KURT 02/2017
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land & leute<br />
Bildarchive: Heinz Gariel/Heinrich Rummel<br />
23.<strong>02</strong>. Dass die alte Kornstraße von<br />
Osten in Richtung Westen verläuft und<br />
in Gifhorn die historische Salzstraße<br />
zwischen Lüneburg und Braunschweig<br />
kreuzt, ist vielen von uns noch aus dem<br />
Schulunterricht bekannt. Aus der Salzstraße<br />
wurde die B 4. Und aus der Kornstraße?<br />
Die B 188 – möchte man meinen.<br />
Doch falsch gedacht! Antworten gibt‘s in<br />
der Gifhorner Geschichtswerkstatt.<br />
Zu Beginn der 30er Jahre gab‘s gravierende<br />
Veränderungen der Verkehrswege<br />
in Deutschland: Viele Pläne wurden schon<br />
in der Weimarer Republik entwickelt – und<br />
nachdem die Nationalsozialisten die Macht<br />
übernommen hatten, setzten sie die vielerorts<br />
bereits begonnenen Um- und Ausbauten<br />
fort. Auch in und um Gifhorn brachte das<br />
so manche Veränderung mit sich: „Bis zum<br />
Bau der Reichsstraße 188 gab es nur mehr<br />
oder weniger gut ausgebaute Wege von Ort<br />
zu Ort“, berichtet Hobby-Historiker Klaus-Dieter<br />
Oppermann. „So führte zum Beispiel in<br />
früheren Zeiten die Verbindung von Gifhorn<br />
gen Westen noch über Wilsche – es war die<br />
Kornstraße, die alte Handelsroute von Magdeburg<br />
nach Celle.“ Die heutige B 188 ist davon<br />
gar nicht mal so weit entfernt.<br />
Doch östlich von Gifhorn hatte die alte<br />
Kornstraße einen ganz anderen Verlauf: „Sie<br />
ging den Calberlaher Damm runter und dann<br />
Freie Bahn dem modernen<br />
Kraftverkehr<br />
Die alte Reichsstraße 188 ist Thema in Gifhorns Geschichtswerkstatt<br />
viel weiter südlich als die heutige B 188 nach<br />
Oebisfelde“, hat Klaus-Dieter Oppermann herausgefunden.<br />
Für die Gifhorner Geschichtswerkstatt<br />
hat er die<br />
Historie des<br />
Straßenbaus<br />
rund<br />
um Gifhorn<br />
unter die<br />
Lupe genommen.<br />
Dort, wo<br />
heute die B 188 von Gifhorn in Richtung Dannenbüttel<br />
verläuft, war früher die mit Kopfsteinpflaster<br />
versehene Bromer Heerstraße.<br />
Sie wurde mit dem Ausbau in den 30er Jahren<br />
zur Reichsstraße 188 – die Kreuzung an<br />
der Alten Herberge (heute Christinenstift)<br />
wurde dabei erheblich vergrößert, die Straße<br />
vielerorts verbreitert und stellenweise begradigt.<br />
In der Gifhorner Tagespresse wurden die<br />
Umbauten damals mit dem Titel „Freie Bahn<br />
dem modernen Kraftverkehr“ gewürdigt.<br />
„Bis zum Bau der Reichsstraße 188<br />
gab es nur mehr oder weniger gut<br />
ausgebaute Wege von Ort zu Ort.“<br />
Klaus-Dieter Oppermann hat den Straßenbau rund um Gifhorn<br />
für die Geschichtswerkstatt unter die Lupe genommen.<br />
<strong>KURT</strong>s Tipp: Über die alte Reichsstraße 188<br />
berichtet Klaus-Dieter Oppermann am Donnerstag,<br />
23. Februar, in der Geschichtswerkstatt.<br />
Auch woher der Name der früheren<br />
Holysbrücke am Jägerhof kommt, verrät er<br />
dann. Los geht‘s um 19 Uhr in der alten Schalterhalle<br />
der Sparkasse, Schlossplatz 3, in Gifhorn.<br />
Platzreservierung: Tel. 05371-627974.