Die frühen Jahre der Naturhistorischen Gesellschaft

26 Joachim Knoll
bezweifelt worden. Darüber hinaus verursachten
sie einen regelrechten Elektrozirkus
und regten Mary Percy-Shelly zu
einem der populärsten Bücher der Weltliteratur
an: Frankenstein. 44 (Abb. 11, 12)
Im ersten Jahrzehnt des beginnenden 19.
Jahrhunderts kann – das zeigt ein Blick auf
die Liste der Themen – von einer lebhaften
Vortragsaktivität gesprochen werden, die
zu einer regeren Teilnahme der Mitglieder
an den Sitzungen führte. Nach einem Vortrag
wurde in der Regel über dessen
Druckwürdigkeit diskutiert. So wurde
nach dem erwähnten Vortrag des Pastors
Hagemann (1802) festgestellt, dass er trotz
einiger Mängel gedruckt werden sollte. 45
Die vielfältigen Themen entsprachen den
Vorschlägen der Mitglieder und lassen ein
polyhistorisches Ideal erkennen. Viele
Mitglieder berichteten auch über Sachverhalte
aus ihrer beruflichen Tätigkeit. Doch
nach 1810 nahm die Anzahl der Vorträge
deutlich ab. 46
An die Herausgabe einer Vereinszeitschrift
bzw. eines Jahresberichts war unter
den ersten beiden Vorsitzenden noch nicht
gedacht. Die NGH bediente sich sehr
pragmatisch des Neuen Hannoverischen
Magazins. 47 1800 beschrieb der Policeycommissär
Woempner dort zum Beispiel
einen Spaziergang um die Stadt Hannover,
um einem jungen Hannoveraner zu zeigen,
wie sich die Stadt seit den 1760er Jahren
verändert hatte.