den Versuch <strong>mit</strong> dem Age Explorer.<br />
Das klang abenteuerlich, aber <strong>mit</strong> dem klobigen<br />
Einteiler am Körper, den zusätzlichen<br />
Gewichten an Armen und Beinen, dem eingeschränkten<br />
Gesichtsfeld, dem Helm, der einem<br />
das Hören raubte, war schnell klar, was alte Menschen<br />
ertragen und erdulden. Mit den innen stachelig<br />
beschichteten Handschuhen wurde selbst<br />
das Aufschlagen einer Telefonbuchseite zur Qual.<br />
Mit mehr Verständnis für die älteren Mitmenschen<br />
und dem einen oder anderen guten Vorsatz,<br />
mehr für die körperliche Fitness zu tun, haben<br />
die Testpersonen den Stand verlassen.<br />
Lange Schlangen auch vor dem Fahrsimulator:<br />
Meist Jugendliche Fahranfänger erlebten nach einer<br />
ersten nüchternen Autofahrt, wie bereits <strong>mit</strong><br />
0,3 Promille das Sichtfeld, die Wahrnehmung und<br />
das Reaktionsvermögen sich schlagartig verändern.<br />
Selbst den Zuschauenden wurde angesichts<br />
der heiklen Fahrmanöver der Testfahrer schwindelig.<br />
Viele Attraktionen gab es auch für die kleinen Besucher:<br />
chemische Experimente aus der Hexenküche,<br />
Herstellung von Perlen wie im frühen Mittelalter<br />
oder die Fossilien-Suche, Mini-Sprachkurse<br />
in Arabisch und Türkisch. Aber die Sensation war<br />
der gelbe Rettungshubschrauber des ADAC direkt<br />
vor dem Theater.Allein der Standort brachte viele<br />
Kinder ins Grübeln:Wie mag der wohl hier gelandet<br />
sein? Aber wer sich erst einen Sitzplatz im<br />
Cockpit ergattert hatte, der wollte nicht mehr<br />
raus. Zeit für die Eltern, sich ausführlich über Notfallmedizin<br />
informieren zulassen.<br />
Rund 100 Wissenschaftler <strong>mit</strong> mehr als 50 Projekten<br />
und Aktionen waren an beiden Tagen im<br />
Einsatz. Das Tor zur faszinierenden Welt der Wissenschaften<br />
zu öffnen lag allen Beteiligten am<br />
Herzen.Teils wochenlange Vorbereitungen für die<br />
Experimente waren notwendig, um die schwierige<br />
wissenschaftliche Materie allgemeinverständlich<br />
und zugleich spannend demonstrieren<br />
zu können. Der Einsatz wurde wieder einmal<br />
durch die hohe Besucherzahl und das große Interesse<br />
der Mainzer belohnt.<br />
Annette SPOHN-HOFMANN ■<br />
Kinderaugen staunen:<br />
Wie konnte der Rettungshubschrauber<br />
hier landen?