TRAUMZEIT 2016/2017

TRAUMZEIT
Gräfin Diana: Ich wusste auch nicht, dass Stefan
hier auf der Mainau arbeitet. Wir haben uns
irgendwann mal unten auf dem Schwedenschenkenparkplatz
getroffen und da hab ich gesagt:
Was machst du denn hier? Es war schon eine
sehr seltsame Situation, wenn man sich nur vom
Bowling kennt und sich dann auf einmal an einem
Platz auf den Weg läuft, wo man so gar nicht
damit rechnet.
Wann und wie haben Sie sich verlobt?
Gräfin Diana: Wir haben uns am 8. Februar
2015 mehr oder weniger zwischen Tür und Angel
verlobt. Die Kinder waren noch nicht zuhause und
Stefan kam relativ nervös mit einer Schachtel auf
mich zu und machte Anstalten sich hinzuknien.
Davon habe ich ihn aber schnell abgehalten und
dann musste er mich im Stehen fragen.
Stefan Dedek: Ich wollte mich zwar hinknien,
aber ich durfte nicht!
Gräfin Diana: Ich bin einfach keine so große
Romantikerin. Diese unterwürfige Geste, das ist
nicht meins. Ich finde, Ehepartner sollten sich auf
Augenhöhe begegnen. Nur weil ein Mann um
die Hand einer Frau anhält, braucht er sich nicht
hinzuknien. Die Verlobung war aber sehr schön.
Die Standesamtliche Trauung fand bereits
am 8. August dieses Jahres im engsten
Familienkreis statt. Im Januar gibt es dann
die große Hochzeitsfeier. Wie wird diese
aussehen?
Gräfin Diana: Die Feier wird unter dem Motto
„Classic meets Rock“ stehen. Denn wir haben beide
eine rockige Seele, meine familiären Wurzeln
sind jedoch recht klassisch – also verbinden wir
einfach beides. So ist die Tischdeko beispielsweise
recht klassisch gehalten, mit kleinen verrückten,
rockigen Elementen. Zudem spiegelt sich das
Motto sowohl in der Einladung als auch in der
Hochzeitstorte stark wider. Und die Musik wird
natürlich auch rockig – dafür haben wir einen DJ
ausgesucht, der genau auf unserer Wellenlänge
liegt.
Viele möchten ja unbedingt im Sommer
heiraten, bei Ihnen gibt es am 13. Januar
eine Winterhochzeit. Wie kamen Sie darauf,
im Winter zu heiraten?
Stefan Dedek: Das hat zwei verschiedene Gründe.
Zum einen liegt es daran, dass im Winter Diana
und ich mehr Zeit haben. Der zweite Grund
ist der Freitag der 13., aber dazu kann meine Frau
noch mehr sagen …
Gräfin Diana: Ich bin ein großer Fan von Zahlensymbolik.
Die 13 ist für mich einfach eine tolle
Zahl, meine Tochter ist an einem Freitag, den 13.
geboren, als 13. Enkelkind von meinem Vater.
Erik ist um 15:13 Uhr geboren als 1013tes Kind
von Bayern. Die 13 findet in meinem Leben unglaublich
viel Platz. Wir sind auch am 8.8.2013
zusammengekommen und da hab ich einfach für
mich gefunden, die 13 muss sich weiter durch
mein Leben ziehen. Deshalb war mir persönlich
wichtig, dass die Hochzeit am Freitag, den 13.
stattfindet.
Stefan Dedek: Die 13 ist übrigens nicht die einzige
Zahl, die sich durch unser Leben zieht und
uns verbindet ... Wir haben auch am gleichen
Tag Geburtstag – am 18. April! Das Gute dabei
ist, dass man so nie den Geburtstag des anderen
vergessen kann (lacht).
Gräfin Diana: Genau, das ist ein bisschen kitschig,
aber süß. Denn wie groß ist die Wahrscheinlichkeit,
dass man überhaupt den richtigen
Partner findet und wie groß ist sie, dass man dann
auch noch einen findet, der am gleichen Tag Geburtstag
hat! Es hat aber Vor- und Nachteile. Der
Vorteil ist, man kann immer gemeinsam feiern.
Der Nachteil ist, ich kann nicht morgens hingehen
und sagen: „Schatz, machst du bitte Frühstück für
mich? Ich hab doch Geburtstag ...“ , denn dann
kommt die Antwort: „Du kannst auch Frühstück
machen! Ich habe heute nämlich selber Geburtstag!“
Bis jetzt haben wir es aber eigentlich immer
hingekriegt, dass wir etwas gefunden haben, was
uns beiden Spaß macht.
Welche Vorteile bringt eine Winterhochzeit
für Sie mit sich?
Gräfin Diana: Für uns ist tatsächlich der Zeitfaktor
ein sehr großer Vorteil: Die meisten Leute
haben im Winter mehr Zeit, im Sommer sind viele
im Urlaub. Vor allem auch Stefans Kollegen aus
der Gastronomie haben im Winter mehr Zeit.
Und bei mir ist das auch so. Ein weiterer großer
Vorteil ist, dass man keine Schlechtwettervariante
braucht, da sowieso alles drinnen stattfindet: die
freie Trauung wird im Weißen Saal stattfinden
und danach wird gefeiert. Sollte dann die Sonne
scheinen, ist es umso schöner - wobei es mich
auch freuen würde, wenn es schneien würde.
Gibt es bei einer gräflichen Hochzeit besondere
Etikette?
Gräfin Diana: Es gibt auf jeden Fall Dinge, auf
die man achten muss. Ich kann hier nur für unsere
Familie sprechen. Bei uns ist es auf jeden Fall so,
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dass bei der Hochzeit die Familie vorne platziert
wird. Wir legen sehr viel Wert darauf, dass wir die
Hochzeit gemeinsam mit unseren Familien erleben
können. In solch emotionalen Momenten ist
es mir wichtig, dass wir Geschwister beieinandersitzen,
so dass man sich gegenseitig ein bisschen
Halt geben kann. Bei der Platzierung achten wir
natürlich auch darauf, dass Gäste nebeneinandersitzen,
die sich vertragen, die eventuell ähnliche
Berufsbilder haben, die sich vielleicht nicht sofort
kennen, aber die eben ähnliche Interessen haben,
so dass der Abend auch für die Gäste angenehm
wird.. So unterschiedlich ist das bei uns aber nicht
im Vergleich zu einer anderen Hochzeit.
Was ist Ihrer Meinung nach das Geheimnis
einer perfekten Ehe?
Gräfin Diana: Ich kann ihnen das Geheimnis von
unserer Ehe sagen. Das ist auf jeden Fall Zeit. Zeit
füreinander, Zeit für die Kinder, Zeit für sich selber,
dem anderen mal Freiraum und Zeit lassen.
Damit sind wir bis jetzt richtig gut gefahren. Zu
merken, wann braucht der andere Zeit für sich,
wann brauch ich Zeit mit dir, wann brauchen die
Kinder Zeit. Zeit ist für uns ein ganz, ganz großer
Faktor, den kann man sich nicht klauen, den kann
man sich nicht kaufen. Den muss man sich schaffen,
sich erarbeiten und das ist tatsächlich ein
Faktor, der uns immer wieder zueinander bringt.
Stefan Dedek: Genau, natürlich geht dabei auch
das miteinander reden einher, denn dafür braucht
man ebenfalls Zeit. Das ist uns ganz wichtig.
Gräfin Diana: Zeit ist tatsächlich etwas, von dem
wir von Anfang an gesagt haben, das wollen wir
uns ganz bewusst nehmen. Was wieder mit ein
Grund ist, warum die Hochzeit im Winter ist, weil
wir im Sommer gar nicht in die Flitterwochen
hätten fahren können. Da haben wir gesagt, das
nehmen wir uns.
FOTOS: INSEL MAINAU | PETER ALLGAIER
INSEL MAINAU | OLIVER HANSER
JULIA LANDIG