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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

Wirtschaftliche Aspekte<br />

Relativ hohe Geruchsbeseitigungseffizienz bei im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Behandlungstechniken relativ geringen<br />

Kosten.<br />

Referenzliteratur<br />

[34, Willey A R and Williams D A, 2001, 65, Germany, 2002]<br />

4.4.3.11 Thermische Behandlung von Abgasen<br />

Bestimmte gasförmige Schadstoffe <strong>und</strong> Gerüche können bei hohen Temperaturen oxidiert werden. Die<br />

Reaktionsgeschwindigkeit steigt exponentiell mit <strong>der</strong> Temperatur an.<br />

Zu den oxidierbaren Schadstoffen zählen sämtliche organischen Verbindungen sowie anorganische Stoffe wie<br />

Kohlenmonoxid <strong>und</strong> Ammoniak. Eine vollständige Verbrennung vorausgesetzt, reagieren Kohlenstoff <strong>und</strong><br />

Wasserstoff mit Sauerstoff unter Bildung von Kohlendioxid <strong>und</strong> Wasser. Eine unvollständige Verbrennung<br />

kann zu neuen Schadstoffen wie Kohlenmonoxid <strong>und</strong> zu ganz o<strong>der</strong> teilweise nicht oxidierten organischen<br />

Verbindungen führen. Wenn das Abgas Elemente wie Schwefel, Stickstoff, Halogene <strong>und</strong> Phosphor enthält,<br />

entstehen bei <strong>der</strong> Verbrennung anorganische Schadstoffe wie Schwefeloxide, Stickoxide <strong>und</strong> Halogenwasserstoffe,<br />

die anschließend mit an<strong>der</strong>en Verfahren <strong>der</strong> Abgasreinigung entfernt werden müssen, wenn ihre Konzentrationen<br />

zu hoch sind. Dadurch werden die möglichen Anwendungsbereiche für die Schadstoffverbrennung<br />

eingeschränkt.<br />

Es bestehen eine Reihe von Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen, insbeson<strong>der</strong>e:<br />

• Es muss ein Schutz gegen Flammenrückschlag zwischen <strong>der</strong> thermischen Nachverbrennungsanlage <strong>und</strong><br />

dem zu behandelnden Gasstrom bestehen. Das lässt sich im Allgemeinen durch ein Flammrückschlagsiegel<br />

o<strong>der</strong> eine Wasservorlage erzielen.<br />

• Beim Hochfahren muss die Nachverbrennungsanlage vor dem Zünden des Brenners mit einer Menge Luft,<br />

die dem fünffachen Anlagenvolumen entspricht, durchgespült werden. Je<strong>der</strong> Neuzündung <strong>der</strong> Brenner<br />

während des Betriebs muss eine Brennerspülphase vorangehen.<br />

• Wenn die Luft viel Lösemittel enthält, muss eine Risikobewertung erfolgen.<br />

4.4.3.11.1 Thermische Oxidation von Abgasen<br />

Beschreibung<br />

Damit die abzubauenden Verbindungen im Luftstrom vollständig oxidiert werden, müssen sie lange genug <strong>und</strong><br />

bei ausreichend hoher Temperatur mit ausreichend Sauerstoff in Berührung kommen. Die schnelle Oxidation<br />

von organischen Verbindungen erfolgt, wenn die Gastemperatur in <strong>der</strong> thermischen Nachverbrennungsanlage<br />

200 – 400 °C über <strong>der</strong> Selbstentzündungstemperatur <strong>der</strong> vorliegenden chemischen Substanzen gehalten werden<br />

kann. Bei <strong>der</strong> thermischen Oxidation erfolgt die Umwandlung <strong>der</strong> Schadstoffe bei hohen Temperaturen, z. B. ><br />

600 ºC.<br />

Neben <strong>der</strong> Eignung <strong>der</strong> zu beseitigenden Verbindungen für die thermische Oxidation ist auch zu<br />

berücksichtigen, ob zur Senkung <strong>der</strong> Brennstoffkosten Wärme aus dem thermischen Oxidationsprozess rückgewonnen<br />

werden kann. Da Luftemissionen in <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion selten Konzentrationen von<br />

organischen Stoffen im Bereich geringer Explosionskonzentrationen aufweisen, werden überwiegend<br />

konventionelle thermische Nachverbrennungsanlagen eingesetzt, bei denen ein direkter Flammenkontakt mit<br />

dem zu behandelnden Luftstrom besteht. In Fällen, in denen hohen Konzentrationen organischer Stoffe oberhalb<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Explosionsgrenzwerte auftreten, kann ein flammenloses System erfor<strong>der</strong>lich sein. Bei diesen<br />

Systemen wird zum Erwärmen des Luftstroms ein Heizmedium eingesetzt <strong>und</strong> so <strong>der</strong> direkte Kontakt des<br />

Luftstroms mit <strong>der</strong> Flamme vermieden.<br />

Thermische Nachverbrennungsanlagen mit direkter Flamme werden normalerweise bei Temperaturen zwischen<br />

700 <strong>und</strong> 900 °C betrieben. Die Reaktionstemperatur hängt von <strong>der</strong> Art des Schadstoffs ab. Sie kann niedriger<br />

sein, aber bei nicht leicht zu oxidierenden Stoffen wie organischen Halogenverbindungen kann sie auch über<br />

1.000 °C liegen. Bei übelriechenden Verbindungen wird im Allgemeinen eine Temperatur von 750 – 800 °C<br />

gewählt. In Tabelle 4.39 sind die Zustandsbedingungen <strong>der</strong> Gerätestufen einer thermischen Nachverbrennungs-<br />

RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 381

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