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Avadis Anlagestiftung Quartalsbericht 4.2016

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<strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong><br />

<strong>Quartalsbericht</strong><br />

<strong>4.2016</strong>


Das überschätzte Risiko von Private Equity<br />

Dr. Christoph Jäckel, Director, Montana Capital Partners<br />

Für ein breit diversifiziertes Portfolio an Private-Equity-Fonds ist das Risiko, das eingesetzte<br />

Kapital nicht zurückzuerhalten, quasi nicht vorhanden – selbst in Portfolios, die von der<br />

Dotcom-Blase oder der Finanzkrise um 2008/09 betroffen waren.<br />

Private Equity: Investoren brauchen langen Atem<br />

Sobald Investoren ihre Kapitalzusage gegenüber einem Private-Equity-Fonds<br />

abgegeben haben, kann es Jahre dauern,<br />

bis der Fonds das Geld tatsächlich von den Investoren abruft<br />

und in Unternehmen investiert. Noch länger kann es dauern,<br />

bis die Unternehmensanteile wieder veräussert werden und<br />

das Geld an die Investoren zurückfliesst. Im Vergleich zu<br />

den Aktienmärkten, an denen man seine Anteile täglich handeln<br />

kann, ist Private Equity daher deutlich illiquider. Zwar<br />

gibt es auch hier einen stark wachsenden Sekundärmarkt,<br />

der es auch heute schon ermöglicht, Fondsanteile zu kaufen<br />

und zu verkaufen. Jedoch ist dieser bei weitem nicht so effizient<br />

wie die weltweiten Börsen und charakterisiert durch<br />

relativ hohe Transaktionskosten. Ist Private Equity im Vergleich<br />

zu Public Equity also deutlich illiquider, so wurde<br />

im Gegenzug jedoch in vielen Studien gezeigt, dass die<br />

erzielbaren Renditen höher sind als jene am Aktienmarkt –<br />

typischerweise um 3% p.a.<br />

Risiko und Rendite: zwei Seiten derselben Medaille<br />

Dass Risiko und Rendite zwei Seiten derselben Medaille<br />

sind, ist in der Finanzwelt weithin bekannt. Aus Sicht von<br />

Private-Equity-Investoren stellt sich nun aber die Frage, ob<br />

sich die höheren Renditen alleine aus der höheren Illiquidität<br />

und dem damit verbundenen Risiko ergeben (ein für<br />

langfristig orientierte Investoren wie Pensionskassen und<br />

Lebensversicherungen weniger relevanter Faktor) oder ob<br />

auch das Risiko über längere Betrachtungszeiträume und<br />

damit bei Nichtbeachtung der Illiquidität hoch für diese<br />

Anlageklasse ist.<br />

Zur Beantwortung dieser Frage wird in diesem Beitrag<br />

eine Monte-Carlo-Simulation verwendet, da man dadurch<br />

am besten die Besonderheiten der Anlageklasse wie beispielsweise<br />

die Gebührenstruktur, das Ein- und Auszahlungsmuster<br />

und das Diversifikationslevel auf der Fondsebene<br />

berücksichtigen kann. Das Vorgehen ist wie folgt:<br />

Aus einem breiten Universum an historischen Private-Equity-Fonds<br />

wird zufällig ein Portfolio zusammengestellt und<br />

die Performance sowie das Zahlungsprofil dieses Portfolios<br />

berechnet. Da für die Berechnung nur Zahlungen verwendet<br />

werden, die nach Abzug aller Gebühren und Kosten<br />

tatsächlich von den Investoren getätigt und an diese<br />

zurückgeflossen sind, handelt es sich bei den modellierten<br />

Portfolios um solche, die Investoren in der Vergangenheit<br />

tatsächlich hätten aufbauen können.<br />

Dieser Schritt wird zigtausend Mal wiederholt, um das<br />

komplette Spektrum möglicher Private-Equity-Portfolios<br />

evaluieren zu können. Um den Diversifikationseffekt aufzeigen<br />

zu können, wird diese Simulation für Portfolios mit<br />

einer unterschiedlichen Anzahl an Fonds wiederholt. 1)<br />

Diversifikation: das wichtigste Werkzeug zur<br />

Risikoreduzierung<br />

Abbildung 1 zeigt die Spanne des TVPI (Total Value to Paid<br />

in Capital) nach zehn Jahren zwischen den schlechtesten<br />

5% und den besten 5% der Portfolios in Abhängigkeit der<br />

Anzahl an Fonds. Das TVPI ist ein zentrales Performancemass<br />

in Private Equity und definiert das Verhältnis zwischen<br />

allen Ausschüttungen sowie dem verbleibenden<br />

Restwert des Portfolios einerseits und allen Einzahlungen<br />

andererseits. Es handelt sich um den Faktor, mit dem das<br />

investierte Kapital vermehrt (im Fall TVPI > 1x) beziehungsweise<br />

vermindert (im Fall TVPI < 1x) wird.<br />

Risikoreduzierung von Private-Equity-Portfolios<br />

durch Diversifikation<br />

3,0x<br />

2,5x<br />

2,0x<br />

1,5x<br />

1,0x<br />

0,5x<br />

0,0x<br />

1 Fonds<br />

5 Fonds<br />

20 Fonds<br />

Abbildung 1: Spanne zwischen dem 5. und 95. Perzentil des TVPI<br />

nach zehn Jahren für simulierte globale Private-Equity-Portfolios<br />

mit jeweils unterschiedlicher Anzahl an Fonds. Pro Portfoliogrösse<br />

wurden 5000 Läufe simuliert. Basierend auf mcp-Berechnungen mit<br />

Preqin-Daten.<br />

1) Für eine detailliertere Beschreibung des Vorgehens wird auf die<br />

Studien verwiesen, die diesem Beitrag zu Grunde liegen:<br />

Diller/Jäckel (2015): «Risk in Private Equity», in: BVCA Research<br />

Paper, October 2015 und Diller/Jäckel (2016): «Systematisches Risiko<br />

von Private Equity in volatilen Zeiten», in: Absolut|report, 2|2016.<br />

4. Quartal 2016<br />

<strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong> 3


Die Ergebnisse erlauben einige interessante Aussagen:<br />

––<br />

Investiert man lediglich in einen Private-Equity-Fonds,<br />

ist die erwartete Performancespanne, und damit das<br />

Risiko, relativ hoch. Beispielsweise zahlen die schlechtesten<br />

5% der Fonds nur 0,36x oder weniger des eingesetzten<br />

Kapitals zurück.<br />

––<br />

Nichtsdestotrotz ist das Totalverlustrisiko selbst bei<br />

einem Investment in lediglich einen Private-Equity-Fonds<br />

nahezu 0%, da ein Private-Equity-Fonds in mehrere unterliegende<br />

Unternehmen investiert und der gleichzeitige<br />

Verlust all dieser Investments sehr unwahrscheinlich ist.<br />

––<br />

Wie in anderen Anlageklassen auch ist Diversifikation<br />

das wichtigste Werkzeug zur Risikoreduzierung: Bereits<br />

mit einem recht konzentrierten Portfolio von fünf Fonds<br />

kann die Spanne deutlich reduziert werden und mit<br />

einem Portfolio von 20 Fonds wird sie mehr als halbiert.<br />

Zudem liegt das TVPI selbst im 5. Perzentil bei einem<br />

20-Fonds-Portfolio über 1x. Somit ist das Risiko, sein<br />

eingesetztes Kapital in Private Equity nicht zurückzuerhalten,<br />

sehr gering, solange man gut diversifiziert ist.<br />

Risiko eines diversifizierten Private-Equity-Portfolios<br />

sehr gering<br />

Zur Verdeutlichung des letzten Punktes wird in der unteren<br />

Abbildung für die verschiedenen Portfoliogrössen der<br />

Anteil an Simulationsläufen gezeigt, in denen das TVPI<br />

unter 1x liegt. Dies sind jene Fälle, in denen ein Investor<br />

tatsächlich Geld verloren hätte.<br />

Das Risiko sinkt mit zunehmender Diversifikation rapide.<br />

Während knapp ein Drittel aller Private-Equity-Fonds ihren<br />

Investoren nicht das eingesetzte Kapital zurückzahlen,<br />

liegt die Wahrscheinlichkeit dafür bei einem Private-Equity-<br />

Portfolio mit 20 Fonds bei knapp über 1%. Im nicht gezeigten<br />

Fall von 50 Fonds fällt diese Wahrscheinlichkeit sogar<br />

auf deutlich unter 1%.<br />

Verlustrisiko für unterschiedlich diversifizierte<br />

Private-Equity-Portfolios<br />

Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse, dass ein Investor<br />

in Private Equity auf eine ausreichende Diversifikation achten<br />

sollte. Tut er dies und hat er zudem noch einen langfristig<br />

orientierten Anlagehorizont, so kann er beruhigt<br />

schlafen. In diesem Fall haben selbst suboptimal zusammengestellte<br />

und in schwierigen Marktphasen investierte<br />

Portfolios in der Vergangenheit nie Geld verloren. 2)<br />

Zum Schluss soll noch erwähnt werden, dass zwar das Verlustrisiko<br />

für breit diversifizierte Portfolios vernachlässigbar<br />

ist, die Performancespanne jedoch noch relativ breit<br />

ausfällt. Um attraktive Renditen in dieser Anlageklasse zu<br />

erzielen, kommt daher der richtigen Fondsauswahl grosse<br />

Bedeutung zu. Dieser Auswahlprozess bedarf eines hohen<br />

Expertenwissens. Falls intern nicht verfügbar, ist die<br />

Zusammenarbeit mit einem verlässlichen Partner zu empfehlen.<br />

Dann kann Private Equity als eine der attraktivsten<br />

Anlageklassen betrachtet werden, die die höchsten Renditen<br />

bei gleichzeitig geringem Risiko verspricht.<br />

Fallbeispiel: Krisenfonds mit Gründungsjahr 2006<br />

Im Jahr 2006 aufgelegte Private-Equity-Fonds hatten mit<br />

harten Startbedingungen zu kämpfen: Die Wirtschaft war<br />

überhitzt, wodurch Unternehmen für Rekordbewertungen<br />

gekauft werden mussten. Gleichzeitig wurde Fremdkapital<br />

zur Transaktionsfinanzierung massiv genutzt, damals<br />

jedoch noch mit deutlich höheren Zinskosten als heutzutage.<br />

Kurz nachdem die Fonds den Grossteil ihrer Gelder<br />

in Unternehmensanteile investiert hatten, kollabierte der<br />

Markt aufgrund der Finanzkrise. Banken gaben keine Kredite<br />

mehr, Bewertungen fielen in den Keller und strategische<br />

Investoren tauchten unter.<br />

Daher dienen 2006er-Private-Equity-Fonds als hervorragendes<br />

Beispiel, das Risiko von Private Equity auch in<br />

ex trem negativen Marktphasen zu beurteilen. Die Abbildung<br />

3 auf Seite 5 zeigt die Entwicklung des Median-TVPI<br />

für alle in der Preqin-Datenbank vorhandenen Fonds aus<br />

dem Jahr 2006.<br />

2) Das Fallbeispiel illustriert dies am Beispiel der 2006er-Fonds.<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

1 Fonds<br />

5 Fonds<br />

20 Fonds<br />

Abbildung 2: Anteil der Simulationsläufe, in denen das TVPI nach<br />

zehn Jahren unter 1x liegt. Pro Portfoliogrösse wurden 5000 Läufe<br />

simuliert. Basierend auf mcp-Berechnungen mit Preqin-Daten.<br />

4 <strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong> 4. Quartal 2016


Listed Private Equity<br />

Nicht überraschend wurden Fonds von der Krise stark<br />

beeinflusst. Nach drei bis vier Jahren, also mitten in der<br />

Krise um 2009 herum, standen die typischen 2006er-Fonds<br />

nur noch bei 80% vom bis dahin investierten Kapital.<br />

Private-Equity-Bewertungen sind lediglich um 20% gefallen,<br />

während Aktienindizes in diesen Jahren mitunter mehr als<br />

30% an Wert verloren haben. Jedoch wurden damals Fonds<br />

mit hohen Abschlägen zu ihrem Buchwert gehandelt, so<br />

dass Investoren, die in dieser Zeit zum Verkauf gezwungen<br />

waren, grosse Verluste hinnehmen mussten. Allerdings<br />

haben sich die Fonds seitdem stark erholt und sind auf<br />

gutem Weg, attraktive Renditen für ihre Investoren zu er -<br />

zielen. Ebenfalls sind in den letzten Jahren viele Portfoliounternehmen<br />

veräussert worden, weshalb mittlerweile ein<br />

Grossteil dieser Wertgenerierung realisiert werden konnte.<br />

Performance-Entwicklung der 2006er-Private-Equity-Fonds<br />

über Zeit<br />

1,6x<br />

1,4x<br />

1,2x<br />

1,0x<br />

0,8x<br />

0,6x<br />

0,4x<br />

0,2x<br />

0,0x<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

Abbildung 3: Median-TVPI über Zeit für alle in der Preqin-Datenbank<br />

vorhandenen Private-Equity-Fonds mit Gründungsjahr 2006.<br />

Die Analyse bestätigt die zuvor präsentierten Ergebnisse.<br />

Selbst in einem schwierigen Umfeld schaffen es sogar<br />

durchschnittliche Private-Equity-Fonds, attraktive Renditen<br />

zu generieren. Dies, wenn die Investoren bereit sind,<br />

die kurzfristigen Marktschwankungen auszusitzen. Die<br />

Abbildung 3 zeigt, dass der durchschnittliche Fonds bisher<br />

eine Performance von rund 1,5x TVPI erzielt hat. Für<br />

eines der «risikoreichsten» Jahre ist dies ein hervorragendes<br />

Ergebnis.<br />

20<br />

Aus Investorensicht ist es wichtig, ein ausreichendes<br />

Diversifikationslevel zu erreichen. Dies kann beispielsweise<br />

durch das Kommittieren in Dach- oder Sekundärfonds<br />

erreicht werden. Schafft es der Investor zudem noch,<br />

Manager zu wählen, die besser als der Durchschnitt sind,<br />

oder hat er hierbei den richtigen Partner, so lassen sich<br />

in der Anlageklasse Private Equity attraktive Renditen<br />

erzielen.<br />

22<br />

24<br />

26<br />

28<br />

30<br />

32<br />

34<br />

36<br />

38<br />

Die Charakteristika von Private-Equity-<br />

Anlagen unterscheiden sich massgeblich<br />

von denen der öffentlichen Aktienmärkte.<br />

Einer der Hauptunterschiede ist die Struktur<br />

der Cashflows.<br />

Während bei kotierten Aktien in der Regel der ganze Betrag<br />

auf einmal investiert wird und die aus der Anlage resultierenden<br />

Cashflows, wie zum Beispiel Dividenden, im Verhältnis<br />

zum eingesetzten Kapital nur einen geringen Teil<br />

ausmachen, ergibt sich bei Privatmarktanlagen ein anderes<br />

Bild. Hier wird das Kapital über mehrere Jahre kontinuierlich<br />

investiert und danach wieder stufenweise de -<br />

investiert, da klassische Private-Equity-Manager immer<br />

Investoren auf Zeit sind und sich nach einigen Jahren von<br />

ihren Beteiligungen trennen.<br />

Diese Ein- und Auszahlungsstruktur führt dazu, dass sich<br />

die zeitgewichtete Performance-Messung auf dem investierten<br />

Kapital nur bedingt für Private Equity eignet. Als<br />

Alternative zieht man diverse andere Performance-Kennzahlen<br />

wie Internal Rate of Return (IRR), Total Value To Paid<br />

In (TVPI oder Multiple), Public Marke Equivalent (PME) etc.<br />

heran. Sie lassen sich jedoch nicht direkt mit denen der<br />

traditionellen Anlagen vergleichen, da sie konzeptionell<br />

verschieden sind.<br />

Diese Tatsache ist eine Herausforderung für die Investmentberater,<br />

die traditionellerweise mit Modellen arbeiten,<br />

die Charakteristika wie erwartete Rendite und Risiko<br />

basierend auf dem investierten Kapital und historischen<br />

Erfahrungswerten abbilden. Will ein Investmentberater<br />

Private Equity in das Gesamtportfolio eines Anlegers integrieren,<br />

ist er sozusagen gezwungen, mit herkömmlichen<br />

Performance- und Risikokennzahlen zu arbeiten. Ansonsten<br />

wäre eine ganzheitliche Anlagestrategie nicht möglich.<br />

Aufgrund der vorgängig beschriebenen Problemstellung<br />

sind einige Investmentberater und Anleger dazu übergegangen,<br />

Listed Private Equity (LPE) als Proxy zu verwenden.<br />

LPE stellt den liquiden Teil der Vermögensklasse<br />

Private Equity dar und umfasst drei Bereiche:<br />

––<br />

Kotierte Vermögensverwalter von Private-Equity-<br />

Produkten<br />

––<br />

Kotierte Fonds<br />

––<br />

Speziell strukturierte Investment-Vehikel<br />

4. Quartal 2016<br />

<strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong> 5


Der bekannteste Index, der dieses Segment abbildet, ist<br />

der LPX50. Der LPX50 wird von der LPX Group berechnet<br />

und vermarktet und enthält die weltweit 50 grössten und<br />

liquidesten Titel der vorgängig beschriebenen Kategorien.<br />

Aufgrund der Historie – die Daten gehen zurück bis<br />

1994 – lassen sich traditionelle Performance- und Risikokennzahlen<br />

über lange Zeiträume berechnen, was eine<br />

hohe Kompatibilität der Vermögensklasse Private Equity<br />

mit traditionellen Anlagen sicherstellt.<br />

Doch macht es Sinn, den LPX50 als Proxy für Private-Equity-Anlagen<br />

zu verwenden? Während der Vorteil der besseren<br />

Vergleichbarkeit zu anderen Anlageklassen auf der<br />

Hand liegt, müssen ein paar wesentliche Nachteile berücksichtigt<br />

werden. Wie bereits erwähnt besteht der LPX50<br />

aus kotierten Produkteanbietern, Fonds und strukturierten<br />

Investment-Vehikeln, wobei Vermögensverwalter den<br />

Löwenanteil ausmachen. Es ist offensichtlich, dass die<br />

Aktienkursentwicklung der Anbieter nicht nur von der Produkte-Performance<br />

getrieben wird, sondern auch von einer<br />

Vielzahl von anderen Faktoren, wie beispielsweise der<br />

allgemeinen Börsenstimmung, der Sektorpräferenz, der<br />

Margenentwicklung, dem Neugeldzufluss sowie von allfälligen<br />

Sondereffekten.<br />

Insbesondere die Margenentwicklung und der Neugeldzufluss<br />

spielen eine entscheidende Rolle für die Performance-Entwicklung<br />

eines Vermögensverwalters an der<br />

Börse. Dabei zeigt die Erfahrung, dass selbst kleine Veränderungen<br />

dieser Parameter einen überproportional<br />

grossen Einfluss auf den Börsenwert haben, da die Anleger<br />

diese Veränderungen in die Zukunft extrapolieren.<br />

Ebenfalls zeigt die Erfahrung, dass diese Elemente oft<br />

zusammenwirken und sich verstärken. In guten Zeiten steigen<br />

die Margen und der Neugeldzufluss überproportional,<br />

während in schwierigen Zeiten gleich alle Werte einbrechen<br />

und die Aktienkurse kollabieren. Die nachfolgende<br />

Grafik illustriert die diversen Boom- und Bust-Phasen der<br />

letzten zwei Jahrzehnte.<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Listed<br />

Private Equity eine gewisse Vergleichbarkeit zu traditionellen<br />

Anlageklassen herstellt und eine ganzheitliche Portfolioanalyse<br />

mit herkömmlichen Kennzahlen ermöglicht.<br />

Es bestehen jedoch erhebliche Nachteile aufgrund der<br />

überproportionalen Einflüsse der Faktoren Margen- und<br />

Neu geldentwicklung auf die Anbieter sowie die allgemeine<br />

Börsenstimmung. Zudem besteht ein inhärenter Widerspruch,<br />

für hochgradig illiquide Privatmarktanlagen eine<br />

kotierte Benchmark mit täglichen Preisen zu verwenden.<br />

Bei <strong>Avadis</strong> zeigt die langjährige Praxis, dass die nicht<br />

kotierten Private-Equity-Zielfonds vor allem in schwierigen<br />

Zeiten weitaus robuster sind als das Segment Listed<br />

Private Equity.<br />

LPX50TR Index<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

Quelle: Bloomberg<br />

6 <strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong> 4. Quartal 2016


News aus der <strong>Anlagestiftung</strong><br />

Mitglieder der Private-Equity-Kommission<br />

Neu gewählt für die Periode 2017/2018:<br />

Wiedergewählt:<br />

Martin Roth (Präsident) Pensionskasse Manor<br />

Andi Hoppler (Vizepräsident) Pensionskasse Stadt Zürich<br />

Ueli Büchi<br />

Migros Pensionskasse<br />

Christoph Oeschger ABB Vorsorgeeinrichtungen<br />

Susanne Otruba<br />

Pensionskasse Stadt Zürich<br />

Ivana Reiss<br />

<strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong><br />

Dr. Mariusz Platek<br />

Dr. Mariusz Platek ist<br />

Leiter Anlagen und<br />

stv. Geschäftsleiter bei der<br />

Pensionskasse der Stadt<br />

Winterthur. Sein profundes<br />

und langjähriges Finanzwissen<br />

hat er in seiner<br />

Tätigkeit beispielsweise<br />

als Ökonom mit Schwerpunkt<br />

Kapitalmärkte bei<br />

der Pensionskasse Basel-<br />

Stadt und bei Swiss Life<br />

in Zürich eingebracht.<br />

Dr. Mariusz Platek ist Doktor<br />

der Wirtschaftswissenschaften<br />

im Fachprogramm<br />

«Corporate Finance and<br />

Banking» der Universität<br />

St. Gallen.<br />

Toni Rösti<br />

Toni Rösti ist Leiter<br />

Anlagen bei der VSAO –<br />

Stiftung für Selbständigerwerbende<br />

in Bern. Er<br />

verfügt über tiefgreifendes<br />

Spezialistenwissen im<br />

Bankenbereich und war<br />

in leitenden und beratenden<br />

Funktionen tätig, unter<br />

anderem als Relationship<br />

Manager für institutionelle<br />

Kunden bei der Credit<br />

Suisse. Toni Rösti besitzt<br />

ein «Certificate of Advanced<br />

Studies in Corporate<br />

Finance» der Universität<br />

Zürich.<br />

Ausblick<br />

Am 23. März 2017<br />

findet die Anlegerversammlung sowie anschliessend der Vorsorge-Club im Hotel Park Hyatt<br />

in Zürich statt. Dr. Eckart von Hirschhausen wird mit einer überraschenden und abwechslungsreichen<br />

Mischung aus Vortrag und Comedy zum Thema «Humor hilft heilen – wie die<br />

positive Psychologie das Gesundheitswesen verändert.» unterhalten. Der Arzt und Komiker<br />

gehört zu den erfolgreichsten und bekanntesten Entertainern im deutschsprachigen Raum.<br />

4. Quartal 2016<br />

<strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong> 7


Anlagegruppen<br />

Performance in %<br />

Anlagegruppe<br />

<strong>Avadis</strong><br />

1.1.–31.12.2016<br />

Benchmark<br />

1.1.–31.12.2016<br />

<strong>Avadis</strong> p.a.<br />

1 Jahr<br />

<strong>Avadis</strong> p.a.<br />

3 Jahre<br />

<strong>Avadis</strong> p.a.<br />

5 Jahre<br />

<strong>Avadis</strong> p.a.<br />

seit Beginn<br />

<strong>Anlagestiftung</strong><br />

Obligationen<br />

Obligationen CHF Inlandschuldner<br />

1,3 1,5 1,3 3,7 2,1 3,8<br />

Indexiert<br />

Obligationen CHF Auslandschuldner<br />

0,8 1,1 0,8 2,1 2,4 2,3<br />

Indexiert<br />

Staatsanleihen FW hedged Indexiert 1,2 1,7 1,2 2,7 2,3 2,5<br />

Staatsanleihen FW Indexiert 2,6 3,2 2,6 3,2 0,2 3,1<br />

Staatsanleihen AAA-AA hedged 1) 1,2 2,3 1,2 n.a. n.a. 1,5<br />

Unternehmensanleihen FW hedged 3,5 3,9 3,5 2,9 3,4 3,4<br />

Emerging Markets Debt 4) 10,6 11,6 10,6 -1,3 n.a. -4,4<br />

Aktien<br />

Aktien Schweiz Indexiert -2,0 -1,7 -2,0 4,1 10,5 7,6<br />

Aktien Welt hedged Indexiert 7,4 7,4 7,4 5,8 11,6 4,0<br />

Aktien Welt Indexiert 9,6 9,6 9,6 8,7 12,3 4,9<br />

Aktien Emerging Markets Indexiert 5) 12,1 12,9 12,1 n.a. n.a. -2,0<br />

Aktien Emerging Markets 11,9 12,9 11,9 1,7 3,0 8,4<br />

Immobilien<br />

Immobilien Schweiz Wohnen 7,2 5,8 7,2 6,0 5,8 5,2<br />

Immobilien Schweiz Geschäft 6,3 5,8 6,3 5,7 5,6 5,5<br />

Immobilien Europa -8,2 -6,6 -8,2 7,0 12,6 4,5<br />

Immobilien Asien Pazifik 7,4 7,2 7,4 3,6 9,2 -3,9<br />

<strong>Anlagestiftung</strong> 2<br />

Aktien<br />

Aktien Welt hedged 2 Indexiert 7,6 7,4 7,6 6,0 11,8 9,5<br />

Aktien Welt 2 Indexiert 9,8 9,6 9,8 8,9 12,5 8,4<br />

Immobilien<br />

Immobilien Nordamerika 2 8,9 9,8 8,9 17,8 12,9 11,9<br />

Immobilien Ausland 7) 0,1 8) n.a. n.a. n.a. n.a. 0,1<br />

Private Equity<br />

Angaben zu Private Equity sind auf Seite 10 aufgeführt.<br />

1) Lancierung am 14. August 2014<br />

2) Babson neu zweiter Manager ab 11. Dezember 2015<br />

3) Namenswechsel von Babson zu Barings September 2016<br />

4) Lancierung am 4. September 2012<br />

5) Lancierung am 1. März 2015<br />

6) Dimensional als zusätzlicher Manager ab 1. März 2012 bis<br />

31. August 2014, danach JP Morgan<br />

7)<br />

Lancierung am 1. Juli 2016<br />

8)<br />

Per 30. September 2016; NAV per 31. Dezember 2016 ab Mitte<br />

Februar verfügbar<br />

9)<br />

Per 30. September 2016; bis 31. Dezember 2016 wurden<br />

USD 87 Mio. vom zugesagten Kapital USD 178,1 Mio. abgerufen.<br />

8 <strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong> 4. Quartal 2016


Kenndaten<br />

Preis in CHF<br />

pro Anteil<br />

Vermögen<br />

in CHF<br />

Benchmark Anlagestil Vermögensverwalter Tracking Error in %<br />

36 Monate rollend<br />

133 523.51 1 277 418 672 Swiss Bond Index Domestic AAA-BBB indexiert CSAM, SYZ AM 0,04<br />

111 715.67 963 174 311 Swiss Bond Index Foreign AAA-BBB indexiert SYZ AM 0,11<br />

103 201.50 440 675 534 Citigroup WGBI ex. CH hedged in CHF indexiert State Street Global Advisors 0,25<br />

108 106.83 1 308 082 Citigroup WGBI ex. CH indexiert State Street Global Advisors 0,26<br />

103 387.47 553 749 958 Barclays Global Gov AAA-AA Capped ex CH hCHF aktiv Wellington, Colchester n.a.<br />

113 965.45 462 540 210 Barclays Global Aggr. Corp. Bonds ex. CH<br />

hedged in CHF<br />

aktiv Rogge, Barings 2) 3) 0,55<br />

81 714.47 275 851 683 JP Morgan GBI-EM Global Diversified unhedged aktiv Stone Harbor 1,16<br />

398 160.28 510 256 932 UBS 100 indexiert UBS AM 0,03<br />

135 098.52 456 065 543 MSCI Welt ex. CH net TR hedged in CHF indexiert State Street Global Advisors 0,33<br />

228 473.74 109 263 088 MSCI Welt ex. CH net TR indexiert State Street Global Advisors 0,09<br />

96 283.74 5 729 768 MSCI Emerging Markets Net TR indexiert State Street Global Advisors n.a.<br />

364 286.50 260 331 701 MSCI Emerging Markets Net TR aktiv Arrowstreet, JPM 6) 2,63<br />

132 888.57 2 139 941 732 KGAST Immo-Index (CH) aktiv <strong>Avadis</strong> 1,38<br />

122 571.97 794 516 854 KGAST Immo-Index (CH) aktiv <strong>Avadis</strong> 1,18<br />

156 274.28 57 231 204 FTSE EPRA NAREIT Europe Net TR Capped aktiv AXA Investment Managers 1,55<br />

59 736.65 33 266 420 FTSE EPRA NAREIT Asien Net Total Return aktiv AEW 1,25<br />

191 214.95 1 180 961 869 MSCI Welt ex. CH net TR hedged in CHF indexiert State Street Global Advisors 0,32<br />

177 751.78 149 481 497 MSCI Welt ex. CH net TR indexiert State Street Global Advisors 0,09<br />

223 658.36 59 757 980 FTSE EPRA NAREIT Nordamerika Total Return aktiv AEW 1,35<br />

100 117.92 8) 39 888 090 9) MSCI/IPD Global Property Funds Index<br />

(Re-weighted)<br />

aktiv CBRE GIP n.a.<br />

4. Quartal 2016<br />

<strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong> 9


Anlagegruppen Private Equity<br />

Die Private-Equity-Investitionen erfolgen hauptsächlich<br />

in US-Dollar, ebenso wie die von den Anlegern für die<br />

Private-Equity-Anlagegruppen eingegangenen Zeichnungsverpflichtungen<br />

(Commitments), die Kapitalabrufe und<br />

die Ausschüttungen. Deshalb sind die Kennzahlen in<br />

der Tabelle in US-Dollar ausgewiesen. Die Grafik zeigt<br />

einen Vergleich zwischen Private und Public Equity,<br />

ebenfalls in US-Dollar, über mehrere Zeiträume.<br />

Anlagegruppe Vintage-Jahr 1) Total Commitment<br />

in Mio. USD 2)<br />

Kapitalabrufe<br />

in % 3)<br />

Ausschüttungen<br />

in % 4)<br />

Restwert des<br />

Multiple 6) IRR<br />

Portfolios in % 5) in % 7)<br />

Welt II 2000–2001 65,0 94,9 134,3 9,0 1,43 6,32<br />

Welt III 2001–2005 58,8 88,1 176,4 8,3 1,85 12,07<br />

Welt IV 2005–2006 71,1 91,1 143,0 29,9 1,73 9,21<br />

Welt V 2006–2007 86,5 86,1 101,8 54,0 1,56 8,42<br />

Welt VI 2007–2008 94,8 90,9 84,0 50,7 1,35 7,91<br />

Welt VII 2008–2010 105,6 90,7 64,7 83,1 1,48 10,77<br />

Welt VIII 2010–2011 102,7 89,9 45,3 85,1 1,30 9,85<br />

Welt IX 2011–2013 118,4 70,2 16,2 103,6 1,20 7,51<br />

Welt X 2013–2014 68,8 54,1 4,6 106,7 1,11 n.a. 8)<br />

Welt XI 2015–2016 191,7 17,9 0,0 98,0 0,98 n.a. 8)<br />

Welt XII 9) 2016–2017 212,6 3,7 0,0 99,9 1,00 n.a. 8)<br />

1) Vintage-Jahr ist der «Jahrgang» eines Private Equity Fund,<br />

das heisst der Zeitraum, in dem die ersten Investitionen getätigt<br />

wurden.<br />

2) Ursprüngliche Zeichnungsverpflichtungen der Anleger in der<br />

Anlagegruppe<br />

3) Bis zum aktuellen Datum abgerufenes Kapital bei Anlegern im<br />

Verhältnis zum Total Commitment<br />

4) Bis zum aktuellen Datum erfolgte Ausschüttungen im Verhältnis<br />

zum Total der Kapitalabrufe<br />

5) Nettoinventarwert im Verhältnis zum Total der Kapitalabrufe<br />

6) Nettoinventarwert plus Ausschüttungen im Verhältnis zum Total<br />

der Kapitalabrufe<br />

7) Internal Rate of Return: Interner Zinsfuss auf das investierte Kapital<br />

unter Berücksichtigung sämtlicher zeitgewichteter Cashflows<br />

8) Aufgrund der frühen Investitionsphase noch keine Zahlen verfügbar<br />

bzw. noch nicht aussagekräftig<br />

9) Lancierung der Anlagegruppe am 1. Juni 2016. Erster Kapitalabruf am<br />

5. September 2016. Noch für Commitments geöffnet bis 31. Mai 2017<br />

1) 2) 3) 4)<br />

Public versus Private Equity<br />

14%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

Welt I<br />

(1998–2001)<br />

Welt II<br />

(2000–2001)<br />

Welt III<br />

(2001–2005)<br />

Welt IV<br />

(2005–2006)<br />

Welt V<br />

(2006–2007)<br />

Welt VI<br />

(2007–2008)<br />

Welt VII<br />

(2008–2010)<br />

Welt VIII<br />

(2010–2011)<br />

IRR per 31.12.2016 MSCI Welt TR Illiquiditätsprämie 300 BP<br />

1) Seit Lancierungszeitpunkt der Anlagegruppe bis zum Berwertungsstichtag am 30. Juni 2016<br />

2) Aufgrund der geringen Aussagekraft noch ohne Welt IX, Welt X, Welt XI und Welt XII<br />

3) Nur globale Programme berücksichtigt<br />

4) Welt I wurde im September 2014 aufgehoben<br />

10 <strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong> 4. Quartal 2016


Geschäftsführung <strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong><br />

Ivana Reiss, CFA<br />

Rechtlicher Hinweis<br />

Dieser Bericht dient ausschliesslich Informationszwecken. Der Inhalt des Berichts ist sorgfältig<br />

zusammengestellt. Dennoch kann <strong>Avadis</strong> keine Gewähr für Inhalt und Vollständigkeit des Berichts<br />

übernehmen. Die historischen Renditeangaben und Aussagen zu Marktentwicklungen geben<br />

keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Als Anleger sind nur die in der Schweiz domizilierten,<br />

steuerbefreiten Vorsorgeeinrichtungen zugelassen.<br />

PERFORMANCE<br />

neutral<br />

Drucksache<br />

01-13-897404<br />

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<strong>Avadis</strong> <strong>Anlagestiftung</strong><br />

Zollstrasse 42 | Postfach 1077 | 8005 Zürich | T +41 58 585 33 55 | F +41 58 585 61 74 | info@avadis.ch | www.avadis.ch

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