Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung Integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung

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Kapitel 4 4.2.12.5 Abfallminimierung durch Optimierung der Geschwindigkeit von Verpackungslinien Beschreibung Die Leistung von Verpackungslinien lässt sich optimieren und eine passende Maschinengeschwindigkeit kann eingestellt werden, um sicherzustellen, dass das Produkt in genauen Mengen abgewogen wird, die auf den Betrieb des Heißsiegelgeräts abgestimmt sind. Erreichbare Umweltvorteile Weniger Produkt- und Verpackungsverluste. Betriebsdaten In einem Beispielunternehmen, das Süßwaren herstellt, wurde die Leistung seiner Verpackungslinien überwacht und festgestellt, dass eine ungeeignete Maschinengeschwindigkeit zu einer fehlerhaften Produkteinwaage und zum Versagen des Heißsiegelgeräts führte. Durch einfache Anpassung der Maschinengeschwindigkeit ergaben sich Einsparungen bei Produkt, Verpackung, erneuter Verarbeitung und Abfallentsorgung. Weitere Vorteile waren eine gesteigerte Produktion und eine Abfallverringerung um 500 t/Jahr. Anwendbarkeit Anwendbar in allen Unternehmen der Nahrungsmittelproduktion, die Form-Füll-Verschließmaschinen einsetzen. Wirtschaftlichkeit Im Beispielunternehmen wurden Einsparungen von mehr als 120.000 GBP/Jahr erzielt. Andere finanzielle Vorteile gingen mit der Produktionssteigerung und dem Rückgang des auf Deponien entsorgten Abfalls einher. Anlässe für die Umsetzung Bessere Produktionseffizienz. Beispielanlagen Mindestens ein Süßwarenhersteller im Vereinigten Königreich. Referenzliteratur [11, Environment Agency of England and Wales, 2000] 4.2.12.6 Einsatz von Kontrollwaagen in der Prozesslinie zur Vermeidung von Verpackungsüberfüllungen Beschreibung Durch die Verwendung von Kontrollwaagen in der Prozesslinie kann der Produktverlust durch Überfüllungen reduziert werden. Produktverluste durch Überfüllung können durch Überlaufen sowie durch zu verpackendes Material, das in der Versiegelung steckenbleibt und diese kontaminiert, z. B. bei Form-Füll-Verschließmaschinen, entstehen. Dadurch kann es zu Verschüttungen und zu nicht annehmbaren Produkten kommen. Techniken wie die statistische Prozesskontrolle können angewandt werden, um Überfüllungen zu überwachen und um festzustellen, wann die Geräte neu eingestellt werden müssen. Auch ein wachsamer, geschulter Bediener, der dafür sorgt, dass die Befüllungsmaschine stets optimal eingestellt ist, kann dies erreichen. Erreichbare Umweltvorteile Weniger vermeidbarer Abfall, wenn Überfüllungen zu Verschüttungen oder Verunreinigung von Verpackungsversiegelungen führt. Betriebsdaten Bei einer neuen Maschine, die mit einer Füllmenge von 400 g betrieben wird, lässt sich die Standardabweichung auf 0,5 g, also 0,125 %, begrenzen. Bei älteren Maschinen kann dieser Wert sogar höher liegen, z. B. zwischen 0,15 % und 0,25 %. Anwendbarkeit Anwendbar in allen Anlagen mit automatischen Abfüllanlagen. 304 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

Kapitel 4 Wirtschaftlichkeit Finanzielle Einsparungen, weil nicht mehr als nötig in die Packungen gefüllt wird, und dadurch, dass weniger Verluste durch Verschüttungsabfälle entstehen. Anlass für die Umsetzung Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben zu „Maßen und Gewichten“. Beispielanlagen In Anlagen der Nahrungsmittelproduktion können mit neuen Abfüllmaschinen Überfüllungen auf 0,125 % begrenzt werden; bei älteren Maschinen liegen diese Werte zwischen 0,15 % und 0,25 %. Referenzliteratur [11, Environment Agency of England and Wales, 2000, 198, FPME, 2003] 4.2.13 Erzeugung und Verbrauch von Energie 4.2.13.1 Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) – Überblick über die Situation in Europa Im Jahr 1998 stellte die Stromproduktion mittels KWK 11 % der EU-15-Gesamtstromproduktion dar; das bedeutete Energieeinsparungen in der Größenordnung des jährlichen Bruttoenergieverbrauchs von Österreich oder Griechenland. Ein Entwurf für eine Richtlinie, die zum Energiesparen und zur Vermeidung des Klimawandels durch die Förderung der KWK beitragen soll, wurde von der EG am 23. Juli 2002 vorgelegt [90, EC, 2002]. Die vorgeschlagene Richtlinie soll die Mitgliedsstaaten dazu ermuntern, die KWK durch systematische Untersuchung und progressive Umsetzung des jeweiligen nationalen Potenzials für hocheffiziente KWK zu fördern. Die Mitgliedsstaaten müssten dann über den Fortschritt hinsichtlich der Ausschöpfung dieses Potenzials und die dazu ergriffenen Maßnahmen berichten. 4.2.13.1.1 Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) Beschreibung Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist eine Technik zur Erzeugung von Wärme und Strom in einem einzigen Prozess. Die innerbetriebliche KWK kann in der Nahrungsmittelproduktion zum Einsatz kommen, wenn Wärme und Strom gleichermaßen gebraucht werden. So erfordert beispielsweise die Zuckerherstellung elektrische und thermische Energie in jedem Schritt des Prozesses. Strom wird für die Beleuchtung, die Steuerung der Anlagenprozesse und als Antriebskraft für Maschinen benötigt. Dampf und heißes Wasser werden für die Beheizung von Prozessgefäßen und Gebäuden gebraucht. Je größer eine Molkerei, desto größer der Bedarf an thermischer und elektrischer Energie für Verdampfungs-/Trocknungsschritte, sodass die KWK zur geeigneten Alternative wird. Erreichbare Umweltvorteile Weniger Energieverbrauch und Luftemissionen, z. B. NOx, CO2 und SO2. Betriebsdaten Die Energieeffizienz der KWK kann bis zu 90 % betragen. Dadurch werden die Nutzung fossiler Brennstoffe optimiert und die CO2-Produktion verringert. Neue KWK-Anlagen sparen mindestens 10 % des Brennstoffs, der andernfalls für die getrennte Erzeugung von Wärme und Strom erforderlich ist. Außerdem können mit gasbefeuerten KWK-Systemen die SO2-Emissionen eliminiert und die NOx-Werte auf gesetzlich zugelassene Grenzen beschränkt werden. Moderne KWK-Geräte lassen sich wahrscheinlich mit weniger Aufwand betreiben und warten als viele ältere Kesselsysteme, da sie mit automatischen Regel- und Überwachungsvorrichtungen ausgestattet sind. Angaben zufolge wird der größte Teil der in der Zuckerherstellung benötigten Energie durch die Verbrennung von Gas, Heizöl oder Kohle in einem Kesselhaus erzeugt, wo sie mittels KWK-Anlagen in Dampf und Strom umgewandelt wird. In diesem Sektor liegt der Gesamtfaktor der Brennstoffnutzung bei der KWK über 70 %, meist sogar über 80 %. Diese Brennstoffumwandlungseffizienz übertrifft die sämtlicher kommerzieller Kraftwerke, deren Dampf nicht weiter genutzt wird. Das gilt selbst für die neueste Generation der kombinierten Gasturbinen, deren Effizienz bei etwa 55 % liegt. Nicht benötigter Strom kann an andere Nutzer verkauft werden. RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL Januar 2006 305

Kapitel 4<br />

4.2.12.5 Abfallminimierung durch Optimierung <strong>der</strong> Geschwindigkeit von Verpackungslinien<br />

Beschreibung<br />

Die Leistung von Verpackungslinien lässt sich optimieren <strong>und</strong> eine passende Maschinengeschwindigkeit kann<br />

eingestellt werden, um sicherzustellen, dass das Produkt in genauen Mengen abgewogen wird, die auf den<br />

Betrieb des Heißsiegelgeräts abgestimmt sind.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Weniger Produkt- <strong>und</strong> Verpackungsverluste.<br />

Betriebsdaten<br />

In einem Beispielunternehmen, das Süßwaren herstellt, wurde die Leistung seiner Verpackungslinien überwacht<br />

<strong>und</strong> festgestellt, dass eine ungeeignete Maschinengeschwindigkeit zu einer fehlerhaften Produkteinwaage <strong>und</strong><br />

zum Versagen des Heißsiegelgeräts führte. Durch einfache Anpassung <strong>der</strong> Maschinengeschwindigkeit ergaben<br />

sich Einsparungen bei Produkt, Verpackung, erneuter Verarbeitung <strong>und</strong> Abfallentsorgung. Weitere Vorteile<br />

waren eine gesteigerte Produktion <strong>und</strong> eine Abfallverringerung um 500 t/Jahr.<br />

Anwendbarkeit<br />

Anwendbar in allen Unternehmen <strong>der</strong> Nahrungsmittelproduktion, die Form-Füll-Verschließmaschinen<br />

einsetzen.<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Im Beispielunternehmen wurden Einsparungen von mehr als 120.000 GBP/Jahr erzielt. An<strong>der</strong>e finanzielle<br />

Vorteile gingen mit <strong>der</strong> Produktionssteigerung <strong>und</strong> dem Rückgang des auf Deponien entsorgten Abfalls einher.<br />

Anlässe für die Umsetzung<br />

Bessere Produktionseffizienz.<br />

Beispielanlagen<br />

Mindestens ein Süßwarenhersteller im Vereinigten Königreich.<br />

Referenzliteratur<br />

[11, Environment Agency of England and Wales, 2000]<br />

4.2.12.6 Einsatz von Kontrollwaagen in <strong>der</strong> Prozesslinie zur <strong>Vermeidung</strong> von<br />

Verpackungsüberfüllungen<br />

Beschreibung<br />

Durch die Verwendung von Kontrollwaagen in <strong>der</strong> Prozesslinie kann <strong>der</strong> Produktverlust durch Überfüllungen<br />

reduziert werden. Produktverluste durch Überfüllung können durch Überlaufen sowie durch zu verpackendes<br />

Material, das in <strong>der</strong> Versiegelung steckenbleibt <strong>und</strong> diese kontaminiert, z. B. bei Form-Füll-Verschließmaschinen,<br />

entstehen. Dadurch kann es zu Verschüttungen <strong>und</strong> zu nicht annehmbaren Produkten kommen.<br />

Techniken wie die statistische Prozesskontrolle können angewandt werden, um Überfüllungen zu überwachen<br />

<strong>und</strong> um festzustellen, wann die Geräte neu eingestellt werden müssen. Auch ein wachsamer, geschulter<br />

Bediener, <strong>der</strong> dafür sorgt, dass die Befüllungsmaschine stets optimal eingestellt ist, kann dies erreichen.<br />

Erreichbare Umweltvorteile<br />

Weniger vermeidbarer Abfall, wenn Überfüllungen zu Verschüttungen o<strong>der</strong> Verunreinigung von Verpackungsversiegelungen<br />

führt.<br />

Betriebsdaten<br />

Bei einer neuen Maschine, die mit einer Füllmenge von 400 g betrieben wird, lässt sich die Standardabweichung<br />

auf 0,5 g, also 0,125 %, begrenzen. Bei älteren Maschinen kann dieser Wert sogar höher liegen, z. B. zwischen<br />

0,15 % <strong>und</strong> 0,25 %.<br />

Anwendbarkeit<br />

Anwendbar in allen Anlagen mit automatischen Abfüllanlagen.<br />

304 Januar 2006 RHC/EIPPCB/FDM_BREF_FINAL

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