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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

Betriebsdaten<br />

Schlämme, die vom Boden <strong>der</strong> primären <strong>und</strong> sek<strong>und</strong>ären Sedimentationsbecken abgezogen werden, haben einen<br />

Feststoffgehalt von 0,5 - 1,0 %. Bei Schlämmen aus <strong>der</strong> Entspannungsflotation beträgt <strong>der</strong> Feststoffgehalt bis zu<br />

4 %.<br />

Bei <strong>der</strong> Entspannungsflotation wird das System unter aeroben Bedingungen gehalten. Dabei sind Berichten<br />

zufolge Verstopfungen möglich.<br />

Die Wirksamkeit des Eindickungsverfahrens durch Sedimentation ist abhängig von <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Schlammschicht<br />

<strong>und</strong> nicht von dem Volumen des Überstandes oberhalb des Schlamms. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist ein enger,<br />

hoher Tank effektiver als ein niedriger Tank, <strong>der</strong> eine große Oberfläche bietet. Bei dieser Technik ist <strong>der</strong><br />

Energieverbrauch gering.<br />

Je nach Art <strong>der</strong> Entfernung des Primärschlamms kann <strong>der</strong> Einsatz von zwei Tanks erwogen werden; dann kann<br />

in dem einen die Sedimentation ungestört weitergehen, während <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e befüllt wird. Falls das nicht möglich<br />

ist, muss <strong>der</strong> Schlamm oben am Tank eintreten <strong>und</strong> möglichst über ein Prallblech geleitet werden, um<br />

hydraulische Störungen zu minimieren. Die Verweildauer im Tank ist abhängig von <strong>der</strong> Art des Schlamms. Eine<br />

zu große Verweilzeit sollte vermieden werden, damit die Möglichkeit des Auftretens anaerober Bedingungen<br />

mit den daraus folgenden Geruchs- <strong>und</strong> Korrosionsproblemen zu minimiert wird.<br />

Innerhalb des Tanks muss eine leichte Bewegung möglich sein. Üblicherweise wird im Tank ein Krählwerk<br />

eingesetzt, um eine Schichtung des Schlamms zu verhin<strong>der</strong>n <strong>und</strong> die Ableitung von eingeschlossenen Gasen<br />

<strong>und</strong> Wasser zu för<strong>der</strong>n. Ein herkömmliches Krählwerk kann den Schlamm je nach Art des Rohschlamms <strong>und</strong><br />

insbeson<strong>der</strong>e je nach relativem Anteil an Primärschlamm auf einen Feststoffgehalt von 4 – 8 % eindicken. Die<br />

Einspeiseraten in das Eindickbecken liegen bei 20 – 30 m³ Schlammzulauf pro m² Oberfläche <strong>und</strong> Tag.<br />

Zentrifugation ist eine gute Methode, um die Feststoffe zu entfernen, die sich durch Filtration nur schlecht<br />

abtrennen lassen. Zentrifugen benötigen wenig Platz <strong>und</strong> sind einfach zu installieren, erreichen allerdings nur<br />

eine geringe Feststoffkonzentration im Kuchen. Zudem haben sie einen hohen Energieverbrauch <strong>und</strong> können<br />

nur von ausgebildetem Personal gewartet werden.<br />

Bei vielen Anlagen kann das Schlammvolumen durch Eindickung so reduziert werden, dass eine kosteneffektive<br />

Entsorgung außerhalb <strong>der</strong> Anlage möglich ist. Bei größeren Betrieben stellt das Eindicken die erste<br />

Stufe vor <strong>der</strong> weiteren Entwässerung dar.<br />

Anwendbarkeit<br />

In allen Anlagen <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion anwendbar, bei denen Klärschlamm anfällt.<br />

Wirtschaftliche Aspekte<br />

Reduzierung <strong>der</strong> Pumpkosten in großen Kläranlagen. Das Eindicken mittels Sedimentation hat nur geringe<br />

Betriebskosten.<br />

Anlass für die Umsetzung<br />

Reduzierung <strong>der</strong> Leitungsgrößen <strong>und</strong> Pumpkosten in großen Kläranlagen.<br />

Referenzliteratur<br />

[1, CIAA, 2002, 13, Environment Agency of England and Wales, 2000, 65, Germany, 2002, 145, Metcalf &<br />

Eddy, 1991]<br />

4.5.6.1.4 Schlammentwässerung (T41)<br />

Beschreibung<br />

Die Schlammentwässerung dient demselben Zweck wie die Eindickung (siehe Abschnitt 4.5.6.1.3), aber <strong>der</strong><br />

Feststoffgehalt liegt bei <strong>der</strong> Entwässerung viel höher. Es gibt eine Reihe von Verfahren zur Schlammentwässerung.<br />

Die Auswahl des geeigneten Verfahrens ist abhängig von Art des zu entwässernden Schlamms<br />

sowie davon, was für ein Schlammkuchen entstehen soll. Allgemein werden zur Entwässerung Zentrifugen,<br />

Bandfilterpressen, Filterpressen <strong>und</strong> Vakuumfilter eingesetzt.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Reduzierung des Schlammvolumens.<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 443

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