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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 5<br />

Leistung den allgemeinen, hier angegebenen BVT-Werten entspricht o<strong>der</strong> diese sogar übertrifft. Ebenso wird<br />

berücksichtigt, dass sich bestehende Anlagen je nach technischer o<strong>der</strong> wirtschaftlicher Eignung <strong>der</strong> Techniken<br />

im betreffenden Fall den allgemeinen BVT-Werten nähern o<strong>der</strong> diese übertreffen könnten.<br />

Die BVT-Referenzdokumente enthalten keine gesetzlich bindenden Normen, son<strong>der</strong>n sind bezüglich <strong>der</strong> beim<br />

Einsatz spezieller Techniken erreichbaren Verbrauchs- <strong>und</strong> Emissionswerte als Orientierungshilfe für Industrie,<br />

Mitgliedsstaaten <strong>und</strong> Öffentlichkeit gedacht. Die jeweiligen Grenzwerte müssen für jeden einzelnen Fall unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong> IVU-Richtlinie <strong>und</strong> lokaler Gegebenheiten festgelegt werden.<br />

Maßnahmen zur <strong>Vermeidung</strong> <strong>und</strong> Kontrolle <strong>der</strong> Verbrauchs- <strong>und</strong> Emissionswerte hängen sehr stark davon ab,<br />

dass je<strong>der</strong> Prozess technisch <strong>und</strong> betriebstechnisch auf <strong>der</strong> Ebene des jeweiligen Arbeitsbereichs geplant wird.<br />

Deshalb wurden die BVT so detailliert beschrieben. Falls Verbrauch o<strong>der</strong> Emissionen nicht vermieden werden<br />

können, soll mit Hilfe <strong>der</strong> BVT ihre Umweltwirkung durch den Einsatz von technischen <strong>und</strong><br />

betriebstechnischen Verfahren verringert werden.<br />

Es gibt zum Beispiel in vielen Betriebseinheiten Möglichkeiten, unnötigen Wasserverbrauch zu vermeiden, was<br />

sich manchmal auch in Energieeinsparungen nie<strong>der</strong>schlägt. Zum Beispiel verringert <strong>der</strong> Verbrauch an<br />

Heißwasser nicht nur den Wasserverbrauch, son<strong>der</strong>n es wird auch weniger Energie zur Wassererhitzung<br />

benötigt. Die Wasserverschmutzung lässt sich dadurch verringern, dass unnötiger Kontakt von Wasser mit<br />

Lebensmitteln vermieden <strong>und</strong> die Trockenreinigung angewandt wird.<br />

Durch eine rasche Verarbeitung <strong>der</strong> Lebensmittel können die Abfallmengen <strong>und</strong> Geruchsprobleme, die mit <strong>der</strong><br />

Zersetzung im Laufe <strong>der</strong> Zeit auftreten würden, während <strong>der</strong> Lagerung <strong>und</strong> Verarbeitung verhin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong><br />

minimiert werden.<br />

Die BVT wurden unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an Anlagen für die Nahrungsmittelproduktion<br />

ausgewählt, um eine Übereinstimmung mit an<strong>der</strong>en Rechtsvorschriften, etwa in Bezug auf öffentliche<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Lebensmittel- <strong>und</strong> Futtermittelsicherheit sowie Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sicherheit am Arbeitsplatz zu<br />

erreichen.<br />

Die Nahrungsmittelproduktion (im Englischen: Food, Drink and Milk [FDM] sector) ist ein vielschichtiger,<br />

heterogener <strong>und</strong> fragmentierter Bereich, <strong>der</strong> sich aus einer großen Vielfalt verschiedener Nahrungsmittel- <strong>und</strong><br />

Getränkesegmente, z. B. Fleisch, Zucker <strong>und</strong> Kaffee, zusammensetzt. In <strong>der</strong> gesamten Industrie kommen<br />

h<strong>und</strong>erte von Verfahren zum Einsatz. Die Umweltaspekte ebenso wie Art <strong>und</strong> Menge <strong>der</strong> entstehenden Abfälle<br />

schwanken je nach Sektor, Verfahren <strong>und</strong> eingesetzten Rohstoffen. Es ist daher im Rahmen dieses Dokuments<br />

nicht möglich, spezielle BVT für jedes spezielle, in <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion eingesetzte Verfahren<br />

festzulegen.<br />

Im Folgenden wird in diesem Kapitel über die BVT für Anlagen in <strong>der</strong> Nahrungsmittelindustrie berichtet.<br />

Zunächst werden allgemeine BVT vorgestellt, die sämtliche Anlagen betreffen. Neben den allgemeinen gibt es<br />

noch weitere BVT, die nur auf einzelne Prozesse o<strong>der</strong> Arbeitsgänge in <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion<br />

anzuwenden sind, in denen diese Prozesse o<strong>der</strong> Arbeitsgänge auch zur Anwendung kommen. Es werden auch<br />

BVT erwähnt, die nur für einzelne Industriezweige anzuwenden sind, d. h. für solche, die Fleisch, Fisch o<strong>der</strong><br />

Meeresfrüchte, Obst <strong>und</strong> Gemüse, pflanzliche Öle <strong>und</strong> Fette, Milch, Stärke, Zucker, Kaffee <strong>und</strong> Getränke<br />

verarbeiten. Für die Bereiche, für die keine zusätzlichen BVT erwähnt werden, z. B. für Mühlenerzeugnisse, die<br />

Herstellung von Trockennudeln <strong>und</strong> Tierfutter, die Herstellung von Brot, Süßwaren <strong>und</strong> Hefe, für das Mälzen,<br />

Destillieren, die Herstellung von Apfelwein, alkoholfreien Erfrischungsgetränken <strong>und</strong> Zitronensäure, gelten die<br />

allgemeinen BVT.<br />

Zur besseren Übersicht wird in Abbildung 5.1 dargestellt, in welcher Form die BVT-Schlussfolgerungen<br />

abgehandelt werden. In dieser Abbildung sind die BVT-Schlussfolgerungen in zwei Glie<strong>der</strong>ungsebenen<br />

dargestellt. Die erste Glie<strong>der</strong>ungsebene gibt die BVT-Bereiche für alle Anlagen <strong>der</strong> Nahrungsmittelindustrie an,<br />

<strong>und</strong> die zweite Ebene enthält die Bereiche, in denen zusätzliche BVT für einzelne Branchen aufgeführt sind.<br />

594 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

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