Mutig in die Zukunft - ideen-theke
Mutig in die Zukunft - ideen-theke
Mutig in die Zukunft - ideen-theke
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
onUdo Lanz<br />
<strong>Mutig</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong><br />
Warum es sich lohnt, an sich zu glauben!<br />
Schottisches Malz für Stiftländer Weizen<br />
Mitterteicher Brauerei Hösl erobert mit der torfig-rauchigen Bierkreation „Whiskey Weiße“ neue Märkte<br />
itterteich. Es ist dunkel, hat e<strong>in</strong>e<br />
torfig-rauchige Note und e<strong>in</strong>en<br />
Alkoholgehalt von 5,6 Proent:<br />
Die „Whiskey Weiße“ ist<br />
das neueste Produkt im Sortiment<br />
der Mitterteicher Privatbrauerei<br />
Hösl und soll dem Traditionsbetrieb<br />
dabei helfen, auf<br />
dem umkämpften Biermarkt<br />
auch weiterh<strong>in</strong> gegen <strong>die</strong> Konkurrenzzubestehen.<br />
„Es ist ke<strong>in</strong>esfalls e<strong>in</strong> Bier-Mixgetränk,<br />
es ist e<strong>in</strong> echtes Weißbier“, betont<br />
Brauerei-Geschäftsführer Michael<br />
Hösl und wehrt sich gegen <strong>die</strong><br />
h<strong>in</strong> und wieder <strong>in</strong> der Bevölkerung<br />
zu Unrecht auftauchende Annahme,<br />
dem Getränk werde Whiskey beigemischt.<br />
„Das Bier wird natürlich nach<br />
dem bayerischen Re<strong>in</strong>heitsgebot gebraut“,<br />
versichert Hösl. Für den be-<br />
Die Tradition der Mitterteicher Privatbrauerei<br />
Hösl geht bis <strong>in</strong>s Jahr<br />
1906 zurück. 1972 nahm der Betrieb<br />
als e<strong>in</strong>er der ersten <strong>in</strong> der Region<br />
e<strong>in</strong> Weißbier <strong>in</strong>s Sortiment auf. „Wir<br />
haben damit Pionierarbeit geleistet“,<br />
betont Geschäftsführer Michael<br />
Hösl. Wenige Jahrespäter gehörte<br />
<strong>die</strong> Brauerei zu den ersten <strong>in</strong> Bayern,<br />
<strong>die</strong> e<strong>in</strong> dunkles Weißbier herstellten.<br />
Zum Sortiment zählen<br />
sonderen Geschmack sorgt orig<strong>in</strong>al<br />
schottisches Whiskey-Malz.<br />
Die Idee zur Schaffung <strong>die</strong>ses ungewöhnlichen<br />
Bieres entstand im<br />
vergangenen Sommer, als <strong>die</strong> Städte<br />
Mitterteich und Cheddleton/Wetley<br />
Rocks (England) das 20-Jährige ihrer<br />
Partnerschaft feierten. Immer wieder<br />
hatte <strong>die</strong> Brauerei Hösl Festbiere für<br />
verschiedenste Anlässe kreiert, und<br />
so überlegte sich Michael Hösl <strong>die</strong>smal,<br />
wie sich e<strong>in</strong>e Jubiläumsfeier mit<br />
den britischen Freunden angemessen<br />
bereichern ließe. Letztlich traf<br />
Hösl – Mitglied <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Whiskey-<br />
Club –<strong>die</strong> Entscheidung zum Brauen<br />
e<strong>in</strong>es Festbiers mit Whiskey-Malz.<br />
Nicht nur für Kenner<br />
Privatbrauerei Hösl<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>em Team setzte<br />
der Diplom-Braumeister <strong>die</strong> Idee <strong>in</strong><br />
<strong>die</strong> Tatumund erntete im Zuge der<br />
Jubiläumsfeiern schon bald viel Lob<br />
für das Festbier. Angespornt vom lokalen<br />
Erfolg fassten Michael Hösl,<br />
heute neben regelmäßig produzierten<br />
ober- und untergärigen Bieren<br />
auch verschiedene Saisonbiere. Pro<br />
Woche werden <strong>in</strong> dem Betrieb mit<br />
derzeit 18 Mitarbeitern zwischen<br />
1200 und 1320 Hektoliter gebraut.<br />
Die „Whiskey Weiße“, <strong>die</strong> Michael<br />
Hösl <strong>in</strong> der langen Tradition der<br />
Mitterteicher Weißbiere sieht, ist<br />
nach se<strong>in</strong>en Angaben bislang e<strong>in</strong>zigartig<br />
auf dem Markt. (lnz)<br />
Ko-Geschäftsführer Jens Tsch<strong>in</strong>kl<br />
und Vertriebsleiter Jochen Wendler<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit e<strong>in</strong>er regelmäßigen<br />
Produktion der „Whiskey Weiße“ <strong>in</strong>s<br />
Auge. Sie setzten auf <strong>die</strong> Hoffnung,<br />
dass der besondere Geschmack nicht<br />
nur Bierkenner ansprechen könnte,<br />
sondern auch Konsumenten, <strong>die</strong> bislang<br />
kaum zu Biertr<strong>in</strong>kern zählten.<br />
„Wir haben uns Testmärkte angeschaut<br />
und Erfahrungen gesammelt“,<br />
berichtet Wendler. „Die Resonanz<br />
war hervorragend.“ Nach e<strong>in</strong>er<br />
rund halbjährigen Probephase, <strong>in</strong>der<br />
<strong>die</strong> „Whiskey Weiße“ auch <strong>in</strong> Nordund<br />
Westdeutschland angeboten<br />
wurde, stand der Entschluss zur Aufnahme<br />
<strong>in</strong>s Sortiment fest. Inzwi-<br />
schen liefert <strong>die</strong> Brauerei das Bier sogar<br />
nach Italien, Ch<strong>in</strong>a und <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Dom<strong>in</strong>ikanische Republik. Nun<br />
schielt Michael Hösl auch <strong>in</strong> Richtung<br />
Osteuropa: „Dieser Markt ist<br />
sehr <strong>in</strong>teressant.“<br />
Die Strategie, gezielt nach Nischen<br />
zu suchen und neue Märkte zu erobern,<br />
hat sich im Falle der „Whiskey<br />
Weiße“ bewährt. Gerade <strong>die</strong>ses Vorgehen<br />
sei nach Ansicht des Trios für<br />
das Überleben mittelständischer<br />
Brauereien enorm wichtig. „Der<br />
Druck der Konzerne wird immer größer,<br />
parallel dazu ist der Pro-Kopf-<br />
Umsatz beim Bier seit Jahren rückläufig“,<br />
beklagt Hösl. Problematisch<br />
sei auch, dass <strong>die</strong> Bevölkerungsdich-<br />
11<br />
Sie hoffen, dass <strong>die</strong><br />
neue „Whiskey<br />
Weiße“ der Privatbrauerei<br />
Hösl noch<br />
viele Freunde f<strong>in</strong>det:<br />
Vertriebsleiter Jochen<br />
Wendler,Geschäftsführer<br />
Jens Tsch<strong>in</strong>kl<br />
und Geschäftsführer<br />
Michael Hösl (von<br />
l<strong>in</strong>ks). Bild: Grüner<br />
te <strong>in</strong> ländlichen Regionen immer<br />
weiter abnehme und <strong>die</strong> Stammkundschaft<br />
ständig kle<strong>in</strong>er werde.<br />
Große Brauereien nehmen nach<br />
Angaben des Trios nicht selten kle<strong>in</strong>e<br />
Betriebe gezielt <strong>in</strong>s Visier –vor allem<br />
dann, wenn h<strong>in</strong>sichtlich der Chef-<br />
Nachfolge Probleme erkennbar seien.<br />
Doch <strong>die</strong> Privatbrauerei hat hier<br />
<strong>die</strong> Weichen bereits gestellt: Wenn<br />
sich der langjährige Geschäftsführer<br />
Michael Hösl zur Ruhe setzt, wird<br />
Jens Tsch<strong>in</strong>kl <strong>die</strong> Leitung der GmbH<br />
übernehmen. Letzterer hat bereits als<br />
Azubi <strong>in</strong> der Firma gelernt und ist<br />
mit den örtlichen Gegebenheiten<br />
und den Herausforderungen des<br />
Biermarktes gut vertraut.