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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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4.7.5.10 Automatische Erkennung des Übergangs zwischen Produkt- <strong>und</strong> Wasserphasen<br />

Kapitel 4<br />

Beschreibung<br />

Bevor die Anlage in Betrieb genommen wird, sind die Rohre normalerweise mit Wasser gefüllt. Das Produkt<br />

drückt dann das Wasser durch ein Ablaufventil heraus. Früher erfolgte das Schließen <strong>der</strong> Ablaufventile von<br />

Hand nach Sichtkontrolle o<strong>der</strong> automatisch nach Ablauf <strong>der</strong> für die Befüllung des Rohrsystems mit dem<br />

Produkt erfor<strong>der</strong>lichen Zeit. Um die Übergänge zwischen Wasserphase <strong>und</strong> Produktphase verlässlich zu<br />

erkennen, erfolgt jetzt in vollautomatischen Produktionslinien eine kontinuierliche Überwachung, z. B. durch<br />

Messung des Volumens mit Hilfe von Durchfluss- (siehe Abschnitt 4.1.8.4) bzw. Dichtetransmittern, durch<br />

Dichtebestimmung mit Hilfe von Leitfähigkeitstransmittern (siehe Abschnitt 4.1.8.5.2 ) <strong>und</strong> durch den Einsatz<br />

von Streulichtsensoren (siehe Abschnitt 4.1.8.5.3), zur Unterscheidung zwischen Wasser <strong>und</strong> Produkt.<br />

Diese Verfahren können eingesetzt werden, um Produkt aus <strong>der</strong> Vorspülung <strong>der</strong> CIP-Reinigung, bei Beginn,<br />

Ende <strong>und</strong> Produktwechsel im HTST-Verfahren <strong>und</strong> beim Spülen an<strong>der</strong>er Geräte o<strong>der</strong> Leitungen rückzugewinnen.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Geringere Verschmutzung des Abwassers.<br />

Betriebsdaten<br />

Berichten zufolge sind Streulichtsensoren am zuverlässigsten <strong>und</strong> genauesten <strong>und</strong> haben kürzere Reaktionszeiten<br />

als an<strong>der</strong>e Methoden <strong>der</strong> automatischen Überwachung. Es wird berichtet, dass bei Einsatz von Streulichtsensoren<br />

die Menge an milchhaltigem Spülwasser, das an die Kläranlage weitergegeben wird, auf einige<br />

wenige Liter pro Betriebsstart reduziert werden kann. Außerdem können die Produktverluste um 50% gesenkt<br />

werden. Bei Abfülllinien für flüssige Milchprodukte konnte mit Hilfe solcher Sensoren die Menge <strong>der</strong> beim<br />

Produktwechsel entstehenden Mischungen um 30-40% verringert werden.<br />

In einer Beispielanlage, die mit Leitfähigkeitstransmittern arbeitete, konnte <strong>der</strong> BSB-Wert im Abwasser um<br />

30% gesenkt werden. Es ist notwendig, die Dichtetransmitter regelmäßig zu kalibrieren.<br />

Anwendbarkeit<br />

Transmitter <strong>und</strong> Sensoren können sowohl in neue als auch bereits bestehende Anlagen eingebaut werden. Bei<br />

<strong>der</strong> Installation sind geringe Verän<strong>der</strong>ungen des Prozesskontrollsystems notwendig.<br />

Leitfähigkeitstransmitter werden meistens in CIP-Zentren zur Erkennung des Übergangs zwischen Wasser <strong>und</strong><br />

Reinigungslösung eingesetzt, aber sie können auch für Produktionslinien verwendet werden. Automatische<br />

Streulichtsensoren sind im Handel erhältlich. Sie können auch für die Standardisierung des Fettgehalts <strong>der</strong><br />

Milch verwendet werden.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Der Preis eines Streulichtsensors beträgt etwa 2.700 EUR (2001). Die Kosten für die Implementierung <strong>der</strong><br />

Prozesskontrolle beinhaltet nicht nur den Preis für die Sensoren, son<strong>der</strong>n auch die dazugehörige Hard- <strong>und</strong><br />

Software, d. h. Transmitter <strong>und</strong> Anzeigeinstrumente.<br />

Anlass für die Umsetzung<br />

Weniger Produktverluste <strong>und</strong> geringere Kosten für die Abwasserbehandlung.<br />

Beispielanlagen<br />

Eine Beispielmolkerei in Finnland verfügt über 61 automatische Streulichtsensoren in ihren Verarbeitungslinien.<br />

Leitfähigkeits- <strong>und</strong> Durchflusstransmitter sind in den nordischen Län<strong>der</strong>n weit verbreitet.<br />

Referenzliteratur<br />

[42, Nordic Council of Ministers, et al., 2001]<br />

4.7.5.11 Einbau von Lagertanks in <strong>der</strong> Produktionslinie zur Minimierung <strong>der</strong><br />

Produktumwälzung in den Pasteurisatoren<br />

Beschreibung<br />

Eine Produktionslinie kann so ausgelegt werden, dass die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Einzelkomponenten mit <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Komponenten optimal abgestimmt wird, damit Produktstaus o<strong>der</strong> Produktionsunterbrechungen auf-<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 535

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