Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
Kapitel 4 Die makrophytische Vegetation in der ICW-Anlage übernimmt eine Reihe von Aufgaben. Die wichtigste Aufgabe ist die Unterstützung der Biofilme (Schleimschichten), die im Feuchtgebiet die Hauptreinigung durchführen. Weiterhin erleichtert die Vegetation die Aufnahme von Nährstoffen und agiert als Filtermedium, und die entsprechend nachwachsende Vegetation wirkt gegen Geruch und pathogene Mikroorganismen. Durch die Vegetation werden die suspendierten Feststoffe filtriert und der hydraulische Widerstand erhöht – und damit auch die Verweildauer. Erreichbare Umweltvorteile Die Mengen an suspendierten Feststoffen, Stickstoff und Phosphor und der BSB/CSB werden reduziert. Im Vergleich zur konventionellen Behandlung wird Energie eingespart. Verringerung der Emission von Treibhausgasen. Kein Einsatz chemischer Stoffe. Keine Schlammentsorgung erforderlich. Es gibt die Möglichkeit der Wiederverwertung von Nährstoffen, z. B. durch Kompostieren. Diese bilden die Lebensgrundlage für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. […] Die Fläche kann kultiviert werden. Medienübergreifende Auswirkungen Das Grundwasser, das unterhalb der Feuchtgebiete fließt, hat einen geringeren Nährstoffgehalt als das umgebende Gelände. Phosphor bleibt im Boden zurück. Betriebsdaten Eine Beispielanlage zur Käseherstellung in Irland produziert 85 t Käse am Tag aus 800.000 l Milch; dabei entstehen bis zu 1.300 m³ Abwasser. Die Anlage verfügt über ein ICW von insgesamt 20 ha Größe, davon 8 ha Teiche, in dem 1,1 Mio. l Abwasser pro Tag behandelt werden. Das Abwasser wird in das etwa 800 m von der Molkerei entfernt liegende Feuchtgebiet gepumpt und dort am höchsten Punkt eingespeist. Das Teichsystem zieht sich entsprechend der Landschaftsform abwärts, und die Behandlung findet stufenweise statt, während das Abwasser durch das System fließt. Die Leistungsdaten dieses ICWs sind in Tabelle 4.64 dargestellt. Probenentnahme CSB mg/l Gesamtphosphor mg/l Ammoniak mg/l Nitrat mg/l Eingeleitetes Abwasser 3167 212 12 102 Letzter Überwachungsschacht 36,5 0,5 0,05
Referenzliteratur [204, Ireland, 2003] 4.5.6 Klärschlammbehandlung Kapitel 4 Dieser Abschnitt befasst sich mit der Behandlung von Klärschlamm. Techniken für die Verwertung oder Entsorgung von Klärschlämmen sind in diesem Dokument nicht enthalten. Die Wahl der Schlammbehandlung wird beeinflusst von den Verwertungs- und Entsorgungsmöglichkeiten, die dem Betreiber zur Verfügung stehen. Dazu gehören z. B. die Ausbringung auf Nutzflächen (siehe Abschnitt 4.1.6), die Entsorgung auf Mülldeponien, die Verwendung als Dichtmaterial, die Verbrennung, Mitverbrennung, Nass-Oxidation, Pyrolyse, Vergasung, Verglasung. Die mit der Klärschlammbehandlung zusammenhängenden Kapital- und Betriebskosten können im Vergleich zu den Kosten der Abwasserbehandlung hoch sein und müssen daher zwecks Minimierung bereits zu einem frühen Zeitpunkt beim Entwurf der Anlage mit berücksichtigt werden. Umweltgesetze beschränken zunehmend die verfügbaren Entsorgungsmöglichkeiten oder erhöhen deren Kosten erheblich. 4.5.6.1 Techniken der Klärschlammbehandlung Mit Schlammbehandlungstechniken wird entweder das Volumen für die Entsorgung reduziert oder der Schlamm so verändert, dass er entsorgt oder anderweitig verwendet werden kann. Üblicherweise kann eine Volumenreduzierung durch Entwässerung vor Ort stattfinden, während eine weitere Behandlung des Schlamms gewöhnlich an anderer Stelle stattfindet. Durch die Verringerung des Volumens des für die Entsorgung vorgesehenen Schlamms reduzieren sich die Transportkosten und, sofern der Schlamm auf eine Mülldeponie verbracht wird, auch die Deponiekosten [13, Environment Agency of England and Wales, 2000]. Die Behandlungsverfahren, die in der Nahrungsmittelproduktion üblicherweise eingesetzt werden, werden nachfolgend beschrieben. 4.5.6.1.1 Schlammkonditionierung (T38) Beschreibung Der Zweck der Konditionierung liegt in der Verbesserung der Eigenschaften des Schlamms, sodass er leichter einzudicken und/oder zu entwässern ist. Die normalerweise eingesetzten Techniken sind chemischer oder thermischer Natur. Eine chemische Konditionierung hilft bei der Abtrennung des gebundenen und eingeschlossenen Wassers vom Schlamm. Die thermische Konditionierung beinhaltet das kurzzeitige Erhitzen des Schlamms unter Druck. Erreichbare Umweltvorteile Reduzierung des Schlammvolumens. Wirtschaftliche Aspekte Die Kosten für Chemikalien sind in der Regel recht hoch. Referenzliteratur [145, Metcalf & Eddy, 1991] 4.5.6.1.2 Schlammstabilisierung (T39) Beschreibung Schlämme können mit Hilfe chemischer, thermischer, anaerober und aerober Prozesse stabilisiert werden, damit sie besser eingedickt und/oder entwässert werden können und Gerüche und pathogene Mikroorganismen reduziert werden. Erreichbare Umweltvorteile Verringerung übelriechender Inhaltsstoffe. Verringerung der Menge der biologisch abbaubaren Feststoffe im Schlamm. Verringerung der Menge der biologisch abbaubaren löslichen Anteile im Schlamm durch Umwand- RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 441
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Referenzliteratur<br />
[204, Ireland, 2003]<br />
4.5.6 Klärschlammbehandlung<br />
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Dieser Abschnitt befasst sich mit <strong>der</strong> Behandlung von Klärschlamm. Techniken für die Verwertung o<strong>der</strong><br />
Entsorgung von Klärschlämmen sind in diesem Dokument nicht enthalten. Die Wahl <strong>der</strong> Schlammbehandlung<br />
wird beeinflusst von den Verwertungs- <strong>und</strong> Entsorgungsmöglichkeiten, die dem Betreiber zur Verfügung<br />
stehen. Dazu gehören z. B. die Ausbringung auf Nutzflächen (siehe Abschnitt 4.1.6), die Entsorgung auf Mülldeponien,<br />
die Verwendung als Dichtmaterial, die Verbrennung, Mitverbrennung, Nass-Oxidation, Pyrolyse,<br />
Vergasung, Verglasung.<br />
Die mit <strong>der</strong> Klärschlammbehandlung zusammenhängenden Kapital- <strong>und</strong> Betriebskosten können im Vergleich zu<br />
den Kosten <strong>der</strong> Abwasserbehandlung hoch sein <strong>und</strong> müssen daher zwecks Minimierung bereits zu einem frühen<br />
Zeitpunkt beim Entwurf <strong>der</strong> Anlage mit berücksichtigt werden. Umweltgesetze beschränken zunehmend die<br />
verfügbaren Entsorgungsmöglichkeiten o<strong>der</strong> erhöhen <strong>der</strong>en Kosten erheblich.<br />
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Mit Schlammbehandlungstechniken wird entwe<strong>der</strong> das Volumen für die Entsorgung reduziert o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Schlamm so verän<strong>der</strong>t, dass er entsorgt o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig verwendet werden kann. Üblicherweise kann eine<br />
Volumenreduzierung durch Entwässerung vor Ort stattfinden, während eine weitere Behandlung des Schlamms<br />
gewöhnlich an an<strong>der</strong>er Stelle stattfindet. Durch die Verringerung des Volumens des für die Entsorgung<br />
vorgesehenen Schlamms reduzieren sich die Transportkosten <strong>und</strong>, sofern <strong>der</strong> Schlamm auf eine Mülldeponie<br />
verbracht wird, auch die Deponiekosten [13, Environment Agency of England and Wales, 2000]. Die<br />
Behandlungsverfahren, die in <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion üblicherweise eingesetzt werden, werden<br />
nachfolgend beschrieben.<br />
4.5.6.1.1 Schlammkonditionierung (T38)<br />
Beschreibung<br />
Der Zweck <strong>der</strong> Konditionierung liegt in <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Eigenschaften des Schlamms, sodass er leichter<br />
einzudicken <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> zu entwässern ist. Die normalerweise eingesetzten Techniken sind chemischer o<strong>der</strong> thermischer<br />
Natur. Eine chemische Konditionierung hilft bei <strong>der</strong> Abtrennung des geb<strong>und</strong>enen <strong>und</strong> eingeschlossenen<br />
Wassers vom Schlamm. Die thermische Konditionierung beinhaltet das kurzzeitige Erhitzen des Schlamms<br />
unter Druck.<br />
Erreichbare Umweltvorteile<br />
Reduzierung des Schlammvolumens.<br />
Wirtschaftliche Aspekte<br />
Die Kosten für Chemikalien sind in <strong>der</strong> Regel recht hoch.<br />
Referenzliteratur<br />
[145, Metcalf & Eddy, 1991]<br />
4.5.6.1.2 Schlammstabilisierung (T39)<br />
Beschreibung<br />
Schlämme können mit Hilfe chemischer, thermischer, anaerober <strong>und</strong> aerober Prozesse stabilisiert werden, damit<br />
sie besser eingedickt <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> entwässert werden können <strong>und</strong> Gerüche <strong>und</strong> pathogene Mikroorganismen<br />
reduziert werden.<br />
Erreichbare Umweltvorteile<br />
Verringerung übelriechen<strong>der</strong> Inhaltsstoffe. Verringerung <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> biologisch abbaubaren Feststoffe im<br />
Schlamm. Verringerung <strong>der</strong> Menge <strong>der</strong> biologisch abbaubaren löslichen Anteile im Schlamm durch Umwand-<br />
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