Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
Kapitel 4 dem Blanchieren als auch in Fällen, in denen das Nahrungsmittel bei niedrigen Temperaturen gelagert oder verarbeitet werden soll, z. B. durch Tiefkühlung. Erreichbare Umweltvorteile Geringster Energieverbrauch im Vergleich zu allen anderen Blanchiertechniken. Geringerer Wasserverbrauch als beim Trommelblanchieren mit Gegenstrom-Wasserkühlung. Medienübergreifende Auswirkungen Höherer Wasserverbrauch im Vergleich zum Dampfblanchieren mit Luftkühlung und Förderbandblanchieren mit Luftkühlung. Hoher BSB im Abwasser. Betriebsdaten Die optimale Temperatur und Dauer des Blanchierens hängen von Art und Größe des Nahrungsmittels ab. Beim Blanchieren mit heißem Wasser fällt Abwasser mit hohem BSB an. Wenn ein Förderbandblanchierer mit Wasserkühlung kombiniert wird, werden 2 – 8 kWhe/t tiefgekühltes Produkt verbraucht. Das Förderbandblanchieren mit Wasserkühlung ist die energieeffizienteste Blanchiertechnik. Der Grund dafür besteht darin, dass die durch das Abkühlen des Nahrungsmittels in der Kühlzone freigesetzte Wärme zum Vorwärmen des Gemüses vor dem Blanchieren genutzt wird. Außerdem wird der Wasserverbrauch durch die Wiederverwendung des Wassers in den Kühlkompartimenten und für das Vorwärmen minimiert. Tabelle 4.90 zeigt Energieträger und Verbrauch beim Förderbandblanchieren mit Wasserkühlung, bezogen auf die Menge des tiefgekühlten Produkts, d. h. es wird davon ausgegangen, dass das Produkt nach dem Blanchieren tiefgekühlt wird. Energieträger Ungefährer Verbrauch Heißwasser (kWh/t Tiefkühlgemüse) 0* Dampf (t/t Tiefkühlgemüse) 0,09 Dampfdruck (bar) 7 Strom (kWhe/t Tiefkühlgemüse) 2 – 9 * 0, weil das Wasser durch Dampfinjektion erwärmt wird Tabelle 4.90: Energieträger und Verbrauch beim Förderbandblanchieren mit Wasserkühlung Anwendbarkeit Anwendbar für das Blanchieren von Obst und Gemüse. Referenzliteratur [31, VITO, et al., 2001, 32, Van Bael J., 1998] 4.7.3.5.3 Förderbandblanchieren mit Luftkühlung Beschreibung Dabei handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess, bei dem das Nahrungsmittel auf einem langen perforierten Förderband bewegt wird. Das Nahrungsmittel wird vorgewärmt, indem es von oben mit Wasser beregnet und unten mit Wasser besprüht wird, das sich in Gegenrichtung zum Nahrungsmittel bewegt. Das Vorwärmwasser wird mittels Dampf auf 60 °C gehalten. Das abgekühlte Vorwärmwasser kann in anderen Verfahren wiederverwendet werden, z. B. beim Waschen und Schneiden oder beim Vorspülen z. B. von Gefriertunneln. Im Blanchierabschnitt wird das Nahrungsmittel von oben mit Wasser beregnet und von unten mit Wasser besprüht. Die Wassertemperatur wird mittels Dampfinjektion bei 80 – 95 °C gehalten. Das blanchierte Nahrungsmittel wird mittels leistungsstarker Gebläse luftgekühlt. Die Luft wird noch weiter, auf eine geringere Temperatur, abgekühlt, indem Wasser in den Luftstrom eingesprüht wird. Das Wasser verhindert das Austrocknen des Nahrungsmittels. Falls nötig, kann das Nahrungsmittel im letzten Kühlkompartiment noch weiter mit Wasser abgekühlt werden. Die Wiederverwendung des Kühlwassers im Vorwärmabschnitt ist nicht hilfreich, da das Wasser nicht viel Energie enthält. Diese Technik ist weniger 498 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL
Kapitel 4 energieeffizient, da bei der Luftkühlung die Wärme nicht wiederverwendet werden kann und die Gebläse, die für die Erzeugung des Luftstroms für das Nahrungsmittel erforderlich sind, viel Energie verbrauchen. Erreichbare Umweltvorteile Geringerer Wasserverbrauch im Vergleich zum Förderbandblanchieren mit Wasserkühlung und zum Trommelblanchieren mit Gegenstrom-Wasserkühlung. Medienübergreifende Auswirkungen Höchster Energieverbrauch im Vergleich zu allen anderen Blanchiertechniken. Größerer Wasserverbrauch als beim Dampfblanchieren mit Luftkühlung. Hoher BSB im Abwasser. Betriebsdaten Die optimale Temperatur und Dauer des Blanchierens hängen von Art und Größe des Nahrungsmittels ab. Beim Blanchieren mit heißem Wasser fällt Abwasser mit hohem BSB an. Wenn ein Förderbandblanchierer mit Luftkühlung kombiniert wird, werden 7 – 28 kWhe/t tiefgekühltes Produkt verbraucht. Leistungsstarke Gebläse verbrauchen 60 kWhe. Tabelle 4.91 zeigt Energieträger und Verbrauch für den Förderbandblanchierer mit Luftkühlung, bezogen auf die Menge an tiefgekühltem Produkt. Energieträger Größenordnung Heißwasser (kWh/t Tiefkühlgemüse) 0* Dampf (t/t Tiefkühlgemüse) 0,16 Dampfdruck (bar) 7 Strom (kWhe/t Tiefkühlgemüse) 7 – 30 * 0, weil das Wasser durch Dampfinjektion erwärmt wird Tabelle 4.91: Energieträger und Verbrauch beim Förderbandblanchieren mit Luftkühlung Bei der Verarbeitung von Konserven reicht es aus, das Nahrungsmittel auf etwa 40 °C abzukühlen, da es einer weiteren Behandlung mit Wärme unterzogen wird, die das Entstehen bakteriologischer Probleme unterbindet. Konserven werden in einer späteren Stufe, nämlich während der Sterilisation und Pasteurisation, einer Wärmebehandlung unterzogen. Das bedeutet, dass weniger Energie verbraucht wird, wenn diese Technik bei Konserven angewandt wird, als bei anderen Verwendungsformen im Obst- und Gemüsesektor, bei denen eine weitere Abkühlung nötig ist, z. B. vor dem Tiefkühlen. Anwendbarkeit Anwendbar für das Blanchieren von Obst und Gemüse. Referenzliteratur [31, VITO, et al., 2001, 32, Van Bael J., 1998] 4.7.3.5.4 Trommelblanchieren mit Gegenstrom-Wasserkühlung Beschreibung Bei dieser Technik handelt es sich um ein Chargenverfahren, in dem Nahrungsmittel über eine Rinne und eine Förderschraube in das System eingebracht werden. Das Wasser für den Blanchierer wird mittels Dampfinjektion erwärmt. Das Nahrungsmittel verlässt das System durch ein Verschlusselement mit Stanzlöchern. Als nächstes wird das Produkt mit kaltem Wasser gekühlt, das im Gegenstrom zum Nahrungsmittel fließt. Das erwärmte Kühlwasser kann in anderen Verfahren wiederverwendet werden, z. B. zum gleichzeitige Vorwärmen des frischen Nahrungsmittels und dessen Transport in die Blanchiertrommel. Erreichbare Umweltvorteile Geringerer Energieverbrauch im Vergleich zum Förderbandblanchieren mit Luftkühlung und Dampfblanchieren mit Luftkühlung. Medienübergreifende Auswirkungen Höchster Wasserverbrauch im Vergleich zu allen anderen Blanchiertechniken. Hoher BSB im Abwasser. Höherer Energieverbrauch als beim Förderbandblanchieren mit Wasserkühlung. RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 499
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Kapitel 4<br />
dem Blanchieren als auch in Fällen, in denen das Nahrungsmittel bei niedrigen Temperaturen gelagert o<strong>der</strong> verarbeitet<br />
werden soll, z. B. durch Tiefkühlung.<br />
Erreichbare Umweltvorteile<br />
Geringster Energieverbrauch im Vergleich zu allen an<strong>der</strong>en Blanchiertechniken. Geringerer Wasserverbrauch<br />
als beim Trommelblanchieren mit Gegenstrom-Wasserkühlung.<br />
Medienübergreifende Auswirkungen<br />
Höherer Wasserverbrauch im Vergleich zum Dampfblanchieren mit Luftkühlung <strong>und</strong> För<strong>der</strong>bandblanchieren<br />
mit Luftkühlung. Hoher BSB im Abwasser.<br />
Betriebsdaten<br />
Die optimale Temperatur <strong>und</strong> Dauer des Blanchierens hängen von Art <strong>und</strong> Größe des Nahrungsmittels ab. Beim<br />
Blanchieren mit heißem Wasser fällt Abwasser mit hohem BSB an.<br />
Wenn ein För<strong>der</strong>bandblanchierer mit Wasserkühlung kombiniert wird, werden 2 – 8 kWhe/t tiefgekühltes<br />
Produkt verbraucht. Das För<strong>der</strong>bandblanchieren mit Wasserkühlung ist die energieeffizienteste Blanchiertechnik.<br />
Der Gr<strong>und</strong> dafür besteht darin, dass die durch das Abkühlen des Nahrungsmittels in <strong>der</strong> Kühlzone<br />
freigesetzte Wärme zum Vorwärmen des Gemüses vor dem Blanchieren genutzt wird. Außerdem wird <strong>der</strong><br />
Wasserverbrauch durch die Wie<strong>der</strong>verwendung des Wassers in den Kühlkompartimenten <strong>und</strong> für das Vorwärmen<br />
minimiert.<br />
Tabelle 4.90 zeigt Energieträger <strong>und</strong> Verbrauch beim För<strong>der</strong>bandblanchieren mit Wasserkühlung, bezogen auf<br />
die Menge des tiefgekühlten Produkts, d. h. es wird davon ausgegangen, dass das Produkt nach dem<br />
Blanchieren tiefgekühlt wird.<br />
Energieträger Ungefährer Verbrauch<br />
Heißwasser (kWh/t Tiefkühlgemüse) 0*<br />
Dampf (t/t Tiefkühlgemüse) 0,09<br />
Dampfdruck (bar) 7<br />
Strom (kWhe/t Tiefkühlgemüse) 2 – 9<br />
* 0, weil das Wasser durch Dampfinjektion erwärmt wird<br />
Tabelle 4.90: Energieträger <strong>und</strong> Verbrauch beim För<strong>der</strong>bandblanchieren mit Wasserkühlung<br />
Anwendbarkeit<br />
Anwendbar für das Blanchieren von Obst <strong>und</strong> Gemüse.<br />
Referenzliteratur<br />
[31, VITO, et al., 2001, 32, Van Bael J., 1998]<br />
4.7.3.5.3 För<strong>der</strong>bandblanchieren mit Luftkühlung<br />
Beschreibung<br />
Dabei handelt es sich um einen kontinuierlichen Prozess, bei dem das Nahrungsmittel auf einem langen<br />
perforierten För<strong>der</strong>band bewegt wird. Das Nahrungsmittel wird vorgewärmt, indem es von oben mit Wasser<br />
beregnet <strong>und</strong> unten mit Wasser besprüht wird, das sich in Gegenrichtung zum Nahrungsmittel bewegt. Das<br />
Vorwärmwasser wird mittels Dampf auf 60 °C gehalten. Das abgekühlte Vorwärmwasser kann in an<strong>der</strong>en<br />
Verfahren wie<strong>der</strong>verwendet werden, z. B. beim Waschen <strong>und</strong> Schneiden o<strong>der</strong> beim Vorspülen z. B. von<br />
Gefriertunneln.<br />
Im Blanchierabschnitt wird das Nahrungsmittel von oben mit Wasser beregnet <strong>und</strong> von unten mit Wasser<br />
besprüht. Die Wassertemperatur wird mittels Dampfinjektion bei 80 – 95 °C gehalten.<br />
Das blanchierte Nahrungsmittel wird mittels leistungsstarker Gebläse luftgekühlt. Die Luft wird noch weiter,<br />
auf eine geringere Temperatur, abgekühlt, indem Wasser in den Luftstrom eingesprüht wird. Das Wasser<br />
verhin<strong>der</strong>t das Austrocknen des Nahrungsmittels. Falls nötig, kann das Nahrungsmittel im letzten Kühlkompartiment<br />
noch weiter mit Wasser abgekühlt werden. Die Wie<strong>der</strong>verwendung des Kühlwassers im<br />
Vorwärmabschnitt ist nicht hilfreich, da das Wasser nicht viel Energie enthält. Diese Technik ist weniger<br />
498 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL