Die frühen Jahre der Naturhistorischen Gesellschaft
Die frühen Jahre der Naturhistorischen Gesellschaft. Festschrift zum 210. Geburtstag der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover. Autor: Joachim Knoll.
Die frühen Jahre der Naturhistorischen Gesellschaft. Festschrift zum 210. Geburtstag der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover. Autor: Joachim Knoll.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Die</strong> <strong>frühen</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>der</strong> <strong>Naturhistorischen</strong> <strong>Gesellschaft</strong> Hannover<br />
7<br />
<strong>Die</strong> <strong>frühen</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Naturhistorischen</strong> <strong>Gesellschaft</strong> Hannover<br />
Zum 210. <strong>Jahre</strong>stag <strong>der</strong> am 11.12.1797 erfolgten Gründung<br />
Joachim Knoll<br />
Einleitung<br />
<strong>Die</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Naturhistorischen</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> Hannover fiel in die Zeit <strong>der</strong><br />
ausklingenden Aufklärung. Immer mehr<br />
Menschen lasen Bücher und die damalige<br />
Buchindustrie trug diesem Lesehunger mit<br />
immer mehr Neuerscheinungen Rechnung.<br />
Wer sie nicht kaufen konnte, entlieh<br />
sie sich in den Leihbibliotheken. Als Variante<br />
dazu entstanden in diesen <strong>Jahre</strong>n Lesegesellschaften.<br />
Auch die Naturhistorische<br />
<strong>Gesellschaft</strong> Hannover war zunächst<br />
eine solche. Ab 1801 nannte sie sich Naturhistorische<br />
<strong>Gesellschaft</strong> Hannover. Sie begann,<br />
sich eine eigene Bibliothek einzurichten<br />
und kaufte Bücher, die sowohl<br />
Themen <strong>der</strong> Botanik und Zoologie, Mineralogie<br />
und <strong>der</strong> allgemeinen Naturgeschichte<br />
als auch Geologie und Reiseberichte<br />
enthielten. Neben Büchern wurde<br />
jede Art von Naturalien, wie z. B. Pflanzen,<br />
Tiere und Gesteine mit Inbrunst gesammelt,<br />
ohne bereits an die Gründung eines<br />
Museums zu denken. Vorträge wurden gehalten<br />
und Exkursionen durchgeführt.<br />
Natürlich gab es auch Kritik an den <strong>Gesellschaft</strong>en<br />
und Vereinen, die den heutigen<br />
Leser gelegentlich schmunzeln lässt.<br />
Weniger erfreulich war, dass mit <strong>der</strong> Flut<br />
neuer Bücher auch die staatliche Zensur<br />
vermehrt einsetzte.<br />
Es wird deutlich, dass in <strong>der</strong> <strong>Naturhistorischen</strong><br />
<strong>Gesellschaft</strong> Hannover durchaus<br />
konservative und progressive Meinungen<br />
nebeneinan<strong>der</strong> bestanden, die auch gelegentlich<br />
aufeinan<strong>der</strong> prallen konnten. So<br />
war z. B. dem Ersten Vorsitzenden, August-Ludwig<br />
Mensching, <strong>der</strong> radikale<br />
Aufklärer und eingefleischte Demokrat<br />
Adolf Freiherr Knigge ein Dorn im Auge.