Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4 4.4.3.6 Elektrostatische Abscheider Beschreibung Elektrostatische Abscheider (ESP) werden zur Abscheidung von festen oder flüssigen Partikeln aus Abgasen eingesetzt. Die im Gas verteilten Partikel werden elektrostatisch aufgeladen, sodass sie an Abscheideelektroden haften bleiben. Die Hauptbestandteile eines ESP sind das Filtergehäuse, die Sprüh- und die Abscheideelektrode, die Stromversorgung, Gasführungsplatten oder Prallbleche und ein Abreinigungssystem für die Reinigung der Abscheideelektroden. Der Abscheideprozess lässt sich in die folgenden Einzelstufen unterteilen: • Aufladung der Partikel im Ionenfeld • Transport der geladenen Partikel zur Abscheideelektrode • Abscheidung und Filmbildung auf der Abscheideelektrode • Entfernung des Staubfilms von der Abscheideelektrode. Es ist zwischen trocken und nass arbeitenden ESP zu unterscheiden. Sie können einen horizontalen oder vertikalen Gasstrom aufweisen. Trocken arbeitende ESP werden meist mit Abscheideelektroden in Plattenform hergestellt und werden auch als Platten-ESP bezeichnet. In nass arbeitenden ESP haben die Abscheideelektroden oft Röhrenform; in diesen ist der Gasstrom normalerweise vertikal, und sie werden auch als Röhren- ESP bezeichnet. Erreichbare Umweltvorteile Verringerung von Luftemissionen. Geringer Energiebedarf im Vergleich zu anderen Abscheidetechniken. Medienübergreifende Auswirkungen Beim Einsatz nass arbeitender ESP fällt Abwasser an. Betriebsdaten Elektrostatische Abscheider erlauben Abscheidegrade von bis zu 99,9 %, die effektive Abscheidung von Partikeln, die sogar kleiner als 0,1 µm sind, und die Behandlung eines Abgasvolumens von mehr als 1.000.000 m³/h. Tabelle 4.31 gibt die Leistungsdaten dieser Technik im Vergleich zu anderen Abscheidetechniken an. Elektrostatische Abscheider weisen relativ geringe Druckabfälle auf, z. B. von 0,001 - 0,004 bar; sie haben einen geringen Energiebedarf, z. B. zwischen 0,05 und 2 kWh/1.000 m³, und eine lange Lebensdauer. Mit nass arbeitenden ESP können bessere Abscheidegrade als mit trocken arbeitenden ESP erzielt werden. Insbesondere können sie feine Stäube, Aerosole und in gewissem Umfang auch Schwermetalle und gasförmige Substanzen abscheiden. Abbildung 4.25 stellt den typischen Aufbau eines elektrostatischen Abscheiders dar. 360 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

Abbildung 4.25: Typischer Aufbau eines elektrostatischen Abscheiders (nur zwei Zonen dargestellt) Kapitel 4 Anwendbarkeit Werden zur Beseitigung von festen und flüssigen Luftschadstoffen, insbesondere für feine Stäube eingesetzt. ESP werden in großen Systemen für die Reinigung großer Abgasmengen bei hohen Temperaturen verwendet. Nass arbeitende ESP werden zur Reinigung von flüssigkeitsgesättigten Gasen, für saure und Teer-Sprühnebel oder bei Explosionsgefahr eingesetzt. Referenzliteratur [65, Germany, 2002] 4.4.3.7 Filter Filternde Abscheider werden üblicherweise für die letzte Abscheidestufe eingesetzt, also nach Vorabscheidern, in denen Abgase mit für den Filter schädlichen Bestandteilen abgeschieden werden, z. B. raue Stäube oder aggressive Gase. So werden eine angemessene Lebensdauer und Betriebszuverlässigkeit des Filters gewährleistet. In filternden Abscheidern wird das Gas durch ein poröses Medium geführt, in dem die verteilten Feststoffpartikel durch verschiedene Mechanismen zurückgehalten werden. Filternde Abscheider können anhand des Filtermediums, des Leistungsbereichs und der Filterreinigungsvorrichtungen, wie sie in Abbildung 4.26 zusammengefasst sind, unterschieden werden. RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 361

Kapitel 4<br />

4.4.3.6 Elektrostatische Abschei<strong>der</strong><br />

Beschreibung<br />

Elektrostatische Abschei<strong>der</strong> (ESP) werden zur Abscheidung von festen o<strong>der</strong> flüssigen Partikeln aus Abgasen<br />

eingesetzt. Die im Gas verteilten Partikel werden elektrostatisch aufgeladen, sodass sie an Abscheideelektroden<br />

haften bleiben.<br />

Die Hauptbestandteile eines ESP sind das Filtergehäuse, die Sprüh- <strong>und</strong> die Abscheideelektrode, die Stromversorgung,<br />

Gasführungsplatten o<strong>der</strong> Prallbleche <strong>und</strong> ein Abreinigungssystem für die Reinigung <strong>der</strong> Abscheideelektroden.<br />

Der Abscheideprozess lässt sich in die folgenden Einzelstufen unterteilen:<br />

• Aufladung <strong>der</strong> Partikel im Ionenfeld<br />

• Transport <strong>der</strong> geladenen Partikel zur Abscheideelektrode<br />

• Abscheidung <strong>und</strong> Filmbildung auf <strong>der</strong> Abscheideelektrode<br />

• Entfernung des Staubfilms von <strong>der</strong> Abscheideelektrode.<br />

Es ist zwischen trocken <strong>und</strong> nass arbeitenden ESP zu unterscheiden. Sie können einen horizontalen o<strong>der</strong> vertikalen<br />

Gasstrom aufweisen. Trocken arbeitende ESP werden meist mit Abscheideelektroden in Plattenform<br />

hergestellt <strong>und</strong> werden auch als Platten-ESP bezeichnet. In nass arbeitenden ESP haben die Abscheideelektroden<br />

oft Röhrenform; in diesen ist <strong>der</strong> Gasstrom normalerweise vertikal, <strong>und</strong> sie werden auch als Röhren-<br />

ESP bezeichnet.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Verringerung von Luftemissionen. Geringer Energiebedarf im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Abscheidetechniken.<br />

Medienübergreifende Auswirkungen<br />

Beim Einsatz nass arbeiten<strong>der</strong> ESP fällt Abwasser an.<br />

Betriebsdaten<br />

Elektrostatische Abschei<strong>der</strong> erlauben Abscheidegrade von bis zu 99,9 %, die effektive Abscheidung von<br />

Partikeln, die sogar kleiner als 0,1 µm sind, <strong>und</strong> die Behandlung eines Abgasvolumens von mehr als 1.000.000<br />

m³/h. Tabelle 4.31 gibt die Leistungsdaten dieser Technik im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Abscheidetechniken an.<br />

Elektrostatische Abschei<strong>der</strong> weisen relativ geringe Druckabfälle auf, z. B. von 0,001 - 0,004 bar; sie haben<br />

einen geringen Energiebedarf, z. B. zwischen 0,05 <strong>und</strong> 2 kWh/1.000 m³, <strong>und</strong> eine lange Lebensdauer. Mit nass<br />

arbeitenden ESP können bessere Abscheidegrade als mit trocken arbeitenden ESP erzielt werden. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

können sie feine Stäube, Aerosole <strong>und</strong> in gewissem Umfang auch Schwermetalle <strong>und</strong> gasförmige Substanzen<br />

abscheiden.<br />

Abbildung 4.25 stellt den typischen Aufbau eines elektrostatischen Abschei<strong>der</strong>s dar.<br />

360 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

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