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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

Anlass für die Umsetzung<br />

Die Ammoniakkonzentration im Abwasser wird normalerweise geregelt, da Ammoniak eine toxische Wirkung<br />

auf das Ökosystem des aufnehmenden Gewässers ausübt.<br />

Referenzliteratur<br />

[65, Germany, 2002]<br />

4.5.4.3 Biologische Phosphorentfernung (T31)<br />

Beschreibung<br />

Falls Reinigungsmittel mit phosphathaltigen Inhaltsstoffen eingesetzt werden, kann das Abwasser aus <strong>der</strong><br />

Nahrungsmittelproduktion noch zusätzlich erhebliche Mengen an Phosphor enthalten. Mit Hilfe einer<br />

Vorbehandlung o<strong>der</strong> weitergehende Behandlung des Abwassers können 10 – 25 % des Phosphors, <strong>der</strong> in das<br />

System gelangt, entfernt werden. Falls ein weiterer Entzug notwendig ist, können auch gezielte weitergehende<br />

biologische Behandlungsverfahren eingesetzt werden. Diese Verfahren beruhen darauf, die Mikroorganismen<br />

im Schlamm unter Stress zu setzen, sodass sie mehr Phosphor aufnehmen, als sie für das normale Zellwachstum<br />

benötigen. In diesem Abschnitt werden zwei biologische Behandlungsverfahren zur Entfernung von Phosphor<br />

beschrieben.<br />

Bei dem patentierten A/O-Verfahren zur Entfernung von Phosphor im Hauptstromverfahren erfolgt die<br />

Oxidation von Kohlenstoff in Kombination mit <strong>der</strong> Entfernung von Phosphor aus dem Abwasser. Dieses<br />

Verfahren ist ein Einstufensystem mit suspendierter Biomasse, das aus aufeinan<strong>der</strong>folgenden anaeroben <strong>und</strong><br />

aeroben Abschnitten besteht.<br />

Für das patentierte Phostrip-Verfahren, d. h. die Entfernung von Phosphor im Nebenstromverfahren,<br />

durchläuft ein Teil des Rücklaufschlamms anaerobe Milieubedingungen in einem Phosphorstrippungsbecken.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Geringere Phosphormengen sowie niedrigere BSB-/CSB-Werte.<br />

Betriebsdaten<br />

In Tabelle 4.63 ist die Effizienz verschiedener Behandlungsverfahren zur Entfernung von Phosphor zusammengefasst.<br />

Behandlungsschritt o<strong>der</strong> -verfahren<br />

Entfernung des<br />

zufließenden<br />

Phosphors<br />

(%)<br />

Vorbehandlung 10 – 20<br />

Fällung (siehe Abschnitt 4.5.2.9). 70 – 90<br />

Belebtschlamm (siehe Abschnitt 4.5.3.1.1) 10 – 25<br />

Tropfkörper (siehe Abschnitt 4.5.3.1.5) 8 – 12<br />

Rotationstauchkörper (RBC) (siehe Abschnitt 4.5.3.1.7) 8 – 12<br />

Biologische Phosphorentfernung 70 – 90<br />

Aktivkohleadsorption (siehe Abschnitt 4.5.4.4) 10 – 30<br />

Filtration (siehe Abschnitt 4.5.4.5) 20 – 50<br />

Umkehrosmose (siehe Abschnitt 4.5.4.6) 90 – 100<br />

Tabelle 4.63: Wirksamkeit verschiedener Abwasserbehandlungsverfahren zur Entfernung von Phosphor<br />

Angaben zufolge ist eine biologische Behandlung schwieriger zu handhaben als die Fällung.<br />

Anwendbarkeit<br />

Anwendbar in Anlagen <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion, in denen phosphorhaltiges Abwasser anfällt.<br />

Beispielanlagen<br />

Wird im Obst- <strong>und</strong> Gemüsesektor eingesetzt.<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 433

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