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Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Der Verbrauch von Wasser, Reinigungsmitteln <strong>und</strong> Energie für die Erwärmung des Wassers lässt sich verringern,<br />

da die Einstellungen so vorgenommen werden können, dass nur die für die zu reinigende Oberfläche<br />

erfor<strong>der</strong>liche Menge eingesetzt wird. Wasser <strong>und</strong> Chemikalien lassen sich innerhalb des Systems rückgewinnen<br />

<strong>und</strong> wie<strong>der</strong>verwenden. Dadurch ergibt sich auch eine Verringerung <strong>der</strong> Abwassermenge.<br />

Medienübergreifende Effekte<br />

Möglicherweise Energieverbrauch durch das Pumpen von Wasser <strong>und</strong> Reinigungsmitteln.<br />

Betriebsdaten<br />

Mit <strong>der</strong> Optimierung des CIP-Systems kann beispielsweise die Menge <strong>der</strong> verwendeten Reinigungs- <strong>und</strong><br />

Desinfektionsmittel durch Rückführung <strong>der</strong> Reinigungslösungen gesenkt werden. Durch kontaminiertes Wasser<br />

<strong>und</strong> Lösungen kommt es dennoch zu Verlusten, die wie<strong>der</strong> ausgeglichen werden müssen. Wenn beispielsweise<br />

<strong>der</strong> Feststoffgehalt einer Reinigungslösung eine bestimmte Konzentration erreicht, so muss die Lösung entsorgt<br />

werden. Ein weiterer Effekt <strong>der</strong> Rückführung von Lösungen ist, dass <strong>der</strong>en thermische Energie teilweise<br />

rückgewonnen werden kann.<br />

CIP-Systeme können viel effizienter sein als die manuelle Reinigung, aber sie müssen entsprechend geplant <strong>und</strong><br />

eingesetzt werden, damit ihre potenziellen Vorteile optimiert werden. Zu den Planungs- <strong>und</strong> Betriebsmerkmalen,<br />

die den Verbrauch von Wasser <strong>und</strong> Reinigungschemikalien minimieren <strong>und</strong> die Produktrückgewinnung<br />

maximieren, zählen folgende:<br />

• Entfernung von trockenem Produkt, bevor <strong>der</strong> Nassreinigungszyklus einsetzt, z. B. durch einfaches schwerkraftbedingtes<br />

Ablaufen, durch Molchsysteme (siehe Abschnitt 4.3.3) o<strong>der</strong> unter Verwendung von Druckluft<br />

(siehe Abschnitt 4.3.4)<br />

• Vorspülen mit geringen Wassermengen, die in manchen Fällen entwe<strong>der</strong> mit dem rückgeführten Vorspülwasser<br />

zur Wie<strong>der</strong>verwendung im Prozess rückgeführt o<strong>der</strong> für die Entsorgung zurückgewonnen werden<br />

können<br />

• Verwendung eines Trübungsdetektors zur Optimierung sowohl <strong>der</strong> Rückgewinnung von Material/Produkt<br />

aus dem Wasser als auch zur Wie<strong>der</strong>verwendung von Reinigungswasser beim Vorspülen (siehe Abschnitt<br />

4.1.8.5.3)<br />

• Optimierung des CIP-Programms für die Größe <strong>der</strong> Anlage/des Gefäßes <strong>und</strong> die Art <strong>der</strong> Verschmutzung,<br />

<strong>und</strong> zwar hinsichtlich Chemikaliendosierung, Wasserverbrauch, Temperatur, Druck, Reinigungs- <strong>und</strong> Spülzeiten<br />

• automatische Dosierung von Chemikalien in den richtigen Konzentrationen<br />

• interne Wie<strong>der</strong>verwertung von Wasser <strong>und</strong> Chemikalien<br />

• Wie<strong>der</strong>verwendung von Zwischen-/Endwasser für das Vorspülen<br />

• Steuerung <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>verwendung nach <strong>der</strong> Leitfähigkeit (siehe Abschnitt 4.1.8.5.2), nicht zeitabhängig.<br />

• wassereffiziente Spritzsysteme<br />

• richtige Auswahl <strong>der</strong> CIP-Reinigungsmittel.<br />

Die Wie<strong>der</strong>verwendung des Spülwassers aus dem letzten Spülgang ist gängige Praxis, z. B. für das Vorspülen,<br />

Zwischenspülen o<strong>der</strong> Herstellen von Reinigungslösungen. Ziel <strong>der</strong> letzten Spülung ist es, auch noch die letzten<br />

Spuren von Reinigungslösungen aus dem gereinigten Gerät zu entfernen. Dafür wird sauberes Wasser<br />

verwendet, <strong>und</strong> das Spülwasser, das zur zentralen CIP-Einheit rückgeführt wird, ist sauber genug, um wie<strong>der</strong>verwendet<br />

<strong>und</strong> nicht direkt in das Abwasser geleitet zu werden. Die Rückgewinnung des Wassers aus <strong>der</strong> letzten<br />

Spülung erfor<strong>der</strong>t eine Verbindung von <strong>der</strong> CIP-Rückführleitung zum Vorspültank. Zur Umleitung des Wassers,<br />

z. B. in den Vorspültank, wird ein Leitfähigkeitstransmitter verwendet.<br />

In großen Molkereien mit stark verzweigtem Leitungssystem ist ein zentrales CIP-System unter Umständen<br />

nicht geeignet. Oft sind die Entfernungen zu groß, sodass es zu erheblichen Verlusten an Wärme, Reinigungsmitteln<br />

<strong>und</strong> Wasser kommt <strong>und</strong> außerdem übermäßige Pumpenkapazitäten erfor<strong>der</strong>lich sind. In solchen Fällen<br />

können mehrere kleine CIP-Systeme eingesetzt werden. Diese können über eine geschlossene Leitung vom<br />

zentralen CIP-System mit den erfor<strong>der</strong>lichen Reinigungslösungen versorgt werden.<br />

Für manche Anwendungen, wie z. B. kleine o<strong>der</strong> selten genutzte Anlagen o<strong>der</strong> solche, in denen die Reinigungslösung<br />

stark verschmutzt wird, wie beispielsweise in UHT-Anlagen, Membrantrennungsanlagen <strong>und</strong> bei <strong>der</strong><br />

Vorreinigung von Verdampfern <strong>und</strong> Sprühtrocknern, werden Einmalsysteme verwendet. In diesen Systemen<br />

340 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

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