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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

darauf geachtet werden, dass keine Luft eingeschleppt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zeitraum <strong>der</strong> Würzesammlung verlängert wird.<br />

Es ist außerdem üblich, die Filterschicht mit dem Aufhacker während des Ablaufens aufzulockern, um das<br />

Ablaufen <strong>der</strong> verdünnten Restwürze nach Beendigung <strong>der</strong> Würzesammlung im Kessel zu beschleunigen. Je<br />

aggressiver diese Technik eingesetzt wird, desto mehr feines Material gelangt ins Abwasser. Je mehr<br />

verbrauchter Treber nach dem Ablassen zurückbehalten wird, desto mehr Feinteile, die einen CSB bedeuten,<br />

bleiben im Senkboden hängen <strong>und</strong> werden durch die Druckreinigung von <strong>der</strong> Unterseite des Bodens ins<br />

Abwasser eingetragen.<br />

Damit das Abwasser als Prozesswasser für das Maischen wie<strong>der</strong>verwendet werden kann, müssen die feinen,<br />

kolloidalen Teilchen aus <strong>der</strong> verdünnten Würze entfernt werden. Erreicht werden kann dies durch Zentrifugieren<br />

o<strong>der</strong> eine zweistufige Filtration, d. h. Grobfiltration <strong>und</strong> anschließende Ultrafiltration. Nach <strong>der</strong> Grobfiltration<br />

wird das Abwasser einem Querstrom-Membranverfahren unterzogen.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Geringere Konzentrationen von suspendierten Feststoffen <strong>und</strong> geringerer CSB im Abwasser.<br />

Betriebsdaten<br />

Eine Beispielbrauerei im Vereinigten Königreich hat eine Pilotanlage entwickelt, um beson<strong>der</strong>s stark belastetes<br />

Abwasser getrennt vom restlichen Abwasser zu behandeln. Im Läuterbottich entstanden etwa 20 % <strong>der</strong><br />

gesamten Abwasserbelastung <strong>der</strong> Brauerei, wie aus Tabelle 4.80 ersichtlich ist.<br />

Konzentration<br />

Parameter Brauereiabwasser<br />

gesamt<br />

(mg/l)<br />

Suspendierte<br />

Feststoffe<br />

Läuterbottichabwasser<br />

(mg/l)<br />

Läuterbottich-<br />

Beitrag zur<br />

Gesamtfracht<br />

(%)<br />

800 6.540 27<br />

CSB 2.000 13.100 22<br />

Tabelle 4.80: Eigenschaften des Abwassers einer Brauerei<br />

Bevor mit <strong>der</strong> Ultrafiltration begonnen werden kann, müssen grobe Teilchen mit einer Größe von mehr als 100<br />

µ entfernt werden. Etwa 70 % <strong>der</strong> suspendierten Feststoffe setzen sich leicht ab <strong>und</strong> sind mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit durch Grobfiltration zu entfernen. Es wurden versuchsweise verschiedene selbstreinigende<br />

Filter in das System eingebaut. Von den in dieser Anlage getesteten Siebgrößen erwies sich bei akzeptablem<br />

Wassergehalt (75 % Feuchtigkeit) eine Maschenweite von 30 µ als optimal für die Feststoffaussiebung. Die<br />

Filter waren flexibel genug für die schwankenden Feststofffrachten des Zustroms <strong>und</strong> lieferten außerdem einen<br />

Abfall, <strong>der</strong> für die Entsorgung zusammen mit dem normalen Treber geeignet war <strong>und</strong> so nicht einen weiteren<br />

Festabfallstrom für die Entsorgung bedeutete.<br />

Nach <strong>der</strong> Grobfiltration wird das Abwasser einem Querstrom-Membranverfahren unterzogen. Das sich<br />

ergebende Konzentrat ist immer noch sehr flüssig <strong>und</strong> hat einen Feststoffgehalt von weniger als 1 %. Durch eine<br />

Beimischung dieses Konzentrats zum normalen Treber mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 75 % würde sich <strong>der</strong><br />

Gesamtfeuchtigkeitsgehalt auf 78 % erhöhen. Für den schlimmsten Fall galt dieser Wert als nicht akzeptabel,<br />

<strong>und</strong> das Konzentrat hätte dann an die Kläranlage abgegeben werden müssen. Der Querstrom-Membranfilter<br />

hielt 99 % <strong>der</strong> suspendierten Feststoffe <strong>und</strong> 53 % des CSB zurück, sodass ein fünffacher Konzentrationseffekt<br />

erzielt wurde.<br />

Im Permeat sind nach <strong>der</strong> Ultrafiltration die suspendierten Feststoffe um 99 %, die Polyphenole um 45 % <strong>und</strong><br />

die Lipide (Fette) um 99 % reduziert. Damit kann es Angaben zufolge als 1:3-Ersatz für heißes Maischwasser<br />

im Prozess eingesetzt werden. Das führt zu einem Anstieg von 13 mg/l bei den Polyphenolen <strong>und</strong> 1 mg/l bei den<br />

Lipiden. Angaben zufolge sind dies zulässige Prozessschwankungen. Die Frachtreduktion ist in Tabelle 4.81<br />

zusammengefasst.<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 469

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