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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

Das Durchmischen des Gasstroms kann auf mehrere Arten erreicht werden, z. B. durch natürliche Diffusion,<br />

durch Aufprallmechanismen o<strong>der</strong> durch Umlenkbleche zur Erzeugung von Strömungsän<strong>der</strong>ungen. Hersteller<br />

von Systemen, die mit geringem NOx-Ausstoß arbeiten, bauen oft verschiedene Rückmischabschnitte ein, die<br />

Temperaturanstiege auf Werte deutlich oberhalb <strong>der</strong> Mischtemperatur verhin<strong>der</strong>n sollen.<br />

Die Verbrennungskammer, in <strong>der</strong> die Oxidationsreaktion stattfindet, muss für hohe thermische Belastungen<br />

ausgelegt sein. Verbrennungskammern sind aus hitzebeständigem Metall hergestellt o<strong>der</strong> mit einem<br />

Metallmantel <strong>und</strong> feuerfester Auskleidung versehen. Die Abmessungen <strong>der</strong> Verbrennungskammer müssen<br />

ausreichend sein, um die gewünschte Verweildauer zu ermöglichen <strong>und</strong> Raum für die Länge <strong>der</strong> Flamme zu<br />

bieten, ohne diese zu ersticken.<br />

Fast immer ist eine Form <strong>der</strong> Wärmerückgewinnung lohnend, um Betriebskosten <strong>und</strong> Brennstoffverbrauch zu<br />

senken. Die Wärmerückgewinnung erfolgt üblicherweise in einem Röhrenkesselwärmetauscher, <strong>der</strong> die kontinuierliche<br />

Übertragung von Wärme zum Vorwärmen des zugeführten Gasstroms erlaubt. Diese Art von System<br />

wird als Rekuperator bezeichnet, wobei eine planmäßige Wärmerückgewinnung von 70 – 80 % üblich ist.<br />

Die Wärmerückgewinnung kann auch mit einem regenerativen System, bei dem zwei Wärmetauscher mit<br />

Keramikbetten verwendet werden, erfolgen. Dabei wird das eine Bett durch direkten Kontakt mit dem Abgas<br />

erwärmt, während das an<strong>der</strong>e dem Vorwärmen des einströmenden Gases dient. Das System wird so betrieben,<br />

dass die Betten zwischen Wärm- <strong>und</strong> Kühlfunktion wechseln. Das Wärmerückgewinnungspotenzial eines<br />

solchen Systems ist höher als das eines Rekuperators; übliche Planungsgr<strong>und</strong>lage ist eine Wärmerückgewinnung<br />

von 80 – 90 %. Alternativ zu dieser Systemart kann auch eine Umlaufflüssigkeit verwendet werden.<br />

Wärme kann auch über einen Abwärmekessel rückgewonnen werden, in dem die behandelten Abgase genutzt<br />

werden, um Dampf zur Nutzung in an<strong>der</strong>en Teilen <strong>der</strong> Anlage o<strong>der</strong> an an<strong>der</strong>er Stelle des Standorts zu erzeugen.<br />

Der Betrieb <strong>der</strong> thermischen Nachverbrennungsanlage fällt zeitlich nicht immer mit dem Dampfbedarf zusammen,<br />

sodass die Integration kompliziert sein kann.<br />

Es besteht auch ein Potenzial für eine sek<strong>und</strong>äre Wärmerückgewinnung, wenn das behandelte Abgas aus <strong>der</strong><br />

ersten Stufe <strong>der</strong> Wärmerückgewinnung dazu benutzt wird, Wasser für die Raumbeheizung zu erwärmen.<br />

Angaben zufolge kann die Verbrennungswärme in einem Kreuzstromwärmetauscher rückgewonnen <strong>und</strong> anstelle<br />

von Dampf für den Garprozess verwendet werden. Angaben zufolge werden durch die Verbrennung von Rauchgasen<br />

aus Gar-/Räucheröfen sämtliche Geruchsprobleme in <strong>der</strong> engeren Umgebung beseitigt.<br />

Weitere Informationen zu dieser Technik, ihre tatsächliche Leistung <strong>und</strong> ein Vergleich mit an<strong>der</strong>en Techniken<br />

zur Min<strong>der</strong>ung von Luftverunreinigungen finden sich im Referenzdokument zu „Abwasser- <strong>und</strong> Abgasbehandlung/-management”<br />

[217, EC, 2003].<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Weniger Gas- <strong>und</strong> Geruchsemissionen.<br />

Medienübergreifende Auswirkungen<br />

Beim Oxidationsprozess können unerwünschte Verbrennungs-Nebenprodukte, z. B. hohe Konzentrationen von<br />

NOx <strong>und</strong> CO2, entstehen. Mit steigen<strong>der</strong> Reaktionstemperatur vergrößert sich insbeson<strong>der</strong>e das Potenzial<br />

höherer NOx-Konzentrationen. Allgemein ist es von Vorteil, einen Brenner mit geringem NOx-Ausstoß zu<br />

wählen.<br />

Alle schwefelhaltigen Verbindungen im übelriechenden Gasstrom führen zu SO2-Emissionen, <strong>und</strong> die Möglichkeiten<br />

zu <strong>der</strong>en Minimierung sind zu erwägen. Das Vorhandensein von Chloriden im übelriechenden Luftstrom<br />

muss möglicherweise überprüft werden, da sich potenziell saure Gase wie HCl bilden können. Dadurch können<br />

nicht nur Emissionen entstehen, son<strong>der</strong>n möglicherweise auch Korrosionsprobleme an den Geräten. Wenn<br />

halogenierte VOC vorliegen, können beson<strong>der</strong>e Bedingungen zur Unterbindung <strong>der</strong> Dioxinbildung erfor<strong>der</strong>lich<br />

sein. Normalerweise ist die Dioxinbildung bei <strong>der</strong> Verbrennung von Abgasströmen jedoch vernachlässigbar<br />

[217, EC, 2003].<br />

Energieverbrauch, z. B. Brennstoffverbrauch zum Betrieb <strong>der</strong> Nachverbrennungsanlage.<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 383

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