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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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4.7.3.4.1 Dampfschälung – kontinuierlicher Prozess<br />

Kapitel 4<br />

Beschreibung<br />

Der kontinuierlich arbeitende Dampfschäler ist eine Trommel, in <strong>der</strong> sich eine Schraube befindet. Der Dampf<br />

wird direkt in die Trommel eingeleitet, meist mit geringerem Druck als im Chargenbetrieb (siehe Abschnitt<br />

4.7.3.4.2), <strong>und</strong> das Produkt wird während einer einstellbaren Verweilzeit erwärmt. Der größte Teil des<br />

Schälmaterials wird mit dem Dampf abgegeben. Verbleibende Spuren werden mit Wasser abgespritzt. Dieses<br />

Wasser kann gefiltert <strong>und</strong> zum Waschen von rohem Obst <strong>und</strong> Gemüse wie<strong>der</strong> verwendet werden.<br />

Wenn zum Entfernen <strong>der</strong> Schale ein trockener Abbürstvorgang mit einem Bürstenför<strong>der</strong>system anstatt Wasser<br />

verwendet wird, kommt es den Angaben zufolge zu einer schwerwiegenden bakteriellen Kontamination <strong>der</strong><br />

Bürsten <strong>und</strong> damit unvermeidlich zur Schädigung des Obst- o<strong>der</strong> Gemüsegewebes.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Weniger Abfallerzeugung als bei an<strong>der</strong>en Schältechniken, <strong>und</strong> die Schale wird oft rückgewonnen <strong>und</strong> als<br />

Tierfutter verwendet. Verbraucht weniger Wasser als eine Kombination aus Abrieb- <strong>und</strong> Messerschälung.<br />

Medienübergreifende Auswirkungen<br />

Erhöhter Dampfverbrauch im Vergleich zur nassen o<strong>der</strong> trockenen Laugenschälung. Hoher Wasserverbrauch<br />

<strong>und</strong> starke Abwasserkontamination. Es kann zu Geruchsproblemen kommen.<br />

Betriebsdaten<br />

Bei <strong>der</strong> Dampfschälung wird etwa fünfmal so viel Dampf, z. B. als Energiequelle, verbraucht wie bei <strong>der</strong><br />

Laugenschälung.<br />

In Tabelle 4.85 sind Energieträger <strong>und</strong> Verbrauch bei <strong>der</strong> Dampfschälung vor dem Einfrieren von Gemüsen<br />

angegeben.<br />

Energieträger Ungefährer Verbrauch<br />

Heißwasser (kWh/t Tiefkühlgemüse) 0<br />

Dampf (t/t Tiefkühlgemüse) 0,9<br />

Dampfdruck (bar) 7 – 15<br />

Strom (kWh/t Tiefkühlgemüse) 3,5<br />

Tabelle 4.85: Energieträger <strong>und</strong> Verbrauch bei <strong>der</strong> Dampfschälung vor dem Einfrieren von Gemüsen<br />

Bei <strong>der</strong> Dampfschälung werden große Wassermengen verbraucht, bis zu fünf Mal mehr als bei <strong>der</strong> Laugenschälung,<br />

jedoch nur halb soviel wie bei <strong>der</strong> Kombination aus Abrieb- <strong>und</strong> Messerschälung. Außerdem fällt<br />

Abwasser mit großen Mengen von Produktrückständen an. In Kartoffelverarbeitungsanlagen können die<br />

Schalen bis zu 80 % des gesamten BSB verursachen. Bei <strong>der</strong> Obstverarbeitung kann das Schälabwasser bis zu<br />

10 % des gesamten Abwasserstroms <strong>und</strong> 60 % des BSB darstellen. Wenn Dampfschälung benutzt wird, kann<br />

<strong>der</strong> Dampf mit kaltem Wasser kondensiert werden. Wird keine Wasserkühlung verwendet, wird weniger Wasser<br />

verbraucht, weniger Abfall produziert <strong>und</strong> das Abwasser trägt geringere organische Frachten. Der<br />

Produktverlust beim Schälprozess beträgt 8 – 15 %.<br />

Der Abfall besteht aus festen Schalenrückständen sowie aus gelösten Substanzen wie Stärke <strong>und</strong> Gewebeflüssigkeiten.<br />

Das feste Material wird im Allgemeinen durch Sedimentation abgeschieden, getrocknet <strong>und</strong><br />

kompostiert. Diese Fraktion enthält Mineralien <strong>und</strong> bioaktive phenolische Substanzen, aber im Fall von<br />

Kartoffeln auch Glykoalkaloide, sodass <strong>der</strong> direkte Einsatz als Nährstoff eingeschränkt ist.<br />

In Abbildung 4.50 ist <strong>der</strong> Dampfschälprozess in einer Beispielanlage dargestellt. Im Vergleich dazu (siehe<br />

Abbildung 4.51) ist die Abgabe von Substanzen bei Abriebschälung <strong>und</strong> anschließen<strong>der</strong> Messerschälung<br />

gezeigt.<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 489

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