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„Botschafter Deutschlands“<br />
Internationale Wissenschaftselite trifft sich in Mainz Eine Stiftung zur<br />
Förderung herausragender Talente und der völkerverbindenden Wissenschaft <strong>–</strong><br />
<strong>mit</strong> diesem Anspruch sind vor etwa 145 Jahren Freunde des Naturforschers und<br />
Weltreisenden Alexander von Humboldt angetreten, um eine Stiftung zum<br />
Gedenken an den großen Universalgelehrten einzurichten. Die Zielsetzung hat<br />
über die Jahre und über die wechselhafte Geschichte der Stiftung <strong>mit</strong> Schließung<br />
und Neugründung hinweg<br />
nichts an Aktualität verloren.<br />
Wenn sich Humboldtianer heute an einem Ort<br />
der Welt treffen, so geschieht dies dank und im<br />
Geiste einer freien, grenzüberschreitenden Forschung<br />
und Wissenschaft. So auch in Mainz,<br />
wo sich vom 13. bis 14. Oktober 100 internationale<br />
Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler<br />
auf Einladung der Alexander<br />
von Humboldt-Stiftung eingefunden haben.<br />
Als Forschungsstipendiaten der Stiftung kommen<br />
die ausländischen Wissenschaftler für sechs bis<br />
zwölf Monate nach Deutschland und arbeiten<br />
hier zusammen <strong>mit</strong> einem deutschen Gastgeber<br />
an einem eigenen Forschungsprojekt. Die Forschungseinrichtung<br />
hierfür können sich die Stipendiaten<br />
selbst aussuchen. Bei den so genannten<br />
Einführungstagungen haben die Teilnehmer<br />
die Chance, sich untereinander kennen zu lernen,<br />
sich auszutauschen und zu vernetzen und so<br />
auch in die große „Humboldt-Familie“ hineinzuwachsen.<br />
„Die Einführungstagungen legen den<br />
Grundstein für unser weltweites Netzwerk der<br />
wissenschaftlichen Exzellenz“, erläutert der Generalsekretär<br />
der Humboldt-Stiftung, Dr. Georg<br />
Schütte.<br />
„Die Einführungstagungen<br />
legen den Grundstein für unser<br />
weltweites Netzwerk der wissenschaftlichen<br />
Exzellenz.“<br />
„Exzellenz“ ist das Fundament, auf dem die Stiftung<br />
steht und weiter aufbaut. Gefördert wird die<br />
Elite, junge Spitzenwissenschaftler, unabhängig<br />
von ihrem Herkunftsland und ihrem Forschungsgebiet.<br />
Die Stipendien werden, so der Auftrag der<br />
Stiftung, ohne Ansehen der ethnischen Herkunft,<br />
der Religion, des Geschlechts oder der Weltanschauung<br />
vergeben. Der Wettbewerb ist hart: Nur<br />
Abb. ©: SMPK, Nationalgalerie Berlin<br />
jeder dritte Antrag der hoch qualifizierten Bewerber<br />
ist erfolgreich. Bis zu 500 Forschungsstipendien<br />
werden so jährlich vergeben, darüber hinaus<br />
auch rund 70 verschiedene Forschungspreise.<br />
Zwei Stipendiaten sind derzeit an der Johannes<br />
Gutenberg-Universität Mainz <strong>–</strong> eine Auszeichnung<br />
für die jeweiligen Einrichtungen<br />
und ein Zeichen<br />
der Anerkennung wissenschaftlicher<br />
Leistungen über<br />
die Grenzen des eigenen Landes<br />
hinweg. Dr. Peter Dubruel,<br />
einer der Stipendiaten,<br />
forscht seit März dieses Jahres<br />
am Institut für Pathologie<br />
bei Prof. Dr. James Kirkpatrick.<br />
Er hat zuvor an der Universität<br />
im belgischen Gent in<br />
der Entwicklung von Polyme-<br />
15<br />
Wissenschaft & Forschung<br />
ren für den medizinischen Bereich gearbeitet und<br />
untersucht nun noch bis Ende November in Mainz<br />
die Interaktion von Polymeren <strong>mit</strong> Zellen: tissue<br />
engineering. „Auf meinem Gebiet bestanden bereits<br />
gute Kontakte zwischen den Universitäten in<br />
Gent und Mainz“, erklärt Dubruel zu seiner<br />
Standortwahl in fließendem Deutsch. Hier fand<br />
auch seine Frau, auf dem gleichen Forschungsgebiet<br />
tätig, eine Stelle am Max-Planck-Institut für<br />
Polymerforschung.<br />
Indem sie hoch qualifizierte ausländische<br />
Wissenschaftler fördert, unterstützt die Humboldt-Stiftung<br />
auch den Wissenschaftsstandort<br />
Deutschland: Mitarbeiter und Studierende vor Ort<br />
profitieren von dem frischen Wind und den neuen<br />
Projekten, die ein Humboldt-Stipendiat <strong>mit</strong> an<br />
das Institut bringt. Mindestens genauso wichtig<br />
ist es der Stiftung, einen Beitrag zum weltweit<br />
besseren Verstehen und Verständigen zu leisten,<br />
durch die direkten Kontakte und die Ver<strong>mit</strong>tlung<br />
von Wissenschaft und Kultur nach einer Rückkehr<br />
ins Heimatland. „Die Humboldtianer sind da<strong>mit</strong><br />
im besten Sinne auch Botschafter Deutschlands“,<br />
so der Generalsekretär der Stiftung.<br />
Einmal Humboldtianer <strong>–</strong> immer Humboldtianer:<br />
Die Stiftung versteht sich als lebenslanger Partner,<br />
der seine Ehemaligen immer wieder nach<br />
Deutschland holt. Das stärkt die Bindung, die<br />
Rede von der „großen Humboldt-Familie“ ist<br />
nicht nur Floskel, sondern Programm. Die Alexander<br />
von Humboldt-Stiftung hat so ein Netz über<br />
die ganze Welt gespannt, dem 20.000 Humboldtianer<br />
aller Fachgebiete in 130 Ländern der Erde<br />
angehören <strong>–</strong> darunter auch 40 Nobelpreisträger.<br />
Bettina LEINAUER ■<br />
[JOGU] 194/2005