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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

Angaben zufolge kann Wasser, das zum Kühlen von Dosen <strong>und</strong> Gläsern bei <strong>der</strong> Konservierung von Obst <strong>und</strong><br />

Gemüse verwendet wird, nach <strong>der</strong> Sterilisation <strong>der</strong> Dosen <strong>und</strong> Gläser als Kühlwasser, zum Waschen von<br />

Rohstoffen, zum Waschen von geschältem Obst <strong>und</strong> Gemüse, zum Erwärmen von kaltem Wasser beim<br />

Blanchieren o<strong>der</strong> als Reinigungswasser verwendet werden.<br />

Es wird auch angegeben, dass Wasser aus Sterilisationsprozessen für das Vorwaschen von Rohstoffen<br />

eingesetzt werden kann. Wenn dieses Wasser erwärmt wird, kann es die Haltbarkeitsdauer des Nahrungsmittels<br />

beeinträchtigen, weil Bakterienwachstum geför<strong>der</strong>t wird. Die Wie<strong>der</strong>verwendung von erwärmtem Wasser für<br />

das Waschen kann davon abhängen, ob das Obst bzw. Gemüse später einer Wärmebehandlung unterzogen wird.<br />

Nach einer biologischen Abwasserbehandlung <strong>und</strong> Chlorierung kann Wasser für das Reinigen von Böden<br />

wie<strong>der</strong>verwendet werden.<br />

Nach einer biologischen Behandlung kann Wasser von <strong>der</strong> Umkehrosmose <strong>und</strong> <strong>der</strong> UV-Desinfektion für<br />

Zwecke eingesetzt werden, die Trinkwasserqualität erfor<strong>der</strong>n. Ein berichtetes Beispiel beschreibt die Wie<strong>der</strong>verwendung<br />

von Wasser zum Waschen von Salat (siehe Abschnitt 4.5.7.3.4).<br />

Anwendbarkeit<br />

In neuen <strong>und</strong> bereits bestehenden Anlagen anwendbar. Durch die Verbesserung <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwendung von<br />

Wasser in bestehenden Anlagen mit Geräten, die später durch BVT ersetzt werden sollen, kann es möglich sein,<br />

Wasser wie<strong>der</strong>zuverwenden <strong>und</strong> so die Umweltauswirkungen <strong>der</strong> bestehenden Geräte zu minimieren.<br />

Anlass für die Umsetzung<br />

Geringerer Wasserverbrauch, <strong>und</strong> in manchen Fällen auch geringerer Energieverbrauch.<br />

Referenzliteratur<br />

[31, VITO, et al., 2001, 200, CIAA, 2003]<br />

4.7.4 Pflanzliche Öle <strong>und</strong> Fette<br />

4.7.4.1 Zweiphasenextraktion von Olivenöl<br />

Beschreibung<br />

Die Olivenölproduktion ist seit jeher eine <strong>der</strong> wesentlichen Ursachen industrieller Verunreinigung in Gegenden,<br />

in denen sie stattfindet, z. B. im spanischen Andalusien. Bei <strong>der</strong> traditionellen Olivenverarbeitung, also <strong>der</strong><br />

dreiphasigen Produktion, führt die Extraktion <strong>der</strong> Olivenkerne zu drei Strömen, nämlich ölig, wässrig <strong>und</strong> fest.<br />

Der ölige Strom ist das native Öl. Es wird mit einer Ausbeute von etwa 200 kg/t Oliven erzeugt, wenn eine<br />

kontinuierliche Abscheidung über Dekantierzentrifugen erfolgt, o<strong>der</strong> mit 150 kg/t bei Verwendung von Olivenölpressen.<br />

Der wässrige Abfall, also das Abwasser, wird manchmal als „Fruchtwasser“ bezeichnet <strong>und</strong> ist stark verschmutzt.<br />

Das Volumen ist von <strong>der</strong> eingesetzten Technik abhängig, aber im Allgemeinen entsteht 1 m³<br />

Abwasser pro Tonne verarbeiteter Oliven. Die spezifische Belastung wird auf etwa 65 kg BSB5/t verarbeiteter<br />

Oliven geschätzt. Zu Anfang <strong>der</strong> 1990er Jahre entsprach das während einer 100-tägigen Verarbeitungskampagne<br />

anfallende Abwasser etwa <strong>der</strong>selben Menge Abwasser, die die Gesamtbevölkerung Andalusiens im<br />

ganzen Jahr produzierte. Damals kamen nur die klassischen Pressen <strong>und</strong> die dreiphasige kontinuierliche<br />

Abscheidung mit Dekantierzentrifugen zur Anwendung.<br />

Der Festabfall besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen, nämlich den Steinen <strong>und</strong> dem rohen Ölkuchen/Trester.<br />

Die Steine fallen in Anlagen an, in denen entsteinte o<strong>der</strong> gefüllte Speiseoliven hergestellt werden. Sie können<br />

als Brennstoff zum Heizen, als Baumaterial o<strong>der</strong> für die Aktivkohleherstellung genutzt werden. Der Ölkuchen<br />

aus <strong>der</strong> ersten Pressung <strong>der</strong> Oliven enthält noch eine kleine Ölmenge, die extrahiert werden kann. Sein<br />

Wassergehalt <strong>und</strong> seine Zusammensetzung hängen von <strong>der</strong> jeweiligen Extraktionstechnik ab. Wenn <strong>der</strong><br />

Ölkuchen nicht zur Verarbeitung, also Extraktion, weitergeleitet wird, wird er oft als Brennstoff zum Heizen<br />

o<strong>der</strong> Tierfutterergänzung benutzt, o<strong>der</strong> in den Olivenhain zurückgebracht <strong>und</strong> als Mulch zur Bodenverbesserung<br />

verwendet.<br />

Bei einer neuen Technik, die erstmals 1991/1992 zum Einsatz kam, werden die Dekantierzentrifugen so<br />

modifiziert, dass die ausgepressten (gemischten) Oliven in zwei Phasen, nämlich eine ölige Phase <strong>und</strong> eine feste<br />

504 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

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