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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

Behandlung zu unterziehen. Die Menge <strong>der</strong> rückgewonnenen Stoffe <strong>und</strong> <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>liche Betriebsdruck hängen<br />

von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> gelösten Feststoffe <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Konzentrationen ab.<br />

Anwendbarkeit<br />

Das Verfahren <strong>der</strong> kontinuierlichen Mikrofiltration (CMF) kann eingesetzt werden, um Bakterien <strong>und</strong><br />

Schadstoffe aus dem Zulauf zu entfernen, eignet sich aber nicht für eine wirkungsvolle Pestizidbehandlung,<br />

sofern die Wirkstoffe relativ unlöslich sind o<strong>der</strong> an suspendiertem Material anhaften. In Großbritannien wird die<br />

kontinuierliche Mikrofiltration eingesetzt, um Schwermetalle aus Industrieabwässern zu entfernen.<br />

Zu den Einsatzbereichen <strong>der</strong> Ultrafiltration zählt auch das Entfernen von Öl aus dem Abwasser <strong>und</strong> das<br />

Entfernen von trübungsverursachenden Farbstoffkolloiden. Aus dem Fischsektor wird vom Einsatz <strong>der</strong> Ultrafiltration<br />

zur Behandlung von Abwasser aus <strong>der</strong> Produktion von zerkleinertem Fischfleisch berichtet. Allerdings<br />

ist dieses Verfahren den Angaben zufolge nicht sehr kosteneffektiv bei <strong>der</strong> Trennung von Proteinen aus dem<br />

Abwasser <strong>der</strong> Fischmehlherstellung.<br />

Umkehrosmose wird eingesetzt, um Schwermetalle <strong>und</strong> Pestizide, <strong>der</strong>en Wirkstoffe ein Molekulargewicht von<br />

über 200 haben, zu entfernen.<br />

Wirtschaftliche Aspekte<br />

Die Betriebskosten, die für den Gebrauch <strong>und</strong> die Reinigung <strong>der</strong> Membranen anfallen, können sehr hoch sein.<br />

Auch die Energiekosten sind hoch.<br />

Beispielanlagen<br />

Wird in den Branchen Fleisch, Fisch, Obst <strong>und</strong> Gemüse, Getränke <strong>und</strong> pflanzliche Öle <strong>und</strong> Fette eingesetzt.<br />

Referenzliteratur<br />

[13, Environment Agency of England and Wales, 2000, 87, Ullmann, 2001, 134, AWARENET, 2002, 145,<br />

Metcalf & Eddy, 1991]<br />

4.5.4.7 Biologische nitrifizierende Filter (T35)<br />

Ammonium wird üblicherweise während <strong>der</strong> biologischen Behandlung entfernt, <strong>und</strong> zwar durch höheres<br />

Schlammalter (bzw. geringere Schlammbelastung), mit dem die Vermehrung nitrifizieren<strong>der</strong> Bakterien<br />

erleichtert wird. Trotzdem ist es auch üblich, separate biologische nitrifizierende Filter als nachsorgende<br />

Behandlung des Abwassers zu installieren. Es handelt sich dabei gewöhnlich um standardmäßige Perkolationsfilter<br />

o<strong>der</strong> aerobe Hochleistungsfilter. Danach kann eine Belebtschlammanlage o<strong>der</strong> ein System mit<br />

sessilen Mikroorganismen o<strong>der</strong> Trägerbiologie folgen.<br />

4.5.4.8 Desinfektion <strong>und</strong> Sterilisation (T36)<br />

Desinfektions- <strong>und</strong> Sterilisationsverfahren basieren auf demselben Gr<strong>und</strong>prinzip. Sie schädigen die Zellstruktur<br />

<strong>der</strong> Bakterien <strong>und</strong> verhin<strong>der</strong>n <strong>der</strong>en Vermehrung. In <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion eingesetzte Desinfektionsmittel<br />

fallen in den Geltungsbereich <strong>der</strong> Richtlinie 98/8/EG [226, EC, 1998]. Die Bewertung <strong>der</strong> Auswirkungen<br />

von Wirkstoffen in Desinfektionsmitteln auf die Umwelt <strong>und</strong> die menschliche Ges<strong>und</strong>heit soll 2007 beginnen.<br />

Es können verschiedene Behandlungsarten durchgeführt werden. Dazu gehören <strong>der</strong> Gebrauch oxidieren<strong>der</strong><br />

Biozide, nichtoxidieren<strong>der</strong> Biozide <strong>und</strong> UV-Bestrahlung. Dampf wird für die Desinfektion ebenfalls eingesetzt.<br />

4.5.4.8.1 Biozide Stoffe<br />

Beschreibung<br />

Mit Oxidierenden Bioziden werden die Zellwände <strong>der</strong> Bakterien oxidiert, um <strong>der</strong>en Vermehrung zu<br />

verhin<strong>der</strong>n. Dazu werden starke Oxidationsmittel wie Chlor/Brom, Ozon o<strong>der</strong> Wasserstoffperoxid benötigt. Die<br />

Verwendung chlorhaltiger Verbindungen wie z. B. Chlorgas, Chlordioxid, Natrium- o<strong>der</strong> Calciumhypochlorit<br />

hängt von <strong>der</strong> Bildung von Hypochlorsäure (das ist das wirksame Biozid) in wässrigen Lösungen ab. Biozide<br />

auf Brombasis herrschen in industriellen Anwendungsbereichen immer mehr vor, denn die Hypobromsäure<br />

dissoziiert bei einem höheren pH-Wert als die entsprechende Verbindung auf Chlorbasis.<br />

Ozon kann aus <strong>der</strong> Luft o<strong>der</strong> aus reinem Sauerstoff erzeugt werden, wenn eine hohe Spannung zwischen eng<br />

beieinan<strong>der</strong>stehenden Elektroden angelegt wird. Ozon zerfällt nach <strong>der</strong> Erzeugung schnell, sodass keine<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 437

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