Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4 In der als Beispiel dienenden Räucherkammer sind alle Räuchereinheiten, unabhängig von ihrer Größe, mit einem Rauchgenerator ausgestattet. Die Räucherintensität wird durch die Räucherzeit bestimmt, die ungefähr 60 – 120 Minuten pro Charge beträgt. Der Volumenstrom pro Rauchgenerator beträgt 200 Nm³/h, was bei 11 Räuchereinheiten einem Gesamtvolumenstrom von etwa 2.300 Nm³/h entspricht. Unter Annahme eines realistischen Parallelbetriebsfaktors von 75 % beträgt der tatsächliche Volumenstrom 1.650 Nm³/h. In Tabelle 4.41 sind die technischen Daten der betreffenden thermischen Nachverbrennungsanlage mit direkter Flamme angegeben. Parameter Werte Anmerkungen Abgasvolumenstrom 2.300 m³/h Normalbedingungen (d. h., 0 °C, 1013 mbar, trocken) Brennerkapazität 600 kW Die Kapazität wird laufend Substanzkonzentration im Abgas k. A. über erreichte Werte (

Kapitel 4 Wirtschaftliche Aspekte Diese Technik erfordert hohe Kapitalinvestitionen, aber die Hauptrolle bei der Eignungsanalyse der thermischen Oxidation spielen die mit dem Brennstoffbedarf verbundenen Betriebskosten. Durch den Einsatz rekuperativer oder regenerativer Wärmerückgewinnungssysteme lassen sich die Effizienz der Technik steigern und die laufenden Kosten senken. Alle Räucheröfen können nachträglich mit der Technik ausgestattet werden, wobei die Kosten unterschiedlich hoch ausfallen. Räucheröfen sind mit eingebauter Ausstattung für die thermische Oxidation erhältlich. Beispielanlagen Wird in mindestens einer Räucherkammer in Deutschland und in Räucherkammern in den nordeuropäischen Ländern eingesetzt. Referenzliteratur [34, Willey A R and Williams D A, 2001, 41, Nordic Council of Ministers, 2001, 65, Germany, 2002] 4.4.3.11.2 Oxidation von Abgasen in einem schon vorhandenen Kessel Beschreibung Möglicherweise können die übelriechenden Gase in einen am Standort vorhandenen Kessel geleitet werden. Dadurch ergibt sich der Vorteil der Verwendung bereits vorhandener Geräte, und die Investitionskosten für eine andere Behandlungsmöglichkeit können vermieden werden. Das Funktionsprinzip gleicht im Wesentlichen dem einer eigens errichteten thermischen Nachverbrennungsanlage. Der übelriechende Abgasstrom wird zum Gebläse für den Verbrennungsluftstrom des Kessels oder Kesselhauses und dann zum Kessel geleitet. Er liefert Sauerstoff für den Verbrennungsprozess und die übelriechenden Substanzen werden vernichtet. Ob ein vorhandener Kessel überhaupt genutzt werden kann, hängt größtenteils vom Volumen der zu behandelnden übelriechenden Luft im Verhältnis zum Verbrennungsluftbedarf des Kessels bei maximaler und minimaler Belastung ab. Wenn das Volumen der übelriechenden Luft wesentlich kleiner ist als der Verbrennungsluftbedarf ist, stellt es wahrscheinlich kein Problem dar. Das gesamte Volumen der übelriechenden Luft könnte einfach durch das Verbrennungsgebläse geleitet werden. Meistens sind die Betriebsbedingungen jedoch so, dass der Kessel in einem zyklischen Modus arbeitet, wobei er auf ein Dampfdrucksignal reagiert. Die möglichen Auswirkungen auf den Kesselbetrieb müssen vollständig betrachtet werden. Die Sicherheitsmerkmale, die bei der Umleitung eines übelriechenden Ausstoßes in einen Kessel erforderlich sind, sollten im Wesentlichen für den bereits bestehenden Kesselbetrieb vorhanden sein. Zusätzliche Flammrückschlagsiegel oder Wasservorlagen können erforderlich sein, um einen Flammenrückschlag zwischen dem Kessel und dem zu behandelnden Gasstrom zu verhindern. Erreichbare Umweltvorteile Angaben zufolge sehr effizient und bei sachgerechtem Betrieb genau so effizient in der Beseitigung von Gerüchen, einschließlich intensiver Gerüche, wie andere Verbrennungsverfahren. Medienübergreifende Auswirkungen Energieverbrauch. Der Brennstoffverbrauch kann ansteigen, da der Kessel möglicherweise weiterbetrieben werden muss, wenn er ansonsten nicht benötigt worden wäre. Betriebsdaten Der Normalbetrieb eines Kessels dient der Erzeugung von soviel Dampf, wie in der Anlage benötigt wird; dieser Bedarf wird kontinuierlich durch das Dampfdrucksignal am Kesselauslass ermittelt. Wenn der Dampfdruck auf den Sollwert ansteigt, wird die Brennstoffzufuhr zum Brenner gedrosselt. Der Verbrennungsluftstrom, der elektrisch oder mechanisch an die Brennstoffzufuhrrate gekoppelt ist, wird ebenfalls gedrosselt, damit die Verbrennungsbedingungen optimal bleiben. Wenn der Verbrennungsluftstrom in einer solchen Situation geringer ist als das Volumen der zu behandelnden übelriechenden Luft ist, müsste die Kesselsteuerung geändert werden. Auch die Kenntnis des Sauerstoffgehalts der übelriechenden Luft, wenn er unter 21 % liegen könnte, kann bei der ersten Abschätzung der Machbarkeit hilfreich sein. RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 387

Kapitel 4<br />

Wirtschaftliche Aspekte<br />

Diese Technik erfor<strong>der</strong>t hohe Kapitalinvestitionen, aber die Hauptrolle bei <strong>der</strong> Eignungsanalyse <strong>der</strong> thermischen<br />

Oxidation spielen die mit dem Brennstoffbedarf verb<strong>und</strong>enen Betriebskosten. Durch den Einsatz rekuperativer<br />

o<strong>der</strong> regenerativer Wärmerückgewinnungssysteme lassen sich die Effizienz <strong>der</strong> Technik steigern <strong>und</strong> die<br />

laufenden Kosten senken. Alle Räucheröfen können nachträglich mit <strong>der</strong> Technik ausgestattet werden, wobei<br />

die Kosten unterschiedlich hoch ausfallen. Räucheröfen sind mit eingebauter Ausstattung für die thermische<br />

Oxidation erhältlich.<br />

Beispielanlagen<br />

Wird in mindestens einer Räucherkammer in Deutschland <strong>und</strong> in Räucherkammern in den nordeuropäischen<br />

Län<strong>der</strong>n eingesetzt.<br />

Referenzliteratur<br />

[34, Willey A R and Williams D A, 2001, 41, Nordic Council of Ministers, 2001, 65, Germany, 2002]<br />

4.4.3.11.2 Oxidation von Abgasen in einem schon vorhandenen Kessel<br />

Beschreibung<br />

Möglicherweise können die übelriechenden Gase in einen am Standort vorhandenen Kessel geleitet werden.<br />

Dadurch ergibt sich <strong>der</strong> Vorteil <strong>der</strong> Verwendung bereits vorhandener Geräte, <strong>und</strong> die Investitionskosten für eine<br />

an<strong>der</strong>e Behandlungsmöglichkeit können vermieden werden. Das Funktionsprinzip gleicht im Wesentlichen dem<br />

einer eigens errichteten thermischen Nachverbrennungsanlage.<br />

Der übelriechende Abgasstrom wird zum Gebläse für den Verbrennungsluftstrom des Kessels o<strong>der</strong> Kesselhauses<br />

<strong>und</strong> dann zum Kessel geleitet. Er liefert Sauerstoff für den Verbrennungsprozess <strong>und</strong> die übelriechenden<br />

Substanzen werden vernichtet.<br />

Ob ein vorhandener Kessel überhaupt genutzt werden kann, hängt größtenteils vom Volumen <strong>der</strong> zu<br />

behandelnden übelriechenden Luft im Verhältnis zum Verbrennungsluftbedarf des Kessels bei maximaler <strong>und</strong><br />

minimaler Belastung ab. Wenn das Volumen <strong>der</strong> übelriechenden Luft wesentlich kleiner ist als <strong>der</strong> Verbrennungsluftbedarf<br />

ist, stellt es wahrscheinlich kein Problem dar. Das gesamte Volumen <strong>der</strong> übelriechenden<br />

Luft könnte einfach durch das Verbrennungsgebläse geleitet werden. Meistens sind die Betriebsbedingungen<br />

jedoch so, dass <strong>der</strong> Kessel in einem zyklischen Modus arbeitet, wobei er auf ein Dampfdrucksignal reagiert.<br />

Die möglichen Auswirkungen auf den Kesselbetrieb müssen vollständig betrachtet werden. Die Sicherheitsmerkmale,<br />

die bei <strong>der</strong> Umleitung eines übelriechenden Ausstoßes in einen Kessel erfor<strong>der</strong>lich sind, sollten im<br />

Wesentlichen für den bereits bestehenden Kesselbetrieb vorhanden sein. Zusätzliche Flammrückschlagsiegel<br />

o<strong>der</strong> Wasservorlagen können erfor<strong>der</strong>lich sein, um einen Flammenrückschlag zwischen dem Kessel <strong>und</strong> dem zu<br />

behandelnden Gasstrom zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Angaben zufolge sehr effizient <strong>und</strong> bei sachgerechtem Betrieb genau so effizient in <strong>der</strong> Beseitigung von<br />

Gerüchen, einschließlich intensiver Gerüche, wie an<strong>der</strong>e Verbrennungsverfahren.<br />

Medienübergreifende Auswirkungen<br />

Energieverbrauch. Der Brennstoffverbrauch kann ansteigen, da <strong>der</strong> Kessel möglicherweise weiterbetrieben<br />

werden muss, wenn er ansonsten nicht benötigt worden wäre.<br />

Betriebsdaten<br />

Der Normalbetrieb eines Kessels dient <strong>der</strong> Erzeugung von soviel Dampf, wie in <strong>der</strong> Anlage benötigt wird;<br />

dieser Bedarf wird kontinuierlich durch das Dampfdrucksignal am Kesselauslass ermittelt. Wenn <strong>der</strong> Dampfdruck<br />

auf den Sollwert ansteigt, wird die Brennstoffzufuhr zum Brenner gedrosselt. Der Verbrennungsluftstrom,<br />

<strong>der</strong> elektrisch o<strong>der</strong> mechanisch an die Brennstoffzufuhrrate gekoppelt ist, wird ebenfalls gedrosselt, damit die<br />

Verbrennungsbedingungen optimal bleiben. Wenn <strong>der</strong> Verbrennungsluftstrom in einer solchen Situation<br />

geringer ist als das Volumen <strong>der</strong> zu behandelnden übelriechenden Luft ist, müsste die Kesselsteuerung geän<strong>der</strong>t<br />

werden. Auch die Kenntnis des Sauerstoffgehalts <strong>der</strong> übelriechenden Luft, wenn er unter 21 % liegen könnte,<br />

kann bei <strong>der</strong> ersten Abschätzung <strong>der</strong> Machbarkeit hilfreich sein.<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 387

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