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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

Anlässe für die Umsetzung<br />

Einhaltung <strong>der</strong> Vorgaben für die Abwassereinleitung für einen Wachstumssektor. Staatliche Unterstützung beim<br />

Umgang mit dem erzeugten Festabfall.<br />

Die Vorteile <strong>und</strong> Nachteile des Zweiphasensystems im Vergleich zu den traditionellen Systemen sind in Tabelle<br />

4.96 zusammengefasst.<br />

Vorteile Nachteile<br />

Weniger flüssiger Abfall Es fällt immer noch stark kontaminiertes Abwasser an (BSB<br />

etwa 20.000 mg/l), sodass eine Abwasserbehandlung<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist<br />

Wassereinsparung Der Wassergehalt des Festabfalls ist erheblich höher<br />

Geringere Produktionskosten Höhere Kosten für Lagerung <strong>und</strong> Transport des Festabfalls<br />

Es wird mehr Olivenöl produziert Höhere Kosten für das Trocknen des Festabfalls<br />

(größere Ausbeute <strong>und</strong> weniger<br />

Nebenprodukte).<br />

Nachrüstung <strong>der</strong> bestehenden Höherer Zuckergehalt im Festabfall kann bei <strong>der</strong> Trocknung<br />

Systeme ist einfach <strong>und</strong><br />

zu Problemen durch Karamellisierung führen.<br />

kostengünstig<br />

Tabelle 4.96: Vor- <strong>und</strong> Nachteile des Zweiphasensystems im Vergleich zu den Dreiphasensystemen bei <strong>der</strong><br />

Olivenölproduktion<br />

Beispielanlagen<br />

Fast alle spanischen <strong>und</strong> mehr als die Hälfte <strong>der</strong> kroatischen Olivenölanlagen. Etwa 25 % <strong>der</strong> Olivenölextraktionsunternehmen<br />

in Europa.<br />

Referenzliteratur<br />

[86, Junta de Andalucia and Agencia de Medio Ambiente, 1994, 142, IMPEL, 2002, 211, IMPEL, 2003, 212,<br />

The olive oil source, 2004, 251, EC, 2005, 252, Greece, 2005, 253, Spain, 2005]<br />

4.7.4.2 Im Gegenstromverfahren arbeitende Desolventierer-Toaster (DT) bei <strong>der</strong> Extraktion<br />

pflanzlicher Öle<br />

Beschreibung<br />

Nach <strong>der</strong> Ölextraktion enthält das Schrot etwa 25 – 40 % Lösemittel. Das Lösungsmittel wird im Desolventierer-Toaster<br />

(DT) durch Verdampfung mit direktem <strong>und</strong> indirektem Dampf entfernt. Das DT-Gehäuse<br />

verfügt über mehrere Vordesolventierungs- <strong>und</strong> Desolventierungs-/Stripping-Böden. Das Schrot aus dem<br />

Extraktor tritt oben in den DT ein <strong>und</strong> erreicht den ersten Vordesolventierungsboden. Die Vordesolventierungsböden<br />

werden nur indirekt mit Dampf beheizt, um eine spontane Verdampfung des Lösemittels an<br />

<strong>der</strong> Oberfläche auszulösen. Hierdurch wird die in den Stripping-Abschnitten auf dem Schrot kondensierende<br />

Wassermenge verringert, sodass die benötigte Energiezufuhr für die anschließende Schrottrocknung gesenkt<br />

wird.<br />

Über einen im unteren Teil des DT befindlichen Sprühdampfboden wird direkter Dampf in das System<br />

eingebracht. Der Dampf wan<strong>der</strong>t dann durch die Schrotschichten auf den einzelnen Böden. Durch die<br />

Kondensation des Dampfes auf dem Schrot wird diesem ein Großteil des darin enthaltenen Hexans entzogen. Im<br />

DT bewegt sich <strong>der</strong> eingesprühte Frischdampf in echtem Gegenstrom zum Schrot. Der Dampfverbrauch wird<br />

durch den Gegenstrom <strong>und</strong> den Einsatz von Vordesolventierungsböden minimiert. Brüden von den Stripping-<br />

Böden <strong>und</strong> den Vordesolventisierungsböden werden innerhalb des DT-Gehäuses zusammengeführt <strong>und</strong> an<br />

an<strong>der</strong>er Stelle im Extraktionsprozess als Wärmemedium in <strong>der</strong> Miscella-Destillation nach dem Waschen (siehe<br />

Abschnitt 4.7.4.3) wie<strong>der</strong>verwendet. Durch den Kontakt von Dampf <strong>und</strong> Schrot findet auch eine Toastung statt.<br />

Beim Toastprozess werden die Enzyme deaktiviert, sodass eine optimale Proteinqualität des Schrots für dessen<br />

Verwendung als Tierfutter gewährleistet <strong>und</strong> seine Verdaulichkeit verbessert wird.<br />

Abbildung 4.55 zeigt das Flussbilddiagramm eines Gegenstrom-DT.<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 507

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