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07.02.2017 Aufrufe

Kapitel 1 | Internet, PC-Sicherheit und Passwörter 1_1 Internet – Arbeitsblätter Vor- und Nachteile der Internet-Nutzung für Kinder (2/2) Neben den zahlreichen Vorteilen, die sich für Kinder bei der Nutzung des Internets ergeben, gibt es leider auch viele Nachteile. Die englische Psychologin Sonia Livingstone entwickelte in der Studie „EU Kids Online“ folgendes Raster von Chancen und Risiken: Bereich Kind als Rezipient Kind als Teilnehmer Kind als Akteur Lernen Chancen Soziales Engagement Kreativität Soziale Beziehungen Kommerzielle Interessen Risiken Aggression/ Gewalt Sexualität Werte Arbeitsaufträge: 1. Bitte wertet das Diagramm der KIM-Studie aus. Fasst das Ergebnis in Form einer kurzen Zeitungsmeldung (Überschrift und kurzer Text) zusammen. 2. Hättet ihr diese Zahlen erwartet? Bitte diskutiert – zunächst in kleinen Gruppen, danach mit der ganzen Klasse – was diese Entwicklung bedeutet. Welche Veränderungen ergeben sich daraus?! 3. Bitte setzt euch zu zweit zusammen und füllt das Raster von Sonia Livingstone mit Beispielen. Klärt zuvor in der Klasse, was unter Rezipient, Teilnehmer und Akteur zu verstehen ist. Findet euch danach in 6er-Gruppen zusammen und stellte eure Ergebnisse gegenseitig vor und ergänzt das eigene Raster. Fasst danach die Ergebnisse der Klasse an der Tafel zusammen. 4. Setzt euch danach wieder in die 6er-Gruppe und erstellt ein Plakat mit dem Titel „Sicheres Surfen im Internet”, das man in einer Grundschulklasse aufhängen könnte. 170

Kapitel 1 | Internet, PC-Sicherheit und Passwörter 1_1 Internet – Arbeitsblätter methodisch-didaktische Hinweise Arbeitsblatt AB 1 AB 2 Titel Digitale Datenspuren im Alltag Hat das Internet ein Gedächtnis? Kompetenzen Die Schülerinnen und Schüler übertragen ein fiktives Beispiel eines Tages ohne Datenspuren in Form einer Reportage auf die Realität und erfassen, an welchen Stellen der Autor Datenspuren hinterlassen hätte. Die Schülerinnen und Schüler führen eine Internet-Recherche über das digitale Archiv www.archive.org durch und reflektieren über das Für und Wider der dauerhaften Speicherung digitaler Daten. Methoden Textanalyse, Vorlesen, Partnerarbeit Pro- und Contra-Tabelle, Einzelarbeit, Unterrichtsgespräch, Textanalyse Material Arbeitsblatt Arbeitsblatt Zeit (in Minuten) 45 90 Zugang Internet/PC Nein (Ja, bei Recherche zur Qualität der Daten) ja Hinweise für die Durchführung AB 1: Digitale Datenspuren im Alltag AB 2: Hat das Internet ein Gedächtnis? An einem Text, der einen Selbstversuch schildert, einen Tag ohne Datenspuren zu verleben, sollen die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie wir alltäglich (digitale) Datenspuren hinterlassen. Danach sollen sie dies auf ihre eigene Situation übertragen. Mit diesem Arbeitsblatt sollen die Schülerinnen und Schüler für die (digitalen) Datenspuren im Alltag sensibilisiert werden. Ein Einstieg könnte über die Frage erfolgen, wer alles weiß, dass die Schülerin / der Schüler jetzt und hier ist. Etwa: Wer weiß, dass du jetzt hier bist? Neben – hoffentlich – den Eltern könnten dies ihre Mobilfunkanbieter, über die Ortungsfunktionen WhatsApp und Facebook oder ähnliche Anwendungen sein oder sogar die Polizei, wenn auf dem Schulweg eine Kamera zur Überwachung des öffentlichen Raumes installiert ist. Lassen Sie den Text von einem guten Leser / einer guten Leserin vorlesen oder tun sie es selbst, vielleicht mit etwas Dramatik und Spannung in der Stimme. Die anschließende Phase der ersten Eindrücke könnten Sie wie die Methode „Blitzlicht“ durchführen, also Meldungen ohne Kommentare der anderen oder auch die Meldungen direkt zur Diskussion stellen. Das Beispiel aus der Berufswelt eines Erwachsenen enthält einige Merkmale, die für Kinder und Jugendliche (noch) nicht relevant sind, so Zeiterfassungssysteme, Mautbrücken oder Kreditkarten. Nichtsdestotrotz ist es ein alltägliches Beispiel, das in dieser Form vielleicht den Eltern passieren kann. Die Auflistung der Datenspuren fällt sicherlich leicht, eine genaue Auflistung der erhobenen Daten finden Sie in den Sachinformationen (so werden beim Handy die Verbindungsdaten, aber nicht die Inhalte gespeichert, ebenso beim E-Mailing oder SMS). Sie könnten den Einstieg wieder aufgreifen und das Beispiel auf die eigene Alltagssituation übertragen lassen und deutlich machen, inwieweit auch Kinder und Jugendliche Datenspuren im Alltag hinterlassen. Die Idee für eine Vertiefung ist als Vorschlag für interessierte Schülerinnen / Schüler zu verstehen und mit einem positiven Ergebnis nur sehr schwierig zu realisieren (es ist fast unmöglich, keine Datenspuren zu hinterlassen!). Das digitale Archiv ist Thema dieses Arbeitsblattes. Darin werden frühere Versionen von Internetseiten gespeichert. Im zweiten Arbeitsauftrag werden die Schülerinnen und Schüler mit der These konfrontiert, dass auch für digitale Daten ein Verfallsdatum eingeführt werden sollte. Dies sollen die Jugendlichen als Pro und Contra gegenüberstellen. Zum Schluss schließlich wird auf die Tatsache eingegangen, dass viele Jugendliche heute sehr freizügig mit ihren Daten im Internet umgehen. Sie sollen sich vorstellen, wie es wäre, wenn diese Daten (Beschreibungen, Fotos, Videos, Forenbeiträge) in zehn Jahren in die Hände anderer Menschen (angegeben sind Beispiele) fallen. Dies kann sehr peinlich sein. Lust auf mehr? J Seit 2014 gibt es auch gegenüber Google ein „Recht auf Vergessen“. Der Europäische Gerichtshof entschied, dass Google auf Antrag Suchergebnisse löschen muss (Das Original- Urteil ist hier zu finden: http://bit.ly/U6yFxH). Vielleicht gibt dieses Thema Anregung für ein interessantes Referat eines Schülers / einer Schülerin. J Schon 2008 hat der Journalist Christoph Drösser in der Zeitung „DIE ZEIT“ einen Artikel mit dem Titel „Das digitale Alexandria“ geschrieben. Die Schüler lesen den Artikel und fassen ihn in eigenen Worten zusammen: www.zeit.de/2008/04/OdE13-Wissen 171

Kapitel 1 | Internet, PC-Sicherheit und Passwörter<br />

1_1 Internet – Arbeitsblätter<br />

methodisch-didaktische Hinweise<br />

Arbeitsblatt AB 1 AB 2<br />

Titel Digitale Datenspuren im Alltag Hat das Internet ein Gedächtnis?<br />

Kompetenzen<br />

Die Schülerinnen und Schüler übertragen ein<br />

fiktives Beispiel eines Tages ohne Datenspuren<br />

in Form einer Reportage auf die<br />

Realität und erfassen, an welchen Stellen der<br />

Autor Datenspuren hinterlassen hätte.<br />

Die Schülerinnen und Schüler führen eine<br />

Internet-Recherche über das digitale Archiv<br />

www.archive.org durch und reflektieren<br />

über das Für und Wider der dauerhaften<br />

Speicherung digitaler Daten.<br />

Methoden Textanalyse, Vorlesen, Partnerarbeit Pro- und Contra-Tabelle, Einzelarbeit, Unterrichtsgespräch,<br />

Textanalyse<br />

Material Arbeitsblatt Arbeitsblatt<br />

Zeit (in Minuten) 45 90<br />

Zugang Internet/PC<br />

Nein (Ja, bei Recherche zur<br />

Qualität der Daten)<br />

ja<br />

Hinweise für die Durchführung<br />

AB 1: Digitale Datenspuren<br />

im Alltag<br />

AB 2: Hat das Internet ein<br />

Gedächtnis?<br />

An einem Text, der einen Selbstversuch schildert, einen Tag ohne Datenspuren zu verleben, sollen<br />

die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie wir alltäglich (digitale) Datenspuren hinterlassen.<br />

Danach sollen sie dies auf ihre eigene Situation übertragen.<br />

Mit diesem Arbeitsblatt sollen die Schülerinnen und Schüler für die (digitalen) Datenspuren im<br />

Alltag sensibilisiert werden. Ein Einstieg könnte über die Frage erfolgen, wer alles weiß, dass die<br />

Schülerin / der Schüler jetzt und hier ist. Etwa: Wer weiß, dass du jetzt hier bist? Neben – hoffentlich<br />

– den Eltern könnten dies ihre Mobilfunkanbieter, über die Ortungsfunktionen WhatsApp und<br />

Facebook oder ähnliche Anwendungen sein oder sogar die Polizei, wenn auf dem Schulweg eine<br />

Kamera zur Überwachung des öffentlichen Raumes installiert ist.<br />

Lassen Sie den Text von einem guten Leser / einer guten Leserin vorlesen oder tun sie es selbst,<br />

vielleicht mit etwas Dramatik und Spannung in der Stimme. Die anschließende Phase der ersten<br />

Eindrücke könnten Sie wie die Methode „Blitzlicht“ durchführen, also Meldungen ohne Kommentare<br />

der anderen oder auch die Meldungen direkt zur Diskussion stellen.<br />

Das Beispiel aus der Berufswelt eines Erwachsenen enthält einige Merkmale, die für Kinder und<br />

Jugendliche (noch) nicht relevant sind, so Zeiterfassungssysteme, Mautbrücken oder Kreditkarten.<br />

Nichtsdestotrotz ist es ein alltägliches Beispiel, das in dieser Form vielleicht den Eltern passieren<br />

kann. Die Auflistung der Datenspuren fällt sicherlich leicht, eine genaue Auflistung der erhobenen<br />

Daten finden Sie in den Sachinformationen (so werden beim Handy die Verbindungsdaten, aber<br />

nicht die Inhalte gespeichert, ebenso beim E-Mailing oder SMS).<br />

Sie könnten den Einstieg wieder aufgreifen und das Beispiel auf die eigene Alltagssituation übertragen<br />

lassen und deutlich machen, inwieweit auch Kinder und Jugendliche Datenspuren im Alltag<br />

hinterlassen. Die Idee für eine Vertiefung ist als Vorschlag für interessierte Schülerinnen / Schüler<br />

zu verstehen und mit einem positiven Ergebnis nur sehr schwierig zu realisieren (es ist fast unmöglich,<br />

keine Datenspuren zu hinterlassen!).<br />

Das digitale Archiv ist Thema dieses Arbeitsblattes. Darin werden frühere Versionen von Internetseiten<br />

gespeichert. Im zweiten Arbeitsauftrag werden die Schülerinnen und Schüler mit der These<br />

konfrontiert, dass auch für digitale Daten ein Verfallsdatum eingeführt werden sollte. Dies sollen<br />

die Jugendlichen als Pro und Contra gegenüberstellen.<br />

Zum Schluss schließlich wird auf die Tatsache eingegangen, dass viele Jugendliche heute sehr<br />

freizügig mit ihren Daten im Internet umgehen. Sie sollen sich vorstellen, wie es wäre, wenn<br />

diese Daten (Beschreibungen, Fotos, Videos, Forenbeiträge) in zehn Jahren in die Hände anderer<br />

Menschen (angegeben sind Beispiele) fallen. Dies kann sehr peinlich sein.<br />

Lust auf mehr?<br />

J Seit 2014 gibt es auch gegenüber Google ein „Recht auf Vergessen“. Der Europäische<br />

Gerichtshof entschied, dass Google auf Antrag Suchergebnisse löschen muss (Das Original-<br />

Urteil ist hier zu finden: http://bit.ly/U6yFxH). Vielleicht gibt dieses Thema Anregung<br />

für ein interessantes Referat eines Schülers / einer Schülerin.<br />

J Schon 2008 hat der Journalist Christoph Drösser in der Zeitung „DIE ZEIT“ einen Artikel mit<br />

dem Titel „Das digitale Alexandria“ geschrieben. Die Schüler lesen den Artikel und fassen<br />

ihn in eigenen Worten zusammen: www.zeit.de/2008/04/OdE13-Wissen<br />

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