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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

Anwendbarkeit<br />

Breiter Anwendungsbereich <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion.<br />

Wirtschaftliche Aspekte<br />

Den Kosten für die Errichtung <strong>und</strong> den Betrieb eines Ausgleichsbeckens müssen die Kosteneinsparungen durch<br />

den reibungslosen Betrieb des nachgeschalteten Abwasserbehandlungsverfahrens gegenübergestellt werden.<br />

Anlass für die Umsetzung<br />

Die praktisch homogene Beschickung <strong>der</strong> nachgeschalteten Reinigungsprozesse.<br />

Beispielanlagen<br />

Misch- <strong>und</strong> Ausgleichsbecken werden in den Branchen Fleisch, Obst <strong>und</strong> Gemüse, Stärke, Molkereiprodukte,<br />

Getränke <strong>und</strong> pflanzliche Öle <strong>und</strong> Fette eingesetzt.<br />

Referenzliteratur<br />

[1, CIAA, 2002, 13, Environment Agency of England and Wales, 2000]<br />

4.5.2.4 Neutralisation (T4) <strong>und</strong> Selbstneutralisation<br />

Beschreibung<br />

Ziel <strong>der</strong> Neutralisation ist es, die Abgabe von stark saurem o<strong>der</strong> basischem Abwasser zu vermeiden. Durch<br />

Neutralisation können auch nachfolgende Abwasserbehandlungsverfahren geschützt werden.<br />

Folgende Materialien werden üblicherweise zur Neutralisierung von Abwasser mit niedrigem pH-Wert<br />

eingesetzt:<br />

• Kalkstein, Kalksteinaufschlämmungen o<strong>der</strong> Kalkmilch (gelöschter Kalk, Ca(OH)2)<br />

• Natronlauge (NaOH) o<strong>der</strong> Natriumcarbonat (Na2CO3)<br />

• Ionenaustauscher (kationisch).<br />

Folgende Materialien werden üblicherweise zur Neutralisierung von Abwasser mit hohem pH-Wert eingesetzt:<br />

• Einleitung von CO2, z. B. Rauchgas <strong>und</strong> Gase aus Fermentationsprozessen<br />

• Schwefelsäure (H2SO4) o<strong>der</strong> Salzsäure (HCl)<br />

• Ionenaustauscher (anionisch).<br />

Von Selbstneutralisation spricht man, wenn in bestimmten Fällen durch die Größe des Misch- <strong>und</strong> Ausgleichsbeckens<br />

<strong>und</strong> passende unterschiedliche pH-Werte <strong>der</strong> Abwasserteilströme die Neutralisierung ohne Zugabe von<br />

Chemikalien erfolgt. Das kann z. B. in Molkereien <strong>der</strong> Fall sein, in denen sowohl saure als auch basische<br />

Reinigungslösungen verwendet <strong>und</strong> in das Neutralisationsbecken eingeleitet werden.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

<strong>Vermeidung</strong> <strong>der</strong> Auswirkungen sehr sauren o<strong>der</strong> sehr basischen Abwassers, d. h. Korrosion, Beeinträchtigung<br />

biologischer Behandlungen <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbstreinigungsfähigkeit von Seen <strong>und</strong> Flüssen, sowie<br />

möglicherweise Verfahrensprobleme für an<strong>der</strong>e Wassernutzer.<br />

Medienübergreifende Auswirkungen<br />

Durch die Zugabe von Chemikalien zum Abwasser kann <strong>der</strong> Gehalt an Feststoffen <strong>und</strong> gelösten Salzen im<br />

behandelten Wasser deutlich ansteigen, <strong>und</strong> <strong>der</strong> entstehende Schlamm 16 ist unter Umständen schwer zu<br />

entsorgen.<br />

Betriebsdaten<br />

Angaben zufolge kann die Neutralisierung im Brauereisektor in den Produktionsbereichen o<strong>der</strong> in zentralen<br />

Neutralisationsbecken mit Säure o<strong>der</strong> Lauge erfolgen. Die Neutralisierung von Prozessabwasser erfor<strong>der</strong>t ein<br />

Becken/Tank mit einer hydraulischen Verweilzeit von ungefähr 20 Minuten. Die Mischerkapazität sollte<br />

ausreichend sein, um das Becken vollständig durchmischt zu halten. Da in Brauerein sowohl saure als auch<br />

basische Reinigungsmittel eingesetzt werden, lässt sich <strong>der</strong> Einsatz von Chemikalien zur Neutralisation senken,<br />

indem die hydraulische Verweilzeit im Neutralisationsbecken verlängert wird. Neutralisationsbecken werden oft<br />

16 Anm. d. UBA-Bearb.: Im englischen Text falsch beschrieben!<br />

406 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

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