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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

Wenn Staub im Gasstrom vorhanden ist, neigt dieser dazu, sich an <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite des Katalysators abzusetzen,<br />

was zu einer allmählichen Zunahme des Druckverlustes am Katalysator führt. Während Literaturangaben<br />

vermuten lassen, dass Konzentrationen von bis zu 115 mg/Nm³ möglich sind, werden in <strong>der</strong> Praxis Höchstkonzentrationen<br />

von 50 mg/Nm³ als Richtwert angenommen.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Minimierung von Problemen mit Verschleiß, mechanischer Stabilität, übermäßigem Druckverlust<br />

<strong>und</strong> chemischer Stabilität in <strong>der</strong> oxidierenden Atmosphäre ist die Honigwabenstruktur effektiver als<br />

an<strong>der</strong>e Strukturen.<br />

Die effektive Lebensdauer des Katalysators hängt größtenteils von <strong>der</strong> Art des behandelten Luftstroms ab. Als<br />

Lebensdauer werden stark unterschiedliche Zeiträume in einem Bereich von zwei bis zehn Jahren angegeben,<br />

wobei drei bis fünf Jahre normal sein dürften.<br />

Abgase von Räucherkammern werden oft mit katalytischer Oxidation bei Temperaturen zwischen 350 <strong>und</strong><br />

450 °C behandelt. Wertvolle Metalle (Platin, Palladium) o<strong>der</strong> bestimmte Metalloxide (Kupfer, Chrom), die auf<br />

keramischen Oberflächen abgelagert werden, werden als Katalysatoren genutzt. Sie sind gegenüber Staub,<br />

Fettaerosolen <strong>und</strong> Katalysatorgiften wie Blei <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Metallen empfindlich. Die Effizienz wird als hoch<br />

angegeben, <strong>und</strong> Wärme kann rückgewonnen werden.<br />

Anwendbarkeit<br />

Eingesetzt zur Verringerung von Emissionen gasförmiger Schadstoffe <strong>und</strong> Gerüche bei geringen<br />

Staubkonzentrationen. Betrieb bei Luftströmen mit verschiedenen Temperaturen <strong>und</strong> Geruchsfrachten möglich.<br />

Wirtschaftliche Aspekte<br />

Geringere Brennstoffkosten im Vergleich zur thermischen Nachverbrennung. Die Austauschkosten für den<br />

Katalysator sind mit etwa 50.000 GBP/m³ (2001) ein wichtiger Parameter für die Berechnung <strong>der</strong> Betriebskosten.<br />

Anlass für die Umsetzung<br />

Einhaltung gesetzlicher Anfor<strong>der</strong>ungen zur Geruchsmin<strong>der</strong>ung.<br />

Beispielanlagen<br />

Werden in Deutschland im Kaffeesektor (siehe Abschnitt 4.7.8.4.3) <strong>und</strong> in nordeuropäischen Län<strong>der</strong>n zur<br />

Behandlung von Räucherkammerabgasen eingesetzt.<br />

Referenzliteratur<br />

[34, Willey A R and Williams D A, 2001, 41, Nordic Council of Ministers, 2001, 65, Germany, 2002]<br />

4.4.3.12 Nicht-thermische Plasmabehandlung<br />

Beschreibung<br />

Die nicht-thermische Plasmabehandlung ist eine Geruchsmin<strong>der</strong>ungstechnik, bei <strong>der</strong> eine hochreaktive Behandlungszone<br />

in den Abgasen erzeugt wird, in <strong>der</strong> die übelriechenden Moleküle zerstört werden. Diese reaktive<br />

Zone kann auf unterschiedliche Art <strong>und</strong> Weise erzeugt werden.<br />

Plasma ist ein Gaszustand, in dem die Moleküle, aus denen sich das Gas zusammensetzt, in eine Ansammlung<br />

von Ionen, Elektronen, ladungsneutralen Gasmolekülen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Teilchen in unterschiedlichen Anregungszuständen<br />

aufgeteilt sind. Je nach Menge <strong>der</strong> zugefügten Energie lässt sich das resultierende Plasma als<br />

thermisch o<strong>der</strong> nicht-thermisch beschreiben.<br />

In thermischem Plasma befinden sich die Plasmabestandteile in einem thermischen Gleichgewicht. Die Ionen<br />

<strong>und</strong> Elektronen haben im Durchschnitt dieselbe Temperatur, die etwa 1 – 2 eV entspricht (wobei 1 eV einer<br />

Temperatur von 11.327 °C entspricht). Der Lichtbogen in einem Lichtbogenofen ist ein Beispiel für thermisches<br />

Plasma.<br />

In nicht-thermischem Plasma haben die Elektronen ein erheblich höheres Energieniveau bzw. eine erheblich<br />

höhere Geschwindigkeit als die Masse <strong>der</strong> Gasmoleküle. Da nur den Elektronen Energie zugeführt wird, können<br />

diese Energien 1 e– 10 eV erreichen, während das Hintergr<strong>und</strong>gas auf einem <strong>der</strong> Umgebungstemperatur<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 391

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